Chondroitinsulfat
Chondroitin dient dem Gelenk als Wasserspeicher und ermöglicht dem Gelenk so seine stoßdämpfende Eigenschaft. Chondroitinsulfat regt die Bildung von Knorpelstoffen an, hemmt die Knorpeldegeneration, hat eine entzündungshemmende Wirkung und ergänzt sich optimal mit Glucosamin.
Glucosaminsulfat
Glucosaminsulfat, auch verkürzt „Glucosamin“ genannt, ist ein Aminozucker. Glucosamin verhindert den beschleunigten Knorpelabbau, reduziert die Schmerzen und trägt wesentlich zur Erhaltung von Gelenkfunktionen bei.
Glucosaminsulfat ist genau wie Chondroitin in seiner schmerzstillenden Wirkung den klassischen Antirheumatika (Celecoxib) ebenbürtig.
Glucosamin und Chondroitin wirken besonders gut in Kombination miteinander und mit Omega-3-Fettsäuren.
Die teils gemachte Aussage „Chondroitin und Glucosamin sind bei Arthrose unwirksam“ ist falsch! Urteilen Sie selbst, lesen Sie hier: Sie bezieht sich auf eine große Studie, die gerade die Wirksamkeit bei mittlerer und starker Arthrose bewiesen hat.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können die Wirkung von Chondroitin und Glucosamin um ein Drittel verbessern (Details hier).
Pinienrindenextrakt
Pinienrindenextrakt ist ein gut erforschter Extrakt aus der französischen Seekiefer. Mehrere Studien haben die entzündungshemmende Wirkung von Pinienrindenextrakt nachgewiesen (z.B. hier und hier). So konnten die Arthrosepatienten bereits nach acht bis zwölf Wochen der Einnahme von Pinienrindenextrakt auf mehr als die Hälfte der Schmerzmittel verzichten. Die Schmerzen, gemessen nach dem international anerkannten WOMAC-Score, nahmen im Durchschnitt um rund die Hälfte ab.
Da Pinienrindenextrakt quasi nebenwirkungsfrei ist (daher auch nicht als Medikament zugelassen werden muss), ist er als Arthrosemittel besonders empfehlenswert.
Vitamin E
Vitamin E wirkt entzündungshemmend, insbesondere bei aktivierter Arthrose. Zudem blockiert Vitamin E die Bildung von Arachidonsäure. Arachidonsäure ist ein Stoffwechselprodukt, dass vor allem in Folge von Fleischverzehr gebildet wird und das das Gelenk angreift.
Vitamin E sollte man am besten mit Vitamin C kombinieren. Vitamin C kann zudem die schleimhautschädigende Wirkung von nicht-steriodalen Antirheumatike (NSAR, also Salicylate wie Acetylsalicylsaäure) neutralisieren.
S-Adenosylmethionin (SAM)
S-Adenosyl-Methionin, ein Derivat der schwefelhaltigen Aminosäure L-Methionin, fördert die Bildung und Reparatur von Knorpelgewebe. Bereits nach vier Wochen scheint es Wirkungen zu haben, die mit denen der klassischen Antirheumatika vergleichbar sind. Dabei hat es keine Nebenwirkungen.
MSM (Methylsulfonylmethan)
MSM ist organisch gebundener Schwefel. Studien haben gute Ergebnisse, insbesondere in Kombination mit anderen Gelenkbausteinen, gezeigt:
Studie | Studiendesign / Teilnehmer | Menge, Dauer | Ergebnis |
Usha et al., 2004 | Gold-Standard (placebokontrolliert, doppelblind, randomisiert), 118 Teilnehmer | 500 mg Glucosamin, 500 mg MSM über drei Monate | Signifikanter Rückgang von Schmerzen und Schwellungen. Verbesserte Beweglichkeit. Kombination ist besser als Einzelstoffe. |
Kim et al., 2006 | Gold-Standard (placebokontrolliert, doppelblind, randomisiert), 50 Teilnehmer | 3.000 mg MSM, drei Monate | Signifikanter Rückgang von Schmerzen und Schwellungen. Verbesserte Beweglichkeit. |
Debi et al., 2007 | Prospektive, randomisierte, doppelblinde kontrollierte Studie, 60 Teilnehmer | 1.125 mg MSM, drei Monate | Signifikante Verbesserungen in Beweglichkeit und Schmerzen. |
Debi et al., 2011 | Prospektive, randomisierte, doppelblinde kontrollierte Studie, 49 Teilnehmer | 1.125 mg MSM, drei Monate | Signifikante Verbesserungen in Beweglichkeit und Schmerzen. |
Pagonis et al., 2014 | Gold-Standard (placebokontrolliert, doppelblind, randomisiert), 100 Teilnehmer | 3.000 mg MSM, drei Monate | Signifikante Verbesserungen in Beweglichkeit und Schmerzen. Nach Ende der Anwendung haben diese wieder zugenommen. |
Nur Studien an Menschen. Weitere Studien an Tieren bzw. Gewebe (in vitro) haben ähnliche Ergebnisse gebracht.
Ernährung bei Arthrose
Der Abbau von Knorpelsubstanz sowie entzündliche Prozesse scheint durch Übersäuerung und erhöhte Produktion der Arachidonsäure (Arachidonsäure ist das Stoffwechselprodukt von Fleisch und Wurst) gefördert zu werden. Dies ist eine Vermutung, die verschiedene Orthopäden und Ernährungsmediziner teilen, die aber nicht durchgehend wissenschaftlich akzeptiert ist.
Nach der Theorie der Übersäuerung als Ursache für Arthrose muß die Ernährung basenreich erfolgen, um die Gelenke und deren Entzündungsvorgänge zu entlasten.
Nahrungsmittel, die den Körper tendentiell übersäuern und daher vermieden werden sollten, sind:
- tierische Fette
- gesättigte Fettsäuren
- gehärtete Pflanzenfette
- Wurst, Schweinefleisch, Rindfleisch
- Zitrusfrüchte und andere saure Früchte
- Tomaten
- Kaffee, schwarzer Tee
- Zucker, Süßigkeiten, Limonade
- Alkohol, auch Rotwein.
Kritiker der Theorie hören hier bei manchen Lebensmitteln auf. So enthalten Tomaten viel Lycopen, ein starkes Antioxidans, Zitrusfrüchte viel Vitamin C, welches zur Kollagenbildung beiträgt, und ein Glas Rotwein am Tag scheint im Rahmen der Mittelmeer-Diät gut zu tun, vermutlich aufgrund des hohen Anteils an OPC und Resveratrol.
Die Ernährung bei Arthrose sollte vielmehr bevorzugt aus diesen Lebensmitteln bestehen, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Schwefel und schwefelhaltigen Aminosäuren sowie entzündungshemmenden OPC sind:
- Salate
- Gemüse
- Reis
- Kartoffeln
- Seefisch
- Rapsöl, Sesamöl oder Dinkelöl
- Milchprodukte, möglichst mager.
Quellen und Nachweise: