Kupfer gehört neben Silber, Zinn und Gold zu einem der ersten Metalle, die von den Menschen genutzt wurden. Durch archäologische Funde gilt heute als gesichert, dass es bereits um 6.000 v.C. in Gebrauch war. Wie die lateinische Bezeichnung “cuprum” / “Erz von Zypern” belegt, wurde Kupfer hauptsächlich im östlichen Mittelmeerraum abgebaut. Zu Zeiten des Römischen Reiches maß die jährliche Produktion hier rund 15.000 Tonnen. 1
In basischen Ergussgesteinen erstarrt geschmolzenes Kupfer zu Nuggets oder stark verästelten Dendriten. Für diese Form sind weltweit etwa 2.900 Fundorte bekannt. Zu den weitaus häufigeren und bekannteren Kupferquellen zählen Erze wie Chalkopyrit oder Chalkosin; mitunter wird das farbige Metall auch aus Burnit, Malachit oder Atacamit gewonnen.
In Deutschland wurde der Abbau von kupferhaltigem Tonstein – so genanntem Kupferschiefer – im Jahr 1990 eingestellt.
Kupfer im menschlichen Körper
Knochen, Muskeln und Leber des menschlichen Körpers enthalten ca. 100-150 mg Kupfer, das überwiegend an Proteine gebunden oder Bestandteil von Enzymen ist. Auf diese Weise unterstützt es
- das Knochenwachstum
- die Bindegewebsbildung
- die Eisenaufnahme
- die Produktion roter Blutkörperchen
- die Funktion des zentralen Nervensystems
Außerdem wirkt Kupfer
- beim Schutz vor freien Radikalen
- bei der Bildung und Pigmentierung von Haut und Haaren
mit.
Täglicher Bedarf an Kupfer
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt die tägliche Kupferzufuhr mit folgenden Schätzwerten an: 2
- ab Geburt bis einschließlich 3. Lebensmonat: zwischen 0,2 und 0,6 mg
- ab 4. bis einschließlich 12. Lebensmonat: zwischen 0,6 und 0,7 mg
- ab 1. bis einschließlich 6. Lebensjahr: zwischen 0,5 und 1,0 mg
- ab 7. Lebensjahr und darüber hinaus: zwischen 1,0 und 1,5 mg
Kupferaufnahme über die Nahrung
Wer seinen Körper ausreichend mit Kupfer versorgen will, sollte
- Innereien, besonders Leber und Nieren vom Rind
- alle grünen Blattgemüse
- Muschelfleisch, besonders von Austern
- Hülsenfrüchte
- Pilze, besonders Pfifferlinge und Champignons
- Hagebutten
- Petersilie
- getrocknete Früchte, besonders Rosinen
- Walnüsse
- Vollkornprodukte
- (Milch-) Schokolade und Kakao
verzehren. Bei der Speisenzubereitung ist darauf zu achten, dass säurehaltige Lebensmittel nicht in Kupfergeschirr gelagert oder aufbewahrt werden, da sich hierbei gifte Verbindungen bilden.
Verwertung des Kupfers im Körper
Damit der Organismus das über die Nahrung bereitgestellte Kupfer verwerten kann, muss eine Reihe von Bedingungen erfüllt sein, die sich völlig unbemerkt im Inneren des Körpers abspielen: So kann Kupfer nur dann in ausreichender Menge aufgenommen werden, wenn genügend Vitamin C anliegt; ein Zuviel wiederum behindert die Aufnahme. Auch Zink steht in Wechselwirkung mit Kupfer und kann dessen Weiterleitung hemmen, so dass trotz ausreichender Kupferzufuhr ein Mangel entsteht.
Kupfermangel
Da Kupfer auch in “ungesunden” Nahrungsmitteln reichlich vorhanden ist, besteht so gut wie keine Gefahr, durch falsche Ernährung an Kupfermangel zu leiden. Entsprechende Erscheinungen sind daher auf andere Faktoren wie
- spröde, farblose Haare
- langanhaltende Verdauungsstörungen
- langanhaltende Unterernährung
- hoher Blutverlust
- Krankheiten
- Vitamin C-Mangel
- unvorteilhaft kombinierte Calcium-, Zink- und Eisenpräparate
zurückzuführen. Als typische Anzeichen gelten
- nachlassende Leistungsfähigkeit
- Pigmentstörungen
- Blutgefäßerweiterungen
In Folge eines Kupfermangels kann es zu
- Blutarmut
- Knochenbrüchen
- Gefäßrissen
- Bindegewebsstörungen
- Nervenstörungen
- verminderter Eisenaufnahme
kommen.
Kupferüberschuss
Da ein gesunder Körper zuviel aufgenommenes Kupfer über die Gallenflüssigkeit wieder abgibt, ist es theoretisch unmöglich, an Kupferüberschuss zu leiden. Bei Vorliegen bestimmter Krankheiten wie Morbus Wilson oder dem Menkes-Syndrom kann die Kupferverwertung jedoch erheblich gestört sein, so dass es zu unerwünschten Einlagerungen in der Leber oder in einzelnen Körperzellen kommt. 3 Als äußeres Anzeichen dafür gilt der so genannte Kayser-Fleischer-Kornealring, der durch Kupferablagerungen in der Hornhaut des Auges entsteht.
Literatur:
- S. Hong, J.-P. Candelone, C.C. Patterson, C.F. Boutron: “History of Ancient Copper Smelting Pollution During Roman and Medieval Times Recorded in Greenland Ice” 1996 ↩
- Zahlenangaben: Deutsche Gesellschaft für Ernährung “Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr” ↩
- www.merckmanuals.com/home/disorders_of_nutrition/minerals/copper ↩