Omega-3 Fettsäuren wirken entzündungshemmend und positiv auf Blutfettwerte. Während der Schwangerschaft sind die nur in Fisch vorkommenden Omega-3 Fettsäuren DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure) besonders wichtig für die gesunde Entwicklung des Ungeborenen. Omega-3 können nach einer aktuellen Meta-Studie auch der Leber helfen, sich z.B. von erhöhten Fettwerten (Fettleber) zu erholen.
Die Leber ist so wichtig zum Überleben wie alle anderen Organe und doch erfährt sie von den meisten kaum Aufmerksamkeit. Das mag auch daran liegen, dass sie für gewöhnlich in aller Stille leidet. Eine Leberverfettung als Folge eines ungesunden Lebensstils kann über viele Jahre völlig symptomfrei voranschreiten, bis sich aus ihr lebensbedrohliche Erkrankungen wie eine Leberzirrhose entwickeln.
Grund genug also dem Chemiewerk des Organismus, in dem tagtäglich Milliarden von Stoffwechselvorgängen stattfinden, ein gebührendes Augenmerk zukommen zu lassen. Das auch, da die Leber nur wenig nachtragend ist und Sünden allzu gerne vergibt. Eine sie berücksichtigende Ernährung quittiert sie nämlich unmittelbar mit einer Erholung, die oft schon nach wenigen Wochen zur vollständigen Regeneration führt.
Reduzierung ungünstiger Leberenzyme durch Omega-3
Chinesische Wissenschaftler der traditionsreichen Zhejiang Universität in der Nähe von Shanghai und der Qingdao Universität, die aus der Deutsch-Chinesischen Hochschule entstanden ist, haben hier herausgefunden, dass mehrfach ungesättigte Omega-3 Fettsäuren dabei eine große Hilfe sein können. Für ihre Metaanalyse verwendeten sie zehn Fall-Kontroll-Studien, bei denen in Stichproben die Daten erkrankter Personen mit denen gesunder verglichen werden, sowie elf randomisierte, kontrollierte Studien.
Dabei fanden Sie heraus, dass die Zufuhr von Omega-3 Fettsäuren signifikant die Konzentrationen der Enzyme Alanin-Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST) vermindert. Beide Enzyme sind Indikatoren von Leber- und Gallenwegserkrankungen. Außerdem gingen die Triglyceridwerte sowie – jedoch nur geringfügig – der Leberfettanteil zurück.
Langer Weg bis zur klinischen Einsetzbarkeit
Resultat der ersten Studie dieser Art war daher, dass Omega-3 Fettsäuren insbesondere Docosahexaensäure (DHA) bei der Behandlung von nichtalkoholischen Fettlebererkrankungen eine unterstützende Rolle spielen könnten. Allerdings legen die chinesischen Forscher die Durchführung von sorgfältig aufgebauten randomisierten, kontrollierten Studien mit einer großen Anzahl an Stichproben nahe.
Wichtig dabei ist die separate Untersuchung der verschiedenen Omega-3 Fettsäuren, da DHA, Docosapentaensäure (DPA) und Eicosapentaensäure (EPA) neben vergleichbaren auch sehr unterschiedliche, eigenständige Effekte haben können. Außerdem sollten intensive Untersuchungen die molekularen Wirkmechanismen bei der Behandlung von Fettlebererkrankungen aufdecken und ideale Dosierungen sowie Einnahmezeiträume definieren, die einen konkreten therapeutischen Einsatz ermöglichen.
Quelle: Xiaofei, Guo, et al., Fatty acid and nonalcoholic fatty liver disease: Meta-analyses of case-control and randomized controlled trials, Clinical Nutrition, 2017, Epub published ahead of print.