Wer regelmĂ¤ĂŸig Mandeln isst, lebt gesĂ¼nder, hält den Cholesterinspiegel im Griff und muss dennoch nicht zunehmen. Dabei enthalten NĂ¼sse viel Energie und insbesondere Fett. Aber eben auch viel Aminosäuren (Arginin), Vitamin E und das Fett besteht vornehmlich aus gesunden Fettsäuren, so amerikanische Forscher.
NĂ¼sse sind sehr kalorienreich. Das ist wahr. Mandeln beispielsweise haben 576 kcal pro 100 Gramm. Sahnetorte bringt es “nur” auf 300 bis 400 kcal/100 Gramm und Pommes Frites auf 254. Die Schlussfolgerung, dass NĂ¼sse dick machen, trifft in der Praxis allerdings meist nicht zu. Im Gegenteil gehören NĂ¼sse zu einer ausgewogenen Ernährung, um das Gewicht zu halten, und können sogar Bestandteil einer Abnehm-Diät sein.
NĂ¼sse enthalten ausgesprochen viel Fett. Das ist auch wahr. Um wiederum das Beispiel Mandeln zu bemĂ¼hen, sind es hier 54,1 Gramm Fett auf 100 Gramm. Bei der Sahnetorte sind es zwischen 15 und 25 Gramm und bei Pommes Frites etwa zehn Gramm. Wer nun jedoch annimmt, NĂ¼sse wĂ¼rden aufgrund ihres hohen Fettgehaltes den Cholesterinspiegel zum Explodieren bringen, irrt abermals. Es muss viel mehr das Gegenteil angenommen werden, wie auch eine neue Studie der Lorna Linda Universität in Kalifornien, USA, unter Beweis gestellt hat.1
68 Gramm Mandeln täglich bringen das “schlechte” LDL-Cholesterin runter und das “gute” HDL-Cholesterin leicht rauf
Zunächst muteten die Wissenschaftler den insgesamt 25 Teilnehmern, 14 Männern und elf Frauen im Durchschnittsalter von 41 Jahren, mit normalen bis leicht erhöhten Cholesterinspiegel eine zweiwöchige, fettreiche Ernährung zu. In dieser Phase der randomisierten Studie betrug die tägliche Fettaufnahme 34 Prozent der zugefĂ¼hrten Gesamtenergiemenge. Daraufhin wurden die Probanden in drei Gruppen aufgeteilt.
In der ersten hielten sich die Teilnehmer an die Empfehlungen der “National Cholesterol Education Program Step I-Diät“, einer staatlichen Initiative der USA, um eine Reduktion des Cholesterin-Spiegels in der Bevölkerung zu erreichen. Darin ist vorgesehen, dass Fett maximal 30 Prozent der täglichen Kalorienaufnahme darstellen soll. Gesättigte Fettsäuren dĂ¼rfen nur 10 Prozent ausmachen. Cholesterin Ă¼ber die Nahrung darf 300 Milligramm am Tag nicht Ă¼berschreiten.
FĂ¼r die beiden anderen Gruppen wurden die gleichen Grenzwerte festgelegt. Allerdings deckten in einer Gruppe Mandeln zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs und in der anderen sogar 20 Prozent, was der Ă¼berschaubaren Menge von 68 Gramm Mandeln bei einer 2.000-kcal-Diät entspricht.
Der Einnahmezeitraum betrug vier Wochen und zusätzlich zu den Cholesterinwerten oder der Konzentration an Lipiden, Lipoproteinen und Apolipoproteinen wurde der Gehalt an Glucose im Serum bewertet. Hierbei konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass eine umgekehrt proportionale Beziehung zwischen dem Anteil der Deckung des Fettbedarfs aus Mandeln und der Höhe der Gesamt-Cholesterinwerte besteht – Also: Je mehr Mandeln, desto geringer der Cholesterinspiegel.
Diejenigen Teilnehmer, die die meisten NĂ¼sse zu sich genommen hatten, konnten nach einem Monat ihren Cholesterinspiegel um ganze 4,4 Prozent stärker senken, als die Probanden der Step-I-Diät-Gruppe. Beim gefährlichen LDL-Cholesterin waren es sogar sieben Prozent und beim Apolipoprotein B 6,6 Prozent. Der vorteilhafte HDL-Wert stieg dagegen in der 20-Prozent-Mandel-Gruppe um 1,7 Prozent und das Verhältnis von LDL- zu HDL-Cholesterin sank um 8,8 Prozent, wobei es zu keinen Veränderungen beim Körpergewicht kam.
Mandeln haben viele wertvolle Inhaltsstoffe
Diese in einem recht kurzen Zeitraum erreichten, durchweg positiven Auswirkungen von Mandeln auf den Cholesterinspiegel sind sicher auch mit einem gĂ¼nstigen Einfluss gegen die Entstehung von Herz-Kreislaufkrankheiten verbunden. Dazu tragen, nach Aussagen der Forscher, auch andere Inhaltsstoffe von Mandeln wie die Antioxidans Alpha-Tocopherol, einer Form des Vitamin E, Arginin, Ballaststoffe und Phytosterine sowie andere sekundäre Pflanzenstoffe, die eine arterien- und herzschĂ¼tzende Wirkung haben können. bei. Zudem enthalten Mandeln viel Magnesium, Kalzium und sich reich an B-Vitaminen.
Allerdings sollte beim Verzehr darauf geachtet werden, ungesalzene Mandeln zu sich zu nehmen. Denn Salz erhöht den Blutdruck und wird auch auf NĂ¼ssen nicht gesĂ¼nder.
Zum Rösten ist zu sagen, dass es einerseits Vitamine und ungesättigte Fettsäuren zerstört, andererseits aber so Mineralstoffe fĂ¼r den Körper besser verfĂ¼gbar werden. Wer beide Vorteile nutzen möchte, sollte sich also eine Mischung aus gerösteten und nicht gerösteten Mandeln schmecken lassen.
Studie:
- Sabate, J., et al., “Serum lipid response to the graduated enrichment of a Step I diet with almonds: a randomized feeding trial”, American Journal of Clinical Nutrition, 2003 Jun;77(6), S. 1379-84. ↩