Eine Studie macht jetzt eindeutige Aussagen zu Vitamin-D-Mangel und Asthma-Risiko. Demnach ist das Asthma Risiko bei niedrigem Vitamin D Spiegel im Blut deutlich gesteigert.
Eine recht außergewöhnliche Studie zum Asthma-Risiko liegt aus Israel vor.1 Außergewöhnlich ist sie vor allem deswegen, weil die Wissenschaftler der Tel Aviv Universität auf eine sehr große Anzahl an Daten von jüngeren bis mittelalten Erwachsenen im Alter von 25 bis 50 Jahren zugreifen konnten. Das hat den Vorteil, dass Einflüsse von andern Erkrankungen weniger zu erwarten sind, Studienergebnisse also präziser dargestellt werden können.
Vitamin D beeinflusst das Immunsystem
Insgesamt standen den Wissenschaftlern über vier Millionen Datensätze des größten Gesundheitsdienstleisters Israels zur Verfügung. Daraus isolierten sie 307.900 Personen, für die mindestens eine Messung ihres Vitamin-D-Niveaus vorlag. Davon wiederum waren rund 21.000 Männer und Frauen Asthma-Patienten. Ein Zusammenhang zwischen beidem liegt nahe, da Vitamin D erwiesener Maßen einen Einfluss auf das Immunsystem hat.
Asthma gehört nun zu den Erkrankungen, die immunologisch vermittelt werden. Leider geben vorhandene Studien, wie die Forscher ausführen, ein uneinheitliches Bild zum Einfluss von Vitamin D auf das Asthma-Risiko ab.
Vitamin-D-Defizit kann Anfall-Risiko erhöhen
Um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten, rechneten die Forscher nun andere, das Asthma- beziehungsweise Anfall-Risiko beeinflussende Faktoren, wie Übergewicht, Tabakkonsum sowie weitere chronische Erkrankungen heraus. Nach dieser Datenbereinigung stellten sie fest, dass Personen, bei denen ein Vitamin-D-Defizit festgestellt werden konnte, ein um 25 Prozent erhöhtes Risiko für Asthma-Anfälle hatten.
Auch bei Vitamin-D-Mangel: Ãœbertreiben Sie es nicht mit dem Sonnenlicht!
Aufgrund dieses Resultates empfehlen die israelischen Wissenschaftler Asthmatikern, die trotz Behandlung zu Anfällen neigen, ihren Vitamin-D-Gehalt im Blut bestimmen zu lassen. Gleichwohl die höchste Aufnahme von Vitamin D – gerade in Israel – über den Kontakt mit dem Sonnenlicht erfolgt, raten die Forscher jedoch zur Vorsicht angesichts der damit verbundenen Gefahren.
Hier verweisen sie auf alternative Quellen wie Fisch, Eier, Lebertran und angereicherte Milch. Diese normalen Lebensmittel leisten jedoch nur einen kleinen Beitrag. Vor allem aber Nahrungsergänzungsmittel enthalten ausreichend Vitamin D. In jedem Falle sei, wie die Studienleiterin Dr. Ronit ConfinoÂCohen betont, die Anhebung des Vitamin-D-Spiegels ohne Schwierigkeiten durchführbar und bietet vielen Asthmatikern eine realistische Perspektive auf eine Verbesserung der Lebensqualität.
Quelle:
- Â Confino-Cohen, Ronit, Vitamin D, asthma prevalence and asthma exacerbations: a large adult population-based study. Allergy. 2014 Dec;69(12): S. 1673 – 80. ↩