Bluthochdruck

Gegen das Volksleiden Bluthochdruck kann jeder für sich selbst viel tun. Ursachen, Folgen und wie man durch Ernährung gezielt zu hohen Blutdruck senken kann.

Die arterielle Hypertonie, so bezeichnen Mediziner einen Bluthochdruck, gehört in Deutschland zu den am häufigsten auftretenden Krankheitsbildern. Nach allgemeiner Definition, der sich auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) anschließt, liegt sie vor, wenn der systolische Wert dauerhaft über 140 mmHg liegt und der diastolische 90 mm Hg überschreitet.

Liegt nur der systolische Wert über 140 mm Hg, der diastolische Wert bewegt sich aber im Normalbereich, so spricht man von “systolischer Hypertonie”. Usache der systolischen Hypertonie können verkalkte Gefäße (Arteriosklerose) oder Fehler der Herzklappen sein.

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Ein erhöhter Blutdruck ist behandlungsbedürftig, denn die gesundheitlichen Folgen sind ein stark erhöhtes Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) und organischen Schädigungen. Bei Verdacht auf Bluthochdruck sollten Sie sich deshalb untersuchen lassen und durch den Arzt oder Apotheker beraten lassen.

Klinische Studien haben nachgewiesen, dass

• L-Arginin (besser kombiniert mit B6, B12 und Folsäure),
• sekundäre Pflanzenstoffe wie Procyanidine und Quercetin,
• eventuell auch Coenzym Q10, L-Carnitin und alpha-Liponsäure

den Bluthochdruck auf natürliche Weise senken können.

Verbreitung von Bluthochdruck

Mit einer sehr unterschiedlichen Altersverteilung sind bis zu etwa die Hälfte der Deutschen davon betroffen. Die geringste Verbreitung mit immerhin schon etwa zehn Prozent findet sich in der Altersgruppe der unter 30jährigen. Wird die Altersgrenze auf 50 Lebensjahre gesetzt, steigt die Rate schon auf gut 30 Prozent. Bei den über 60 Jährigen schließlich haben 75 Prozent krankhaft erhöhte Blutdruckwerte. Das heißt nur ein Viertel aller Senioren haben einen normalen Blutdruck. Dies führt zu jährlich knapp einer halben Million Todesfälle in Deutschland aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch einen Bluthochdruck bedingt sind.

Die Hypertonie ist nämlich eine der Hauptursachen für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Deutschland nimmt hier weltweit eine Spitzenposition ein, wobei in jüngeren Jahren Männer mit 52 Prozent häufiger betroffen sind als Frauen mit 44 Prozent. Ein Verhältnis, dass sich ab dem 60. Lebensjahr umkehrt.

Ursachen von Bluthochdruck

Zu den Ursachen eines erhöhten Blutdrucks kann nur sehr wenig gesagt werden. Lediglich in rund fünf Prozent der Fälle – verschiedene Experten kommen auch zu dem Schluss, dass es bis zu 15 Prozent sein könnten – ist es möglich, eine organische Ursache zu benennen. Hier spielen Nierenerkrankungen, hormonelle Störungen, bestimmte Missbildungen der Gefäße sowie das Schlafapnoesyndrom die wichtigsten Rollen.

Bei etwa 95 Prozent der Patienten tappen Mediziner hingegen bezüglich der konkreten Ursachen im Dunkeln. Mittelbare Ursachen hingegen sind viele bekannt: Dabei sind neben einer familiären also genetischen Veranlagung vor allem ungünstige Lebensgewohnheiten auszumachen. Dazu gehören natürlich der Konsum von Alkohol und Tabakprodukten sowie die Ernährung, bei der Salz, gesättigte Fettsäuren und andere Stoffe im Verdacht stehen, den Blutdruck nach oben zu treiben.

Unterstützende Faktoren sind zudem Stress und Bewegungsarmut. Außerdem wird Bluthochdruck in Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom gebracht. Hier bedingen und verstärken sich Fettleibigkeit, Fettstoffwechselstörungen, Insulinresistenz sowie Bluthochdruck gegenseitig.

Folgen von Bluthochdruck: Der stille Tod

Viele, wenn nicht die meisten Menschen bemerken sehr lange überhaupt gar nicht, dass bei ihnen erhöhte Blutdruckwerte vorliegen. Sie werden erst auf die Erkrankung aufmerksam, wenn Folgeschäden eintreten. Bei einer schweren Hypertonie sind allerdings Symptome wie Übelkeit, Schwindelanfälle sowie Nasenbluten und Schlafstörungen in Verbindung mit Abgeschlagenheit am Tage häufig. Dazu können Sehstörungen kommen sowie Schmerzen in der Brust oder Angina pectoris und Kurzatmigkeit.

Bluthochdruck führt übrigens nicht nur zu Herzinfarkt, Schlaganfall sowie einer Schädigung des Herzmuskels (hypertensive Herzkrankheit). Es können auch Nierenschäden sowie krankhafte Veränderungen der Netzhaut auftreten.

Wann wird der Bluthochdruck behandlungsbedürftig?

Uneinigkeit besteht zunehmend allerdings dabei, ab welchem Wert ein medizinischer Eingriff erfolgen und bis auf welche Zielwerte die Therapie ausgerichtet sein sollte. Bei der Berücksichtigung des Lebensalters beispielsweise wird ab 60 Jahren immer häufiger erst bei einem systolischen Wert von 150 mm Hg oder darüber von der Notwendigkeit einer Behandlung ausgegangen. Bei Diabetikern hingegen sollte die Erreichung eines systolischen Wertes von unter 130 mm Hg das Therapieziel sein.

Herz-Kreislauf-Risiko kann leicht auf 40 Prozent und mehr steigen

Unstrittig ist dagegen mittlerweile, dass ein optimaler Blutdruck mit Werten von maximal 120 zu 80 gemeinsam mit einem normalen Gesamtcholesterinwert von höchstens 180 die beste Gewähr dafür bieten, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Während aus dieser Gruppe nur weniger als zwei von 100 Personen in ihrem Leben ein schwerwiegendes Herz-Kreislauf-Ereignis erleiden, sind dies aus Risikogruppen, bei denen der Bluthochdruck auf einen erhöhten Cholesterinspiegel, ungünstige Lebensgewohnheiten und Diabetes trifft, gut 40 Prozent.

Sofortmaßnahme: Lebensgewohnheiten ändern!

Es ist also sinnvoll, zugunsten des Blutdrucks Risikofaktoren so weit wie möglich auszuschalten. An allererster Stelle gehört dazu natürlich, das Rauchen aufzugeben. Dazu sollte der Alkoholkonsum reduziert und Übergewicht abgebaut werden. Eine Ernährungsumstellung zugunsten von Obst und Gemüse sowie Fisch wird sich in diesem Zusammenhang auch günstig auf das Körpergewicht auswirken.

Wichtig ist zudem, die Zufuhr von Kochsalz beziehungsweise Natrium zu begrenzen und auf eine ausreichende Versorgung mit Kalium zu achten. Das Verhältnis dieser beiden Mineralstoffe im Organismus hat nämlich einen erheblichen Einfluss auf den Blutdruck. Ein leichtes Sportprogramm kann sich zudem ab einer halben Stunde täglich günstig auswirken.

Vitamine und Aminosäuren für gesunden Blutdruck

L-Arginin kann Bluthochdruck senken

Aber man kann noch mehr tun: Untersuchungen zeigen immer wieder, dass verschiedene natürliche Stoffe dabei helfen können, gegen Bluthochdruck vorzubeugen sowie die Behandlung zu unterstützen. Als sehr effektiv hat sich hier der Einsatz der semi-essentiellen Aminosäure L-Arginin herausgestellt. Eine Eigenschaft von L-Arginin ist, dass aus ihm und zwar nur aus ihm in den Zellen der Gefäßinnenwände, dem sogenannten Endothel, der Botenstoff Stickstoffmonoxid (NO) entsteht. Er sorgt für eine Entspannung der Gefäßmuskulatur sowie die Erweiterung der Gefäßwände.

Folge ist unter anderem eine Senkung oder besser Regulierung des Blutdrucks. Kürbiskerne und geröstete Erdnüsse, beides natürlich ungesalzen, gehören übrigens zu den besten Nahrungslieferanten von L-Arginin. Außerdem produziert der Organismus eine gewisse Menge an L-Arginin selber.

Problematisch daran ist aber, dass die körpereigene Produktion im Erwachsenenalter stark nachlässt wobei der Bedarf mit der Zunahme an Lebensjahren steigt. Die Zufuhr von L-Arginin von außen wird mit steigendem Alter also immer wichtiger.

Wirkung von L-Arginin auf Hypertonie gut belegt

Derzeit erscheinen jedes Jahr weltweit rund 5.000 wissenschaftliche Arbeiten zu L-Arginin. Meta-Analysen geben dabei einen Überblick zum aktuellen Stand der Forschung. So wurden im Rahmen einer Arbeit von Wissenschaftlern der Soochow Universität in China die entscheidenden medizinischen Datenbanken nach relevanten randomisierten und placebokontrollierten Doppelblindstudie durchforstet.

Ergebnis der Übersichtsarbeit war, dass L-Arginin im Durchschnitt aller ausgewerteten Studien den systolischen Blutdruck um 5,39 mmHg und den diastolischen Blutdruck um 2,66 mm Hg senkte. Damit wurde nochmals bestätigt, dass die Einnahme der Aminosäure zu einer signifikanten Verbesserung der Blutdruckwerte, systolisch wie diastolisch, führen kann (1).

Arginin und Vitamine Folsäure, B6 und B12 senken Bluthochdruck

Noch effektiver scheint eine Kombination aus L-Arginin mit den Vitaminen Folsäure, B6 und B12 zu wirken. So wurde Ende 2016 eine Studie veröffentlicht, an der unter anderem Wissenschaftler der Universitäten Hannover und Ulm sowie des Uniklinikums Münster beteiligt waren. An ihr nahmen 81 Patienten im Alter von 40 bis 65 Jahren teil, die an leichtem bis mäßigem Bluthochdruck litten, bisher jedoch noch nicht medikamentös behandelt wurden. Sie bekamen entweder ein Kombinationspräparat aus L-Arginin und den erwähnten B-Vitaminen oder ein Placebo.

Der Einnahmezeitraum betrug 3 Monate und wurde von einer weiteren dreimonatigen Beobachtungsphase gefolgt. Neben einer Senkung des Blutdrucks wurde hier auch eine signifikante Verbesserung des Verhältnisses von systolischem und diastolischem Wert sowie der Homocysteinwerte durch das L-Arginin-B-Vitamin-Präparat erreicht. Außerdem stellten die Forscher eine verbesserte Funktion der Zellen in den Gefäßinnenwänden fest (2).

Polyphenole wie OPC oder Quercetin für bessere Blutdruckwerte

Ein klarer Zusammenhang besteht zudem zwischen vielen sekundären Pflanzenstoffen und dem Blutdruck. Allen voran ist hier die Gruppe der Polyphenole zu nennen. Dabei handelt es sich um sogenannte aromatische Verbindungen zu denen viele natürliche Farb- und Geschmacksstoffe sowie Tannine zählen. In diesem Bereich erhellen sich Wirkmechanismen zunehmend, bleiben gegenwärtig in wesentlichen Bereichen jedoch noch im Dunklen.

Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit beruht ihre blutdruckregulierende Kraft auf den entzündungshemmenden sowie antioxidativen Eigenschaften von Polyphenolen. Auffällig ist hier, dass Effekte in Reagenzglas-Untersuchungen überzeugender ausfallen als in Studien am Menschen. Auch ist es wohl so, das Polyphenol-Komplexe, wie sie natürlich in Pflanzen in Kombination mit anderen Stoffen vorkommen, besser wirken als isolierte Einzel-Polyphenole. Die Interaktion aller einzelnen beteiligten Stoffe ist zu diesem Zeitpunkt allerdings noch so gut wie völlig unerforscht. Einfach formuliert: Wir wissen nicht wie es funktioniert, wir wissen nur, dass es funktioniert.

Olivenblattextrakt kann mit Arzneistoff mithalten (Studie)

Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät an der Universität von Indonesien haben mit mehr als 200 Blutdruck-Patienten mit moderat erhöhten Werten von durchschnittlich knapp unter 150 mmHg systolisch und rund 94 mmHg diastolisch eine randomisierte Doppelblindstudie durchgeführt. Sie bekamen entweder 500 Milligramm Olivenblattextrakt oder den blutdrucksenkenden Arzneistoff Captopril verabreicht. Die Anfangsdosierung von Captopril lag bei 12,5 Milligramm täglich und konnte bei Bedarf auf 25 Milligramm angehoben werden.

Nach acht Wochen lag der systolische Blutdruckwert in der Olivenextrakt-Gruppe um 11,5 mmHg unter den Ausgangswerten und in der Captopril-Gruppe um 13,7 mmHg. Beim diastolischen Wert stellten die Forscher einen Rückgang von 4,8 mmHg beziehungsweise 6,4 mmHg fest.

Damit hat der Arzneistoff zwar zu einem etwas stärkeren Rückgang geführt, die Differenz zwischen Olivenextrakt– und Captopril-Resultaten war jedoch statistisch nicht signifikant. Die Wissenschaftler schlussfolgerten daher eine vergleichbare positive Wirkung. Ein Blick auf LDL-Cholesterin– und Triglyceridwerte allerdings zeigte, dass das Olivenblattextrakt eine deutliche Verbesserung erreichte, während das Captopril hier nahezu wirkungslos blieb (3).

Traubenkernextrakt kann Blutdruck um rund 5 Prozent senken

Traubenkernextrakt enthält neben Pinienrindenextrakt besonders große Mengen einer anderen Polyphenol-Gruppe, den oligomeren Proanthocyanidinen (OPC). Auch hier existieren zahlreiche Studien, die eine blutdrucksenkende Wirkung belegen. Für eine Untersuchung unter anderem der Universität von Kalifornien, USA, nahm eine Gruppe von Teilnehmern mit hochnormalen Blutdruckwerten täglich zweimal ein Fruchtsaftgetränk zu sich. Es enthielt entweder jeweils 150 Milligramm Traubenkernextrakt oder aber in einer Kontrollgruppe keinerlei Polyphenole.

Am Ende des Untersuchungszeitraums brachte das Traubenkernextrakt eine Senkung um 5,6 Prozent beim systolischen Blutdruckwert und um 4,7 Prozent beim diastolischen, während in der Kontrollgruppe keine relevanten Änderungen festgestellt werden konnten (4)

Der blutdrucksenkenden Wirkung von Quercetin auf der Spur

Ein weiteres Polyphenol, dass in Eichenrinden aber auch unter anderem in Zwiebeln und anderen Gemüsesorten vorkommt, ist der gelbe Naturfarbstoff Quercetin. Leider sind die Forschungen zu diesem Stoff mit aktuellem Stand noch sehr rar. Die derzeit wohl umfangreichste Darstellung wurde als Dissertation im Jahre 2015 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn eingereicht (5).

Hier stellt die Autorin Verena Brüll den aktuellen Forschungsstand zum Thema Quercetin dar und erweitert ihn durch eine eigene Placebo-kontrollierte Interventionsstudie. Danach zeigen die vorliegenden Untersuchungen ein widersprüchliches Bild zu den Wirkungen von Quercetin auf den Blutdruck. Es existieren derzeit In diesem Zusammenhang allerdings auch nur fünf Langzeitstudien am Menschen. Zwei davon konnten keinen blutdrucksenkenden Effekt bestätigen. In einer kam es unter einem Teil der Testpersonen zu einer Verringerung des systolischen wie des diastolischen Wertes und in einem anderen Teil nicht. In zwei weiteren Untersuchungen schließlich wurde bei allen Teilnehmern, die Quercetin einnahmen, ein blutdrucksenkender Effekt festgestellt.

Unterm Strich eine typische Pattsituation. Ein entscheidender Hinweis scheint in einer Arbeit von Wissenschaftlern, die ebenfalls der Universität zu Bonn angehören, aus dem Jahre 2010 zu stecken. Hier fanden die Forscher nämlich heraus, dass möglicherweise die Form eines bestimmten Gens ausschlaggebend ist. Dabei handelt es sich um das Apolipoprotein E (ApoE) auf dem Chromosom 19. Liegt es als ApoE3-Genotyp vor, wirkt Quercetin blutdrucksenkend. Bei Menschen hingegen mit dem Genotyp ApoE4 war in der Bonner Untersuchung keine blutdrucksenkende Wirkung feststellbar (6). So spannend kann Wissenschaft sein.

Coenzym Q10 und Bluthochdruck – nicht eindeutige Lage

Auch zum Coenzym Q10 ist die Forschungslage noch nicht eindeutig. Hier gibt es aber sehr deutliche Anhaltspunkte dafür, dass eine Q10-Einnahme mit blutdrucksenkenden Effekten in Zusammenhang gebracht werden kann. Eine Gruppe australischer Wissenschaftler hat sich dabei zum Ziel gesetzt, alle veröffentlichten Studien zum Thema Coenzym Q10 und Bluthochdruck in einer Meta-Analyse zu überprüfen. Dabei identifizierten Sie drei randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudien, eine Studie im Crossover Design sowie acht sogenannte Open-Label-Studien, bei denen Forschern wie Teilnehmern bekannt ist, welche Stoffe im Einzelfall eingenommen werden.

Unter Berücksichtigung aller 12 analysierten Studien kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass eine Q10-Einnahme den systolischen Blutdruck um bis zu 17 mmHg und den diastolischen Wert um bis zu 10 mmHg nebenwirkungsfrei senken kann. Allein in den drei untersuchten Doppelblindstudien, deren Ergebnisse gewiß am aussagekräftigsten sind, lagen die Blutdruckwerte nach der Einnahme des Coenzyms Q10 um 16,6 mmHg beziehungsweise 8,2 mmHg unter den Ausgangswerten (7).

Berücksichtigt werden muss bei all dem allerdings, dass alle vorliegenden Studien in recht kleinem Rahmen durchgeführt wurden und daher großangelegte Untersuchungen mit belastbaren Resultaten fehlen. Da Coenzym Q10 in üblichen Dosierungen aber ohne Nebenwirkungen ist, gibt es keinen Grund, Q10 nicht zu nehmen.

L-Carnitin und alpha-Liponsäure effektiv bei Blutdruck-Patienten

Weiterer Forschungsbedarf besteht auch bezüglich möglicher blutdrucksenkender Wirkungen von L-Carnitin, eine Verbindung aus den Aminosäuren Lysin und Methionin, in Kombination mit dem Coenzym alpha-Liponsäure. Die meisten Erkenntnisse beruhen hier nämlich auf Tierstudien sowie Laboruntersuchungen. Die wenigen Humanstudien auf diesem Gebiet geben aber berechtigten Anlass zur Hoffnung.

So stellten Wissenschaftler der medizinischen Fakultät an der Universität von Boston, USA, in einer Acht-Wochen-Untersuchung fest, dass die Vergabe von L-Carnitin und alpha-Liponsäure bei den Teilnehmern mit überdurchschnittlich hohen Blutdruckwerten sowie bei denjenigen mit einem metabolischen Syndrom zu einer Absenkung des systolischen Blutdruckwertes um neun mmHg im Mittel führte (8).

Fazit: Obst, Gemüse und Fisch – dazu viel Bewegung

Natürlich gibt es darüber hinaus eine ganze Reihe an weiteren Stoffen, die sich günstig auf den Blutdruck auswirken können. Allen voran sind hier mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren und zahlreiche Vitamine zu nennen. Auch dies sind weitere gute Gründe dafür, sich zugunsten des Blutdrucks mit viel frischem Obst und Gemüse sowie regelmäßigen Fischmahlzeiten – am besten mindestens zweimal wöchentlich – zu ernähren.

Verschiedene Komponenten gesunder Ernährung, wie L-Arginin, B-Vitamine und Polyphenole wie Quercetin oder OPC, können bei beginnendem Bluthochdruck eine gute begleitende Maßnahme sein.

Ebenso wichtig es es, sich ausreichend zu bewegen, Sport zu treiben, Alkohol und Stress möglichst zu meiden und das Gewicht zu kontrollieren.

Quellen und Studien:
(1) Dong, J. Y., et al., Effect of oral L-arginine supplementation on blood pressure: a meta-analysis of randomized, double-blind, placebo-controlled trials, Am Heart J. 2011 Dec;162(6), S. 959 – 65.
(2) Menzel, D., et al., l-Arginine and B vitamins improve endothelial function in subjects with mild to moderate blood pressure elevation, Eur J Nutr (2016), Epub published ahead of print.
(3) Susalit, E., et al., Olive (Olea europaea) leaf extract effective in patients with stage-1 hypertension: comparison with Captopril, Phytomedicine. 2011 Feb 15;18(4), S. 251 – 58.
(4) Park, E., et al., Effects of grape seed extract beverage on blood pressure and metabolic indices in individuals with pre-hypertension: a randomised, double-blinded, two-arm, parallel, placebo-controlled trial, Br J Nutr. 2016 Jan 28;115(2), S. 226 – 38.
(5) Brüll, Verena, Placebo-kontrollierte Interventionsstudie zum Einfluss von Quercetin auf Blutdruck und Endothelfunktion bei übergewichtigen Hypertonikern, Inaugural-Dissertation, Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 22. Mai 2015
(6) Egert, S., et al., Serum lipid and blood pressure responses to quercetin vary in overweight patients by apolipoprotein E genotype, J Nutr. 2010 Feb;140(2), S. 278 – 84.
(7) Rosenfeldt, F. L., et al., Coenzyme Q10 in the treatment of hypertension: a meta-analysis of the clinical trials, J Hum Hypertens. 2007 Apr;21(4), S. 297 – 306.
(8) McMackin, C. J., et al., Effect of combined treatment with alpha-Lipoic acid and acetyl-L-carnitine on vascular function and blood pressure in patients with coronary artery disease, J Clin Hypertens (Greenwich). 2007 Apr;9(4), S. 249 – 55.