Vitamin K gibt es in zwei Formen: Vitamin K1 (Phyllochinon) ist die Form, die in pflanzlichen Nahrungsmitteln gefunden wird. Vitamin K2 (Menachinon) wird industriell aus bakteriellen Quellen gewonnen. Auch wenn kleinere Mengen an Vitamin K mit der eigenen Darmflora hergestellt werden können, so ist Vitamin K doch ein essentielles, fettlösliches Vitamin. In der Nahrung kommt zu etwa 90% Phyllochinon (K1) und zu 10% Menachinon (K2) vor. Studien legen nahe, das Menachinon das hochwertigere, wichtigere der beiden Vitamin-K-Formen ist.
Vitamin K hat einen wichtigen Anteil an einigen Carboxylierungsreaktionen im menschlichen Körper. Diese sind notwendig, um Gerinnungsfaktoren zu aktivieren und so die Blutgerinnung in einem angemessenen Maße zu steuern. Des Weiteren ist Vitamin K unerlässlich für die Knochenbildung. Vitamin K ist ein starkes Antioxidans, welches Vitamin E regenerieren kann.
Vitamin K in der Nahrung
Hauptsächlich ist jedoch die externe Zufuhr von Vitamin K über Nahrungsmittel erforderlich. Praktisch ist, dass das fettlösliche Vitamin auch ohne Probleme gekocht und gebraten werden kann, denn Vitamin K ist sehr hitzebeständig. Die Verluste durch Kochen oder Braten halten sich in Grenzen.
Anders verhält es sich mit der Lichtempfindlichkeit, welche relativ hoch ist. Ein Aussetzen von Sonne kann zur Inaktivierung des Vitamins führen.
Vitamin K kommt hauptsächlich in Sauerkraut, Rosenkohl (je 1.500µg in 100g), Hühnerfleisch und Spinat vor (ca. 500 µg je 100g). Aber auch Brokkoli, Grünkohl, Möhren und Rinderleber enthalten mit etwa 100µg je 100 g des Lebensmittels viel Vitamin K.
Allerdings ist der tatsächlich Gehalt an Vitamin K nicht nur von der Jahreszeit, sondern auch von Umweltbedingungen wie der Lichteinstrahlung abhängig.
Sind Grünkohl oder Spinat, welche ansonsten gute Vitamin-K-Lieferanten sind, einem länger andauernden Lichteinfall ausgesetzt, wird das Vitamin nach und nach abgebaut und ist so nicht mehr für den Körper verfügbar. Auch Rosenkohl und Broccoli enthalten viel Vitamin K, ebenso ist es in Mangold, Kohlrabi und Salat zu finden.
Funktionen des Vitamin K
Eine der grundlegendsten Bedeutungen der K-Vitamine für den menschlichen Körper liegt in der Bildung von Gerinnungsfaktoren bzw. deren Umwandlung in gerinnungswirksame Formen. Auf diesem Wege reguliert Vitamin K die Mechanismen der natürlichen Blutgerinnung und trägt zum Schutz vor Organblutungen und sonstigen gefährlichen Blutverlusten bei.
Vitamin K bei Osteoporose und Arthrose
Außerdem ist Vitamin K dazu in der Lage, Osteocalcin zu aktivieren, welches eine wichtige Rolle bei der Knochenmineralisation spielt. Es ermöglicht die Bindung von Hydroxylapatit und liefert so einen entscheidenden Beitrag zum Knochenaufbau. Die notwendige Knochendichte wird erreicht und Knochenbrüche können vermieden werden.
In diesem Sinne vermindert das ausreichende Vorhandensein von Vitamin K auch das Risiko einer Osteoporose, welche ab einem gewissen Lebensalter häufiger auftreten kann. Der übermäßige Knochenabbau wird verhindert und die gesunde Struktur der Knochen gestärkt.
Mit seinen antioxidativen Eigenschaften kann Vitamin K bei Arthritis helfen, die Entzündungen zu hemmen.
Arteriosklerose
Gerade bei Personen mit Osteoporose besteht weiterhin die Gefahr, dass sich in großen Arterien Ablagerungen bilden und die Gefäße verkalken (Arteriosklerose). Es wurde beobachtet, dass dies meist genau dann auftritt, wenn ein mäßiger bis großer Vitamin-K-Mangel besteht, wodurch festgestellt werden kann, dass K-Vitamine vor Arterienverkalkung schützen. Sie unterstützen somit das Herz-Kreislauf-System und sind eine wichtige Stütze im Kampf gegen Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Der körpereigene Zellwachstumszyklus wird ebenfalls von Vitamin K beeinflusst, da es auf bestimmte Rezeptoren wirkt und so indirekt den Zellstoffwechsel, das Überleben der einzelnen Zellen und ihre Replikation bzw. Transformation steuert. Das natürliche Zellwachstum wird reguliert und somit auch der Entstehung von Tumoren, welche aus unkontrolliertem Zellwachstum hervorgehen, entgegengewirkt.
Mangelerscheinungen
Fehlt Vitamin K im Zyklus der Blutgerinnung, können lebensgefährliche Blutungen auftreten und im schlimmsten Fall sogar zum Verbluten führen. Im Anfangsstadium können gehäuftes Nasenbluten oder sich vermehrt bildende Hämatome ein Indiz für einen Vitamin-K-Mangel sein.
Die Gerinnungsfaktoren werden nicht mehr aktiviert und die Thrombozyten können so nur unzureichend ihrer natürlichen Funktion nachgehen. Es dauert viel länger, bis die lebensnotwendige Gerinnung eintritt und Wunden verschlossen bzw. Blutungen gestoppt werden können. Insbesondere bei unterversorgten Säuglingen kann es dadurch zu plötzlich auftretenden Hirnblutungen kommen, welche nicht selten zum Tode führen.
Eine zusätzliche Versorgung mit entsprechenden Präparaten wird aus diesem Grund in den meisten Fällen medizinisch notwendig. Beim Erwachsenen kann es im Zuge eines Vitamin-K-Mangels nicht nur zu inneren Blutungen von Geweben oder Organen, sondern auch zu Verdauungsstörungen und chronischen Lebererkrankungen kommen.
Besonders bei bestehenden chronischen Magen- und Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder der gleichzeitigen Gabe von Antibiotika kann es passieren, dass nicht genügend Vitamin K gebildet bzw. von der Darmschleimhaut absorbiert werden kann. Es kann nur noch schwer vom Körper aufgenommen und verwertet werden und somit nicht mehr seine Funktionen erfüllen.
Vorbeugung von Osteoporose
Langfristig gesehen erhöht ein andauernder Mangel an K-Vitaminen das Risiko, eine Osteoporose zu entwickeln oder einen Herzinfarkt bzw. Schlaganfall zu erleiden. Der Knochenstoffwechsel wird gestört bzw. kommt es zu ungestörten Ablagerungen in den Gefäßen.
Vitamin K Dosierung und Überdosierung
Eine Überdosierung von Vitamin K ist höchstwahrschinlich nicht möglich, zumindest wurde nie von so einem Fall berichtet, selbst bei einer Dosis von 4.000 µg je Tag. Empfohlen wird die Einnahme von ca. 50 µg bis 100 µg täglich.