Multivitamine plus Mineralstoffe, Antioxidantien und Omega-3 wirksamer zur Verbesserung des Blutzuckerspiegels
Diabetes ist sehr häufig eine Folge ungünstiger Lebensgewohnheiten. Eine Umstellung der Ernährung kann hier das Risiko schon deutlich verringern. Inzwischen bestätigen Studien aber auch, dass eine Vielzahl von Nährstoffen helfen können, die Blutzuckerwerte in Balance zu halten.
Wissenschaftler der Non-Profit-Organisation Pure North S’Energy Foundation sowie der Universitäten von Calgary und Alberta, alle Kanada, haben zwei unterschiedliche Strategien zur Verbesserung des Blutzuckerspiegels miteinander verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass es sinnvoller ist, zuzüglich zu Multivitaminen auch Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Omega-3 einzunehmen.
Hochdosierte Multivitamine gegen Multipräparat inklusive Omega-3
Pure North bietet ein spezielles Gesundheitsprogramm an, bei dem der individuelle Gesundheitsstatus über eine 16 Punkte umfassende Checkliste bewertet wird. Aus diesem Programm wurden 1018 Teilnehmer ausgewählt. Alle Personen bekamen Vitamin-D-Tropfen in einer Tagesdosierung von 1.000 Internationalen Einheiten (IE) beziehungsweise 25 Mikrogramm. In der Vital-1-Gruppe kam ein recht hochdosiertes Multivitaminpräparat mit einer begrenzten Bandbreite an Inhaltsstoffen hinzu.
Die Teilnehmer der Vital-2-Gruppe hingegen erhielten ein moderater dosiertes jedoch deutlich vielfältiger zusammengesetztes Präparat. Hier waren neben Multivitaminen auch Mineralstoffe, verschiedene Antioxidantien wie Resveratrol und Heidelbeer-Extrakt sowie Omega-3-Fettsäuren enthalten.
Effekt von Multivitaminen auf Langzeit-Blutzucker
Bei Bluttests, die nach 12 Monaten durchgeführt wurden, stellten die Forscher erwartungsgemäß bei allen Teilnehmern deutlich gestiegene Vitamin-D-Werte fest. In der Vital-2-Gruppe wurden jedoch noch weitere Effekte beobachtet. Nur hier kam es nämlich zu einer signifikanten Abnahme eines bestimmten Hämoglobins an das Glukose (umgangssprachlich Traubenzucker) gebunden ist.
Diese HbA1c genannte Variation des roten Blutfarbstoffs weist darauf hin, dass über einen längeren Zeitraum hinweg überschüssige Glukose im Blut gespeichert wurde. Ein Rückgang der HbA1c-Werte deutet also auf einen verbesserten Abbau von Blutzucker hin. Darüber hinaus kam es lediglich in der Vital-2-Gruppe zu einer relevanten Verminderung an Entzündungsmarkern insbesondere des C-reaktiven Proteins.
Oft können Blutzuckerwerte normalisiert werden
Auch die weiteren Ergebnisse sprechen für eine überlegene Wirkung des breiter aufgestellten Multivitamin-Mineralstoff-Antioxidant-Omega-3-Präparates. Mit ihm entwickelten im Laufe von einem Jahr nur acht Prozent der Teilnehmer ausgehend von normalen Blutzuckerwerten eine Diabetes-Vorstufe oder einen Typ-2-Diabetes. In der Vital-1-Gruppe waren es 16 Prozent. Umgekehrt konnten 44 Prozent der Vital-2-Teilnehmer, die mit einer Diabetes-Vorstufe oder einem Typ-2-Diabetes in die Studie gegangen waren, nach Jahresfrist Blutzuckerwerte im Normalbereich erreichen.
Dies gelang lediglich acht Prozent der Personen in der Vital-1-Gruppe. Diese Ergebnisse deuten, wie die Wissenschaftler in ihrer Schlussfolgerung ausführen, darauf hin, dass systematisch zusammengestellte Nahrungsergänzungsmittel ein sicheres, wirtschaftliches und effektives Mittel zur Senkung des Diabetes-Risikos darstellen können. Abschließend empfehlen sie weitere Überprüfungen der tatsächlichen Möglichkeiten durch randomisierte und kontrollierte Studien.
Quelle: Kimball, S. M., et al., Effect of a vitamin and mineral supplementation on glycemic status: Results from a community-based program, Journal of Clinical & Translational Endocrinology, 2017, Volume 10, S. 28 – 35.