Kalium ist einer der eher weniger beachteten Mineralstoffe, da Mangelerscheinungen eher selten sind.
Aufgrund seiner überdurchschnittlich hoch ausgeprägten Reaktionsfähigkeit liegt Kalium nur an Mineralien gebunden vor. Sein heute gebräuchlicher Name leitet sich vom arabischen “al-qalya” ab, was soviel bedeutet wie “aus Pflanzenasche”.
Diese Bezeichnung gibt Aufschluss darüber, auf welchem Weg Kalium bis zu seiner Entdeckung durch Humphry Davy gewonnen wurde: nachdem die Rückstände verbrannter Hölzer ausgewaschen und das dafür verwendete Wasser über Feuer wieder verdampft worden war, blieb in den Arbeitsgefäßen (Pötten) eine stark angereicherte Ascheschicht zurück – die so genannte Pottasche. Noch heute erinnern das englische und das italienische Wort für Kalium – potash bzw. potassa – an diese historische Methode.
Kalium im menschlichen Körper
Der Organismus eines erwachsenen Menschen enthält etwa 130 Gramm Kaliumsalze, von denen rund 98% in den Körperzellen eingelagert sind. Hier übernehmen sie folgende Aufgaben:
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- Regulierung des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes
- Herzmuskeltätigkeit
- Verdauung
- Weiterleitung von Nahrungsbestandteilen ins Innere der Zellen
- Weiterleitung von Informationen an Muskel- und NervenzellenPlace your list items here
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Kaliumbedarf
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE bzw. deren des Ernährungsbericht von 2004 steigert sich der tägliche Mindestbedarf an Kalium vom Tag der Geburt an wie folgt:
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- unter 4 Monate: 400 mg
- 4. bis einschließlich 12. Lebensmonat: 650 mg
- 1. bis einschließlich 3. Lebensjahr: 1.000 mg
- 4. bis einschließlich 6. Lebensjahr: 1.400 mg
- 7. bis einschließlich 9. Lebensjahr: 1.600 mg
- 10. bis einschließlich 13. Lebensjahr: 1.700 mg
- 14. bis einschließlich 15. Lebensjahr: 1.900 mg
- ab 16. Lebensjahr: 2.000 mg
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Diese Werte können fast alle Menschen allein durch abwechslungsreiche Ernährung realisieren.
Kaliummangel
Kommt es dennoch zu Mangelerscheinungen, sind daran häufig Begleitumstände wie
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- anhaltender Durchfall oder Erbrechen
- Diabetes- oder Nierenerkrankungen
- zu lange oder zu häufige Einnahme von Abführ- und Entwässerungsmitteln
- einseitige Diäten oder Fastenkuren
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schuld. Menschen, die unter Kaliummangel leiden, weisen eine Vielzahl als “typisch” geltender Symptome auf, zu denen beispielsweise
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- Herzrhythmusstörungen mit Überempfindlichkeit gegen entsprechende Medikamente
- Verstopfung
- Müdigkeit
- Konzentrationsschwäche
[/unordered_list]zählen.
Kaliumüberschuss
Reichert sich im Körper durch
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- falsche Ernährung
- schlecht abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel
- große Gewichtsverluste
- schwere Verletzungen, Infektionen oder Verbrennungen
[/unordered_list]zuviel Kalium an, äußert sich dies zunächst durch verstärkten Harndrang und das Absetzen großer Urinmengen, da Kalium die Nierentätigkeit anregt. Ein länger anhaltender Kaliummangel kann durch Hemmung der Herzmuskelbewegungen zu Herzversagen führen; erste Anzeichen hierfür sind
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- ein deutlich verlangsamter Herzschlag
- Lethargie
- Lähmungserscheinungen
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Zufuhr an Kalium über die Nahrung
Sowohl Kaliummangel als auch Kaliumüberschuss können durch ein entsprechend angepasstes Essverhalten wieder unter Kontrolle gebracht werden. Hierbei spielen die Lebensmittel selbst sowie deren Zubereitungsart und Menge eine entscheidende Rolle.
Beispiele für besonders ergiebige Kaliumquellen sind
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- Produkte aus Roggenvollkorn
- frischer Seefisch
- maßvoll genossener Kaffee, Tee, Kakao
- getrocknete Steinfrüchte wie Aprikosen, Pfirsiche, Mirabellen und Pflaumen
- Pistazien und Erdnüsse
- Feldsalat
- typische “Winter”-Gemüse wie Rote Bete, Rosenkohl, Mangold und Kartoffeln
- Kresse
[/unordered_list]Um hier den gewünschten Effekt zu erzielen, sollten die Speisen bevorzugt roh und soweit wie möglich unzerkleinert verzehrt werden.
Als kaliumarm gelten u.a.
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- Obst- und Gemüsekonserven
- Birnen, Äpfel, Erdbeeren, Sauerkirschen
- fettes Schweinefleisch wie Speck, Bauch und Eisbein
- in Öl oder Marinade eingelegter Fisch
- Weizenmehl und daraus hergestellte Backwaren.
[/unordered_list]Das Zerkleinern und / oder Garen in Wasser kann den Kaliumgehalt von Lebensmitteln um bis zu zwei Drittel senken.
Auswirkung von Kalium auf den Blutdruck
Ausgehend von der Tatsache, dass zuviel Kalium Bluthochdruck fördert, unternahmen britische Ärzte den Versuch, das Leiden durch niedrige Dosen in den Griff zu bekommen. Tatsächlich belegt die diesbezüglich durchgeführte Studie 1, dass gezielt retardiertes Kalium sowohl den arteriellen als auch den systolischen und den diastolischen Druck erheblich senken hilft. Die Wirkung ist mit der von blutdrucksenkenden Medikamenten vergleichbar.
- D. J. Naismitb und A. Brascbi: “The effect of low-dose potassium supplementation an blood pressure in apparently bealtby volunteers”, Br J Nutr: 2003; 90:53-60.3 Jan; 111: e39-44 ↩