In Deutschland herrschet ein weit verbreiteter Vitaminmangel. Auch Spurenelemente nehmen die Deutschen nicht genügend mit der heute typischen Ernähung auf. Eine schon 2008 veröffentlichte Untersuchung des staatlich beauftragten Max Rubner Institutes (Nationale Verzehrsstudie, Ergebnisbericht Teil 2) beweist: 90% haben Folsäuremangel, 50% einen Vitamin E-Mangel, Vitamin C nehmen 33% nicht genügend zu sich. Eine spanische Studie weist mit verbesserter Methodik Mangel auch in Spanien nach.
Die Mittelmeerdiät zählt nach Ansicht zahlreicher Experten und Wissenschaftler zu den günstigsten Strategien auf dem Weg zu einer gesunden Ernährung. Aber versorgen sich auch die Bewohner der Mittelmeerländer selber in ausreichendem Maße mit allen lebenswichtigen Nährstoffen? Nein, sagen spanische Wissenschaftler verschiedener Gesundheitseinrichtungen und Universitäten, unter anderem der Universität von Granada. Tatsächlich ist auch in Spanien ein Zink- und Selen- sowie ein Vitamin-A-, B- und C-Mangel weit verbreitet.
Erhebung zur Vitaminzufuhr mit Fotonachweis
Darüber hinaus kritisieren die Forscher Erhebungsmethoden, die das Ernährungsverhalten lediglich aufgrund von Eigenaussagen der Teilnehmer feststellen. Fakt ist, dass bei der Selbsteinschätzung häufig Fehlangaben auftreten, die zu einer falschen Darstellung der tatsächlichen Nährstoffaufnahme führen. Die Daten der aktuellen Untersuchung stammen hingegen von der spanischen ANIBES-Studie, für die unter Leitung der Universitäten von Navarra, Granada, Madrid sowie Las Palmas de Gran Canaria auch innovative Erhebungsmethoden ausgearbeitet wurden.
Insgesamt 2009 Personen im Alter von neun bis 75 Jahren nahmen als Bevölkerungs-Ausschnitt daran teil. Die Angaben zum Ernährungsverhalten wurden dabei durch eine über drei Tage erstellte fotografische Dokumentation bestätigt.
Alarmierende Ergebnisse zum Vitaminmangel in Spanien
Dabei kommen die spanischen Wissenschaftler im Unterschied zu vielen Ernährungsumfragen auf nationaler Ebene zu dem Ergebnis, dass 56 Prozent der Befragten nicht einmal die offiziellen Einnahmeempfehlungen zu Vitamin C erfüllen. Bei der Vitamin-A-Zufuhr liegen 74 Prozent darunter und bei Vitamin E sogar 80 Prozent. Außerdem erreichen 83 Prozent die Empfehlungen zu Zink nicht, während bei Selen ein vergleichsweise geringer Mangel von 15 Prozent besteht.
Damit ist ein klares Signal gegeben, die Methodik nationaler Umfragen, auf deren Ergebnissen häufig beschwichtigende Aussagen über eine gute Nährstoffversorgung beruhen, zu überprüfen.
Quelle: Olza, Josune, et al., Reported Dietary Intake and Food Sources of Zinc, Selenium, and Vitamins A, E and C in the Spanish Population: Findings from the ANIBES Study, Nutrients, Volume 9, Issue 7, Epub published ahead of print.