Haarausfall galt lange Zeit als schwer zu behandelnde Erscheinung, die zwar keine vitale Gefährdung, wohl aber einen großen Leidensdruck bei den Betroffenen auslöste.
Erschwert wird die Behandlung vor allem, weil es nicht eine einzelne Ursache gibt, sondern verschiedene Faktoren das Phänomen Haarausfall begünstigen. Eisenmangel galt als eine dieser Ursachen, wurde aber bislang noch nicht in hinreichend großen Studien untersucht.
Die Studie
In einer achtjährigen, placebokontrollierten Doppelblindstudie untersuchte die Firma L’Oreal nun in Frankreich unter anderem den Zusammenhang von Eisenmangel und Haarausfall. Die Daten der 13.000 Teilnehmer wurden ausgewertet und zusätzliche Erhebungen über Eisenreserven und Haarausfall hinzugezogen.
Doppelblindstudien gelten als besonders zuverlässig, weil weder der behandelnde Arzt noch der Patient wissen, ob das Medikament oder ein eigentlich wirkungsloses Placebo verabreicht wird. Der Effekt, dass Menschen denken, es würde sich etwas verändern (obwohl sich nichts verändert), weil sie ja etwas einnehmen, kann also nicht auftreten (sogenannter Placeboeffekt).
Ergebnisse: Eisenmangel weit verbreitet
Unter den knapp 4.000 Teilnehmerinnen, die die Menopause noch nicht erreicht hatten, litt etwa die Hälfte unter Eisenmangel, während von den ca. 4100 nicht mehr fruchtbaren Teilnehmerinnen nur ein Viertel über zu niedrige Eisenreserven verfügte. Grund könnten die Auswirkungen von Schwangerschaften oder der regelmäßige Blutverlust durch die Menstruation sein.
Gleichzeitig konnte ein Zusammenhang zwischen Eisenreserven und dem Risiko von Haarausfall gezeigt werden: Bei Frauen, deren Eisenreserven gut 40% unter Normalniveau liegen, ist die Wahrscheinlichkeit für starken Haarausfall um knapp 30% erhöht.
Umfragen unter 5000 der Teilnehmerinnen ergaben, dass mehr als jede zweite Teilnehmerin unter Haarausfall litt, etwa jede fünfte davon schätzte ihn als schwer ein.
Eisenmangel und Haarausfall bekämpfen
Eisenmangel lässt sich durch Nahrungsergänzungsmittel leicht ausgleichen, der übliche Gehalt beträgt 10 mg Eisen pro Tag. Eine Überversorgung mit Eisen ist auch durch Kombination verschiedener Nahrungsergänzungen und Überdosierung nicht zu erreichen. Die Einnahme von Eisen ist bei dauerhafter Einnahme von täglich bis 60 mg, vermutlich aber bis dauerhaft mindestens 100 mg sicher.
Die Eisenaufnahme wird durch Vitamin C gefördert, Eisen sollte deshalb gemeinsam mit Vitamin C eingenommen werden. Da es Teile des Zink und Kupfer in der Nahrung bindet, sollten auch diese Spurenelemente gemeinsam mit Eisen eingenommen werden, insbesonder bei Haarausfall.