Schon leichte Vitamin-D-Defizite können das Demenz-Risiko deutlich erhöhen
Der Zusammenhang zwischen Vitamin D und der Gehirnleistung ist seit Langem bekannt. Davon betroffen sind die drei klassischen Bereiche Lernen, Merken und Wahrnehmen ebenso wie Stimmungsfaktoren. Nun hat ein internationales Forscherteam herausgefunden, dass wohl auch zwischen der Entstehung von Demenzen und Vitamin D ein Zusammenhang besteht.
Klares Resultat überrascht die Forscher
Basis für diese Analyse bot die Cardiovascular Health Study, die die Daten von 1.658 US-Amerikanern im Alter ab 65 Jahren erfasste. Voraussetzung für die Teilnahme war, dass zu Studienbeginn keine Demenz vorlag. Zwischen 1992 und 1993 wurden erstmals Untersuchungen vorgenommen. Im Jahre 1999 kam es zu einem Follow-Up bei dem Blutproben entnommen wurden. Zudem fanden neurologische und psychologische Untersuchungen statt.
Zu diesem Zeitpunkt wurden 171 Demenzen diagnostiziert, wovon es sich bei 102 um Alzheimer handelte. Für die neue Analyse setzten die Wissenschaftler die Daten zum Vitamin-D-Gehalt im Serum in einen Zusammenhang zur Häufigkeit von Demenzen nach der rund fünfeinhalb jährigen Follow-Up-Phase. Dass hier eine Verbindung besteht, vermuteten die Forscher bereits.
Das Ergebnis erstaunte sie dennoch, da sich ein Zusammenhang doppelt so oft ergab, als von ihnen erwartet. Bei einem sehr niedrigen Vitamin-D-Gehalt von unter 25 Nanomol pro Liter Serum lag das Risiko, an einer Demenz inklusive Alzheimer zu erkranken, um 125 Prozent höher als bei einem ausreichenden Gehalt. Letzterer liegt bei 50 Nanomol oder darüber. Selbst bei einem Serumgehalt von 25 bis 50 Nanomol – also einem Defizit – war das Risiko noch um 53 Prozent erhöht.
Ursache, warum Vitamin-D-Mangel Demenzen begünstigt, noch nicht klar
Für die aktuelle Studie wurden jedoch lediglich Daten ausgewertet ein Zusammenhang kann dabei vermutet aber nicht nachgewiesen werden. Dazu sind weitere klinische Studien nötig, um den Wirkmechanismus zwischen einem Mangel an Vitamin D und der Ausbildung einer Demenz aufzudecken. Möglichkeiten gibt es hier viele. So befinden sich in Erinnerungs-Regionen des Gehirns – dem Hippocampus – Vitamin-D-Rezeptoren, die positiv auf das Nervenwachstum wirken.
Auch scheint ein Mangel an Vitamin D die Durchblutung des Gehirns zu vermindern, was sich auf das Schlaganfall- sowie das Demenzrisiko auswirken kann.
Darüber hinaus schließlich ist es möglich, dass Vitamin D eine Rolle beim Abbau seniler Plaques spielen könnte, deren Ablagerung mit einem Demenz-Risiko verbunden wird. In einer anderen Studie wurde bereits der signifikante Zusammenhang von Vitamin B6, B12 und Folsäure mit der Entwicklung von Demenz nachgewiesen.
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