Die Geburtenrate sinkt seit Jahren kontinuierlich, zuletzt waren es mit 673 Tausend Geburten im Jahr 2012 nur noch weniger als die Hälfte der Geburten in den 1960er Jahren. Paralell dazu steigt das durchschnittliche Alter, mit dem eine Frau ihr erstes Kind bekommt. Deutsche Frauen waren im Jahr 2012 bei ihrer ersten Geburt im Schnitt 30,7 Jahre alt.1 Bereits jedes vierte Kind hat bei seiner Geburt eine Mutter, die 35 Jahre oder älter ist.
Mit steigendem Alter der Frau sinkt aber die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft deutlich: Mit 20 Jahren beträgt die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung noch 90%, mit 30 nur noch 60% und mit 40 Jahren nur noch 36%.2
Wenn eine Schwangerschaft auch nach mehreren Monaten ungeschützten Geschlechtsverkehrs ausbleibt, liegt das nur zu weniger als der Hälfte der Fälle an der Frau allein. Genauso häufig ist eine eingeschränkte Spermienqualität des Mannes dafür verantwortlich. Diese sinkt seit vermutlich über 50 Jahren mit einer Rate von etwa minus 2% pro Jahr. Die Spermiendichte wird geringer, die durchschnittliche Menge des Ejakulates nimmt ab, die Beweglichkeit und die Anzahl der Spermien sinkt. Als Hauptursachen werden Umweltgifte und Ernährungsdefizite ausgemacht (mehr zu Ursachen und Absinken der Spermaqualität hier).
Die präzisen Ursachen für die eingeschränkte Zeugungsfähigkeit für den Einzelnen sind bei der Hälfte der betroffenen Männer unbekannt. Ein Forscherteam aus Österreich wollte sich mit diesem Mangel an Kenntnissen nicht abfinden und ist den Ergebnissen verschiedener Studien aus den letzten 20 Jahren nachgegangen, nach der Mikronährstoffe die Zeugungsfähigkeit von Männern erhöhen können.3
Während dieser Untersuchung wurden erstmals nicht extrem hohe Dosierungen einzelner Mikronährstoffe getestet, sondern eine lediglich moderat hohe Dosierung verschiedener, kombinierter Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente. Das Ergebnis dürfte vielen Paaren Anlass zur Hoffnung geben.
Mikronährstoffe – wirksam bei eingeschränkter Zeugungsfähigkeit von Männern
Zu den Mikronährstoffen werden alle lebensnotwendigen Nährstoffe gezählt, die dem Körper zwar keine Energie liefern, jedoch antioxidativ wirken und den Aufbau und Erhalt von Körperfunktionen positiv beeinflussen. Zu diesen Stoffen zählen Aminosäuren, Vitamine, Spurenelemente und Mineralien, aber auch essentielle Fettsäuren, Vitaminoide und Coenzyme.
Auf die Wirkstoffkombination kommt es an
Das Team unter Prim. Univ.-Doz. Dr. Martin Imhof vom IMI Zentrum für Kinderwunschmedizin in Wien hat hier acht entscheidende Wirkstoffe ausgemacht. Diese fanden Sie im Nahrungsergänzungsmittel PROfertil in den folgenden Konzentrationen ausgehend von einer Tagesdosis aus zwei Kapseln:
L-Carnitin (440 mg),
L-Arginin (250 mg),
Coenzym Q10 (15 mg),
Vitamin E (120 mg),
Zink (40 mg),
Folsäure (800 mcg),
Glutathion (80 mg),
Selen (60 mcg).
Signifikante Steigerung der Zeugungsfähigkeit mit Folgen
Insgesamt 132 Männer mit eingeschränkter Zeugungsfähigkeit erhielten das Mikronährstoff-Präparat über einen Zeitraum von drei Monaten. Als Kontrollgruppe dienten 73 eingeschränkt zeugungsfähige Männer, die ein Placebo verabreicht bekamen.
Die Resultate lassen aufhorchen. Bei Einnahme der Mikronährstoff-Kombination steigerte sich
die Beweglichkeit der Spermien um 23 Prozent,
das Gesamtvolumen des Ejakulats um 33 Prozent und
die Zelldichte der Spermien um ganze 215 Prozent.
Alle Werte stellten eine signifikante Verbesserung der Zeugungsfähigkeit auch im Vergleich zur Kontrollgruppe dar. Die “Ergebnisse mit Hand und Fuß” ließen so auch nicht lange auf sich warten. Insgesamt 34 Schwangerschaften kamen im Laufe von sechs Monaten nach Abschluss der Studie in der Gruppe der Männer, die das Mikronährstoff-Präparat zu sich nahmen, zustande. In der Kontrollgruppe waren es nur elf.
Alternativen
In Apotheken findet man neben ProFertil auch in sehr ähnlicher Zusammensetzung amitamin fertilsan M, fertilovit M und Orthomol fertil plus. fertilsan M enthält als einziges der Produkte zusätzlich Pinienrindenextrakt, der gemeinsam mit L-Arginin in zwei Studien ebenfalls als das Spermiogramm verbessernd nachgewiesen worden ist.
Quellen:
- Statistisches Bundesamt, https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Geburten/Tabellen/GeburtenMutteralter.html ↩
- Management of the Infertile Woman by Helen A. Carcio and The Fertility Sourcebook by M. Sara Rosenthal, ↩
- Imhof, Martin et al., “Improvement of sperm quality after micronutritient supplementation”, e-SPEN, the European e-Journal of Clinical Nutrition and Metabolism, Epub published ahead of print. ↩