In verschiedenen Lebenslagen wird der Wunsch von Konsumenten nach „grünen Lösungen“ immer lauter. Auch im Bereich der Lebensmittel gibt es diesen Trend. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren wird mehr Wert auf regionale und saisonale Produkte gelegt. Die andauernden Diskussionen um die Glyphosat-Studien verstärken diesen Wunsch zunehmend. Denn mit viel Aufsehen darüber, dass das zur Unkrautbekämpfung eingesetzte Mittel „wahrscheinlich krebserregend ist“, vergeht einem zunehmend die Lust am Essen. Die Lösung liegt nahe und der Trend wächst unaufhörlich: Mini-Farming ist das Zauberwort für den gesunden und grünen Lebensstil. Doch weshalb hat sich Mini-Farming zum neuen Trend entwickelt – und was genau steckt dahinter?
Mini-Farming liegt voll im Trend
Der Traum von der eigenen Farm, der Pflanzenwirtschaft und (Klein-) Viehzucht ist ein enormes Projekt, das nicht nur viel Wissen, sondern auch ausreichend Platz fordert. Und hier kommt das Mini-Farming mit ins Spiel. Mini-Farming bedeutet konkret
- Selbstversorgung in der
- (Klein-) Viehzucht und
- Pflanzenwirtschaft.
Nicht jeder lebt auf einem Bauernhof. Und nicht jeder kann es sich leisten, einen zu kaufen und zu bewirtschaften. Der Lebensstil zieht die Menschen in Wohnungen und Häuser in der Stadt und auf dem Land. Manche können sich noch über den eigenen kleinen Garten freuen. Andere kommen mit Balkon oder Terrasse aus. Und genau für diese Menschen ist Mini-Farming eine beliebte Alternative für den Weg zum Selbstversorger. Sicher ist die Selbstversorgung durch das Mini-Farming auf dem Balkon oder im kleinen Garten nicht vollständig möglich. Aber je nach Größe der zu bewirtschaftenden Fläche zumindest eine gute Quelle zur gesunden Nahrungsergänzung.
Konkret fixieren sich Selbstversorger beim Mini-Farming auf die Kleinviehzucht und / oder die Pflanzenwirtschaft:
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Kleinviehzucht: Bei der Kleinviehzucht geht es um die Pflege und Vermehrung von Tieren. Wer von täglich frischen Eiern träumt, kann sich Hühner im hauseigenen Stall halten. Hier füttert und versorgt der Mini-Farmer seine Tiere, lässt sie vom Tierarzt bei Problemen untersuchen und erhält zur Belohnung die frisch gelegten Eier, die er selbst einsammelt. Für die Kleinviehzucht wird ausreichend Platz benötigt. Je nach Tier müssen Mini-Farmer auf ganz bestimmte Bedürfnisse der Tierarten eingehen. Speziell bei Hühnern greift noch die Besonderheit, dass sie die Mauser trifft. Parasiten können außerdem die Kleinviehzucht drastisch reduzieren. Erkranken die Tiere, ist die Ansteckungsgefahr bei den anderen Tieren oft hoch – und schnelles Handeln ist erforderlich, um den kleinen Bauernhof und seine Bewohner zu schützen.
- Pflanzenwirtschaft: Einfacher ist die Pflanzenwirtschaft. Zwar benötigt auch der Eigenanbau von Pflanzen eine gute Pflege. Doch das tägliche Füttern wird durch Gießen ersetzt. Und im Gegensatz zum Stall muss man sich „nur“ um welke Blätter und möglicherweise auftretendes Unkraut und Ungeziefer kümmern. In der Pflanzenwirtschaft ist vieles möglich. Vom Obstbaum bis hin zu Kürbis, Karotte & Co. lassen sich die unterschiedlichsten Pflanzen kultivieren. Sicher spielt auch hier das Platzangebot eine Rolle. Doch selbst kleine Gärten oder der Balkon können mit bestimmten Pflanzen versehen werden.
Mini-Farming bei kleinem Garten – Hochbeete machen es möglich
Das Mini-Farming können Hobbygärtner schon bei kleinen Gärten realisieren. Wer sich nicht gerade auf die Kleinviehzucht spezialisieren möchte, kann speziell mit dem Hochbeet die Kultivierung und Ernte von Pflanzen besonders gut umsetzen, denn:
- Unkraut tritt überwiegend bodennah auf, weshalb es beim Hochbeet nur geringe Chancen zur Ausbreitung hat.
- Wird ein Schneckenzaun gezogen, muss der Mini-Farmer beim Hochbeet vor den natürlichen Fressfeinden von Salaten & Co. keine Angst haben.
- Hochbeete werden in Schichten aufgebaut. Daher können Hobbygärtner die Verrottungswärme, die unten bei den Wurzeln auftritt, für ein schnelleres Pflanzenwachstum ideal nutzen.
- Beim Hochbeet lassen sich zusätzliche Abdeckungen anbringen, die vor Witterung und Frost schützen. Daher können Hobbygärtner das Hochbeet auch optimal als Frühbeet nutzen.
Ein besonderer Vorteil vom Hochbeet gegenüber dem Flachbeet ist außerdem, dass das lästige Bücken bei der Arbeit im Garten entfällt. Das Hochbeet ist anpassbar, weshalb die Gartenarbeit einfacher von der Hand geht und zeitgleich den Rücken schont.
Welches Obst und Gemüse eignet sich besonders?
Wer von der Kleinviehzucht absieht und sich auf die Pflanzenwirtschaft konzentrieren möchte, hat eine kunterbunte Auswahl an Obst und Gemüse für die eigene Min-Farm:
- Salat: Salat ist nicht nur beim Mensch sehr beliebt. Auch Läuse und Schnecken sind stark auf den Salat fixiert. Um gegen die ungebetenen Gäste vorzugehen, ist besonders beim Salat das Hochbeet geeignet. Zusätzlich sollte der Hobbygärtner sich über Pflanzenschutzmittel gegen Läuse informieren. Scheinbar zu hunderten lassen sie sich schnell auf dem Salat nieder – unabhängig davon, ob man ihn (unbehandelt) auf dem Balkon oder im Garten pflanzt.
- Kräuterbeete: Basilikum, Thymian, Schnittlauch, Zitronenmelisse & Co. sind beliebte Kräuter, die nicht nur in Soßen, zum Fleisch oder im Salat gut machen, sondern auch einen herrlichen Duft auf der Mini-Farm versprühen. Abhängig von der Pflanzensorte tragen die Kräuter außerdem schöne Blüten, die Garten, Balkon und Terrasse zieren.
- Obstbäume: Wem ein großer Garten zur Verfügung steht, kann neben den kleinen Pflanzen auch Obstbäume anbauen. Apfel- und Kirschbäume sind beim deutschen Klima hervorragend geeignet. Und aus der späteren Ernte lassen sich nicht nur frische Gerichte zaubern, sondern zum Beispiel auch Marmeladen oder Kompott.
Neben Salat, Kräutern und Obstbäumen eignen sich für das Mini-Farming zum Beispiel auch: - Karotten
- Beerensträucher (Johannisbeere, Brombeere, Himbeere, etc.)
- Kürbis
- Melone
- Erdbeeren
- Zucchini
- Gurken
Wissen, was drin steckt
Fungizide gegen Pilze, Herbizide gegen Pflanzen, Insektizide gegen Insekten: Das alles steckt in der Behandlung von Lebensmitteln aus der Agrarwirtschaft. Pestizide (Pflanzenschutzmittel) sind notwendig, um ungewünschte Schädlinge fern zu halten und Obst und Gemüse knackig frisch aussehen zu lassen. Wie viel davon in den Pflanzen aus dem Supermarkt steckt, weiß der Verbraucher allerdings nicht. Der Mini-Farmer ist Selbstversorger. Beim Mini-Farming kann er selbst bestimmen, wie viel er von was seinen Pflanzen gibt, um ideale Ergebnisse zu erzielen. „Wissen, was drin steckt“ ist neben dem Spaß an der eigenen kleinen Gärtnerei das klare Argument, weshalb die Selbstversorgung über das Mini-Farming immer beliebter wird.