L-Carnitin ist ein natürlicher chemischer Stoff, welcher im menschlichen Körper aus den Aminosäuren Lysin und Methionin synthetisiert werden kann und selbst eine große Ähnlichkeit zu Aminosäuren besitzt.
Die hauptsächliche Zufuhr erfolgt in der Regel über rotes Fleisch (daher kommt der Name). Carnitin ist Sportlern und Abnehmwilligen bekannt und wird bewusst als Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Fettverbrennung und zur besseren Regeneration nach intensivem Sport eingenommen.
L-Carnitin und Stoffwechsel
L-Carnitin reichert sich zum größten Teil im Herzgewebe und in der Skelettmuskulatur an, da es vor allem dort benötigt wird, wo ein erhöhter Energiebedarf besteht. Es spielt im Energiestoffwechsel des Organismus eine zentrale Rolle und ist für die Aufrechterhaltung der Funktionen der Mitochondrien verantwortlich.
Die Mitochondrien regulieren im Wesentlichen die Energiebereitstellung für alle Körperzellen in Form von Adenosintriphosphat (ATP) und sind auf die Einschleusung von Fettsäuren durch L-Carnitin angewiesen. Anschließend können diese verbrannt und in ATP umgewandelt werden, weshalb L-Carnitin auch für die Fettverbrennung und damit verbundenes Abnehmen von Bedeutung ist.
L-Carnitin Unterversorgung nicht unwahrscheinlich
Da für die körpereigene Herstellung der aminosäureähnlichen Substanz auch die Vitamine C, Vitamin B3 und Vitamin B6 B6 sowie Eisen in ausreichender Menge vorhanden sein müssen, kann es schnell passieren, dass der tägliche Bedarf an L-Carnitin nicht durch die normale Ernährung gedeckt werden kann.
Um dem entgegenzuwirken, eignen sich spezielle Präparate, welche außerdem auch zur Eindämmung oder Vorbeugung von bzw. gegen Krankheiten eingesetzt werden.
Wissenswertes über L-Carnitin
Nur 54 bis 70 % des in Lebensmitteln enthaltenen L-Carnitin werden vom Körper unverändert aufgenommen und stehen schließlich zur weiteren Nutzung zur Verfügung, der Rest geht verloren, da er im Dickdarm von Bakterien abgebaut und wieder ausgeschieden wird. Die tatsächliche Resorption hängt zum einen vom jeweiligen Carnitingehalt der Nahrung und zum anderen von deren Zusammensetzung ab.
Vor allem für Personen mit Nierenschäden oder fortgeschrittener Niereninsuffizienz ist es oftmals schwierig, einen genügend hohen L-Carnitin-Spiegel zu erreichen, da es wasserlöslich ist und somit nicht nur über den Urin, sondern auch durch eine Dialyse ausgeschieden wird. In diesen Fällen wird eine zusätzliche Zufuhr obligatorisch und lebensnotwendig. Auch bei Patienten mit Herzschwäche oder Diabetes liegt häufig ein L-Carnitin-Mangel vor, was unbedingt ausgeglichen werden muss.
Allgemein sollten Personen mit erhöhtem Energiebedarf wie Sportler oder Schwanger auf eine ausreichende Zufuhr von L-Carnitin achten. Wer sich vegetarisch oder sogar vegan ernährt, nimmt in der Regel ebenfalls zu wenig L-Carnitin über die Nahrung auf und sollte daher auf geeignete Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Glücklicherweise ist es heutzutage möglich, L-Carnitin in großem Umfang industriell zu erzeugen und so für alle Menschen zugänglich zu machen. Dazu wird eine Bakterienfermentation genutzt, welche bestimmte Vorstufen in das endgültige Substrat umwandelt.
Ausdauer verbessern mit L-Carnitin
Unter Sportmedizinern ist schon lange bekannt, dass L-Carnitin nicht nur die Fettverbrennung unterstützt, sondern auch die Ausdauer und das Leistungspotential fördert. Die Muskeln werden gestärkt und die notwendige Erholungszeit nach extremer Anstrengung verkürzt sich durch eine gezielte Einnahme immer mehr.
Normalerweise sind langkettige Fettsäuren sehr reaktionsträge und gelangen deshalb nur schwer in Muskelzellen, um dort energiereich verbrannt zu werden, jedoch erleichtert L-Carnitin ihren Transport in die Mitochondrien und führt so zu einer schnelleren Energiebereitstellung bei Anstrengung. Gleichzeitig hilft es Ermüdungserscheinungen vorzubeugen und unterstützt das Immunsystem.
L-Carnitin unterstüzt das Immunsystem
Jüngste Annahmen gehen davon aus, dass L-Carnitin an der Bildung weißer Blutkörperchen beteiligt ist, welche zwingend erforderlich für funktionierende Abwehrreaktionen des Körpers gegen Krankheitserreger sind. Es fördert die Entstehung von Antikörpern und wirkt stimulierend auf die Phagozytoseaktivität, welche zur Vernichtung von Fremdkeimen führt.
Grundsätzlich lässt sich zudem feststellen, dass L-Carnitin den natürlichen Stoffwechsel unterstützt und zudem dafür sorgt, dass die Regeneration von Zellen und Geweben schneller abläuft. Jede Erneuerung und Reparatur im menschlichen Körper benötigt viel Energie, welche mit Hilfe des aminosäureähnlichen Stoffes erzeugt werden kann. Außerdem wird L-Carnitin für die Zwischenspeicherung bzw. den Abbau von kurzkettigen Fettsäuren benötigt, wofür es als Puffersubstanz fungiert.
Ein anderes Einsatzgebiet von L-Carnitin ist der Schutz von Nervenzellen vor schädlichem Ammoniak, was neurologischen Erkrankungen vorbeugt und die Kapazität des Gehirns erhält. Auch ist es unerlässlich für die Bildung von reifen Spermienzellen und sichert so die Fruchtbarkeit.
Wird L-Carnitin im Körper acetyliert, entsteht Acetyl-L-Carnitin (ALC), welches effektiv gegen Depressionen eingesetzt wird und degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson Einhalt gebieten kann. Es dient den Nervenzellen als Nahrung, begünstigt die Bildung von Neuronen und kann auf diese Weise auch die Konzentrations- und Gedächtnisfähigkeit verbessern. Des Weiteren unterstützt ALC die Herzfunktion, indem es Sauerstoffmangel vorbeugt und die Energieübertragung in die Herzmuskelzellen erleichtert.
Indikationen für den Einsatz von L-Carnitin
Fettverbrennung und L-Carnitin
Besonders bekannt ist L-Carnitin im Zusammenhang mit gesteigerter Fettverbrennung und der damit verbundenen Gewichtsabnahme. Es beeinflusst den Umsatz an Fettsäuren positiv und kann die Fettverbrennung stimulieren.
Im Jahr 2004 wurde von Wissenschaftlern der Universität Rostock nachgewiesen, dass bei einer Einnahme von carnitinhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln der Abbau von langkettigen Fettsäuren zunimmt 1. Somit wird mehr Fett verbrannt und gleichzeitig genügend Energie erzeugt, um ein begleitendes Sportprogramm gut schaffbar und außerdem effektiv zu machen.
Im Kampf gegen Adipositas und die damit verbundenen Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Störungen, Diabetes und beispielsweise auch Krebs kann L-Carnitin eine wichtige Unterstützung sein und den Grundstein für ein gesundes Körpergewicht legen.
Es gibt inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Studien, welche den positiven Effekt von L-Carnitin-Gaben auf die Fettverbrennung im Vergleich zu Placebos zweifelsfrei nachweisen 2. Es wurden dabei kontinuierlich die Laborparameter zweier Patientengruppen bestimmt und zudem psychologische Testverfahren angewendet.
Carnitin im Sport verkürzt Regenerationszeit
Insgesamt zeigte sich, dass L-Carnitin zu einer Zunahme der Muskelmasse und einer signifikanten Verringerung des Fettanteils des Körpers führt. Die Probanden, welche L-Carnitin anstelle von Placebopräparaten erhielten, wiesen zudem deutlich weniger Müdigkeit und Erschöpfungssymptome auf.
Auch Sportler nutzen daher die leistungssteigernden Wirkungen von L-Carnitin, welches die Erholungszeit nach Anstrengungen verkürzt und den Aufbau von Muskelgewebe unterstützt. Vor allem für Menschen, die bisher nur wenig sportlicher Betätigung nachgingen, kann L-Carnitin hilfreich sein, da es Muskelkater verhindern und Muskelverletzungen vorbeugen kann. Auch wird die Bildung von freien Radikalen unterdrückt, welche andernfalls Nervenzellgewebe schädigen oder sonstige Zerstörungen bewirken könnten.
L-Carnitin und Diabetes
Eine andere Indikation für die Einnahme von L-Carnitin ist Diabetes mellitus. L-Carnitin hilft dem Körper, seine Kontrolle über den Blutzuckerspiegel zu verbessern und senkt zudem die meist erhöhten Blutfettwerte. 2008 wurde dazu eine Studie durchgeführt, welche zum Ergebnis kam, dass die gesonderte Zufuhr von L-Carnitin über Nahrungsergänzungsmittel die Bildung freier Radikale vermindert und außerdem auch den Cholesterinabbau antreibt 3.
Diabetiker leiden häufig unter sehr hohem oxidativen Stress, welcher ein Ansteigen des Blutzuckers und der Triglyceride begünstigt. Nach 1-3 Monaten hatten sich in der mit L-Carnitin behandelten Kontrollgruppe die Laborwerte allerdings deutlich verbessert und somit eine Ausbreitung der Stoffwechselkrankheit verhindert. Im Endeffekt schützt L-Carnitin also auch vor den gefährlichen Folgeerkankungen eines Diabetes wie etwa Herzinfarkt, Neuropathie oder Erblindung.
Burnout und Stress
Weiterhin wird L-Carnitin bei der Behandlung von stressausgelösten Erkrankungen wie Burnout eingesetzt, welche meist durch eine zu geringe Aufnahme der aminosäureähnlichen Substanz und eine fortwährende hohe geistige oder körperliche Beanspruchung ausgelöst werden. Betroffene überlasten sich und gönnen ihrem Körper zu wenige Erholungspausen, was sich letztlich in einer völligen Erschöpfung niederschlägt. Auch Schwangere leiden teilweise unter erhöhter Müdigkeit und Schwäche, haben aber gleichzeitig einen gesteigerten Energiebedarf und müssen deshalb zusätzliches L-Carnitin aufnehmen.
Mit Carnitin die Fruchtbarkeit des Mannes verbessern
Andrea Lenzi erkannte außerdem, dass L-Carnitin in Kombination mit Acetyl-L-Carnitin dazu eingesetzt werden kann, die Fruchtbarkeit männlicher Patienten zu erhöhen, indem es ihre Spermienanzahl und zudem die Beweglichkeit der Samenzellen steigert 4.
Bereits nach zwei Monaten nach Beginn der Therapie konnten Samenbeweglichkeit und -anzahl gesteigert werden. Nicht nur im Labor, auch in der Praxis war die Einnahme erfolgreich: es konnten vier Schwangerschaften durch vorher unfruchtbare Männer verzeichnet werden.
Fazit
L-Carnitin ist einer der wichtigsten Stoffe für die Fettverbrennung im menschlichen Körper und kann deshalb zu einer dauerhaften und umfangreichen Gewichtsreduktion in Verbindung mit Sport beitragen. Neben diesen äußerst bemerkenswerten Effekten kann L-Carnitin auch die Ausprägung eines Diabetes mellitus abmildern und zudem die Blutfettwerte senken, was Hypertonie und Arteriosklerose vorbeugt.
Insgesamt ist die zusätzliche Aufnahme von L-Carnitin über entsprechende Präparate, möglichst mit hochwertigem, sehr reinem Carnipure® für viele Personengruppen empfehlenswert, da ein Mangel schnell entsteht und eine gute L-Carnitin Versorgung beim Abnehmen hilft und das Immunsystem unterstützt.
Studien zu L-Carnitin
- Lorenz H: Der Einfluss von L-Carnitin auf die Fettoxidation, den Proteinturnover und die Körperzusammensetzung bei leicht übergewichtigen Erwachsenen. Dissertation: Universität Rostock, 2004 ↩
- M. Malagurnera et al: L-Carnitine treatment reduces severity of physical and mental fatigue and inreases cognitive functions in centenarians: a randomized an controlled clinical trial; American Journal of Clinical Nutrition; Vol. 86, No. 6, 1738-1744 Dec. 2007 ↩
- Malaguarnera M et al; L-Carnitine supplementation reduces oxidized LDL cholesterol in patients with diabetes; Am J Clin Nutr. 2008 Dec 3 ↩
- Lenzi A, Lombardo F, Sgrò P, Salacone P, Caponecchia L, Dondero F, Gandini L. Use of carnitine therapy in selected cases of male factor infertility: a double-blind crossover trial. Fertil Steril. 2003 Feb; 79(2):292-300 ↩