Vitamin D Mangel liegt in Deutschland bei 70% bis über 90% der Bevölkerung vor, abhängig von Altersgruppe und Jahreszeit. Dies ist spätestens seit der Nationalen Verzehrsstudie II aus 2008 für den deutschen Raum nachgewiesen. Forscher der Universität Heidelberg haben jetzt auch auf globaler Ebene die Versorgung gemessen und festgestellt: weltweit leidet immerhin 1/3 der gesamten Bevölkerung an Vitamin D Mangel.1
Die Wissenschaftler haben dazu insgesamt 200 Arbeiten analysiert, die den Vitamin D Spiegel im Blut von Menschen gemessen haben. Insgesamt sind damit die Werte von über 168.000 Menschen aus 44 Ländern in die Analyse eingegangen. Liegt der Vitamin D Spiegel im Blut unter 50nmol/l, so wird das allgemein als Mangelzustand bezeichnet. 37,3% aller Menschen, die untersucht worden sind, wiesen einen Vitamin D Spiegel im Blut unterhalb des Mindestwertes auf.
Vitamin D und Osteoporose
Forscherin Judy Stenmark, die der Internationalen Osteoporose Stiftung angehört, kommentierte die Ergebnisse so: “Die Menschen werden immer älter. Und wir beobachten eine Vervierfachung der HĂĽftfrakturen bei älteren Menschen in den letzten gut 20 Jahren. Die Politik muss sich mit Konzepten einer Allgemeinversorgung mit Vitamin D beschäftigen, sowohl bei älteren Menschen als auch bereits bei jungen Erwachsenen.”
Vitamin D ist neben dem Kalziumstoffwechsel auch zentral in fast allen Bereichen der menschlichen Körperfunktionen. Ein Mangel schränkt das Immunsystem ein, wird mit Krebshäufigkeit in Zusammenhang gebracht und ist Grund für eingeschränkte Fertilität von Männern. Der Körper kann selbst Vitamin D bilden, benötigt dazu aber Sonnenstrahlung. In Nahrungsmitteln sind nur sehr geringe Mengen an Vitamin D enthalten.
Global gesehen gibt es Auffälligkeiten, die zum größten Teil mit der Menge der Sonneneinstrahlung erklärt werden können:
- In Europa ist der Vitamin D Mangel weiter verbreitet als in Nordamerika.
- Altersabhängige Ergebnisse waren nur in Asien und im mittleren Osten festzustelen. In Europa und Nordamerika weisen alle Altersgruppen einen vergleichbaren Mangel auf.
FĂĽr Lateinamerika konnten nur Anhaltspunkte ermittelt werden, weil die Anzahl der Studien dort zu gering ist.
Quelle:
- Hoffmann, K., et al.; “A systematic review of vitamin D status in populations worldwide“; British Journal of Nutrition (2013), DOI:Â http://dx.doi.org/10.1017/S0007114513001840Â (About DOI), Published online: 09 August 2013 ↩