Das Carotinoid Astaxanthin kann Konzentrationsfähigkeit und Motivation im Alltag unterstützen. Dies hat eine placebokontrollierte Studie an 39 Personen festgestellt.
Astaxanthin, das Carotinoid oder fettlösliche Pigment mit dem schwierigen Namen, steht ganz oben auf der Beliebtheitsliste zahlreicher Fische. Bei ihnen wirkt der Farbstoff nämlich wie ein Power-Vitamin und stärkt Immunsystem und Fruchtbarkeit. Außerdem hat Astaxanthin antioxidative, stressreduzierende Eigenschaften.
Seinen Ursprung hat der Stoff in Chlorophyta genannten Grünalgen, zu denen auch die Blutregenalgen zählen. Sie dienen als Nahrung verschiedener Krebstiere, wobei ihnen das Astaxanthin die typische rötliche Färbung verleiht. Dies setzt sich fort im nächsten Schritt der Nahrungskette: Fische, wie Lachs, die diese Krebse verspeisen, erhalten dadurch neben den erwähnten positiven Effekten ebenfalls eine natürliche Rotfärbung.
Schutz vor UV-Strahlen durch Astaxanthin
Auch der Mensch kann von Astaxanthin profitieren. Bekannt ist beispielsweise, dass die antioxidativen Eigenschaften des rötlichen Farbstoffs die Wirkung von Sonnenschutzmitteln unterstützen. Besonders aktiv in der Astaxanthin-Forschung ist das junge japanische Unternehmen AstaReal. Es gewinnt Astaxanthin direkt aus Blutregenalgen (Haematococcus pluviailis), die in geschlossenen Photobioreaktoren an Standorten in Schweden und in den USA gezüchtet werden. Aus den Labors des innovativen Herstellers stammt auch eine aktuelle Untersuchung zur Verringerung von geistiger und körperlicher Ermüdung durch Astaxanthin.
Kann Astaxanthin Alltagsermüdung entgegenwirken?
An der Placebo-kontrollierten Doppel-Blind-Studie nahmen 39 gesunde Personen teil. Sie bekamen entweder zu einer Tagesdosis von 20 Milligramm des E-Vitamins Tocotrienol weitere 12 Milligramm Astaxanthin oder in der Kontrollgruppe lediglich die 20-Milligramm Vitamin E (Tocotrienol). Die Einnahme fand über einen Zeitraum von acht Wochen statt.
Dabei wurden die Teilnehmer regelmäßig Alltags-ähnlichen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt, die gewöhnlich zu Ermüdungszuständen führen. Darunter befanden sich der Uchida-Kraepelin Test, bei dem mathematische Aufgaben in vorgegebener Zeit gelöst werden müssen, sowie physische Belastungstests auf dem Fahrradergometer. Müdigkeits-Niveaus wurden jeweils vor und nach dem entsprechenden Test festgestellt.
Teilnehmer berichten von besserer Konzentration und Stimmung
Als Mittel dafür stand die sogenannte Visuelle Analogskala (VAS) bereit, über die unter anderem das subjektive Müdigkeitsempfinden bewertet werden kann. Dabei gaben die Teilnehmer der Astaxanthin-Gruppe im Vergleich zu denjenigen der Kontrollgruppe eine deutliche Verminderung der wahrgenommen Symptome geistiger und körperlicher Ermüdung an. Sie fühlten sich konzentrierter, motivierter sowie bei besserer Stimmung. Außerdem fiel es ihnen leichter, klare Gedanken zu fassen, und Klagen über Körperschwere traten weniger auf.
Mit Astaxanthin weniger Stresshormone im Speichel
Bestätigt wurden die subjektiven Aussagen durch die Ergebnisse der Rechentests. Hier stellten die Forscher in der Kontrollgruppe einen signifikanten Anstieg der Fehlerhäufigkeit ab der zweiten Testhälfte fest. In der Astaxanthin-Gruppe hingegen war die Konzentrationsfähigkeit auch in der zweiten Hälfte noch so gut ausgeprägt, dass nahezu alle auftretenden Fehler korrigiert werden konnten.
Auch der Speicheltest zeigte bei einer Einnahme von Astaxanthin geringere Konzentrationen des Stresshormons Cortisol. Zusammenfassend stellen die Autoren der Studie daher fest, dass Astaxanthin geeignet ist, die am häufigsten auftretenden Erscheinungen von Müdigkeit und Erschöpfung im Alltag abzumildern.
Quelle: Hongo, N., et al., Randomized controlled trial of the anti-fatigue effects of astaxanthin on mental and physical loads simulating daily life, Journal of Clinical Therapeutics & Medicines 32.7 (2016), S. 277 – 91.