Pinienrindenextrakt kann dem “tödlichen Quartett” der Zivilisationskrankheiten (Cholesterinspiegel, Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose) entgegenwirken, so eine italienische Studie.
Das metabolische Syndrom (Met S) kann als die Zivilisationskrankheit schlechthin bezeichnet werden. Das angesehene Robert Koch-Institut beziffert die Krankheitshäufigkeit in Deutschland mit 23,8 Prozent.1 Einheitlich wird das metabolische Syndrom als Folge einer Fehl- oder Überernährung gepaart mit Mangel an Bewegung gesehen.
Die Auswirkungen zeigen sich
- in einem erhöhten Blutdruck,
- Insulinresistenz (-> Diabetes),
- einer Veränderung der Blutwerte, insbesondere was den Cholesterin- und Triglyceridspiegel angeht, sowie
- der Bildung des berĂĽhmten Bauchspecks also ungesunder Fettleibigkeit.
Damit vereinigt das Met S vier der Hauptrisikofaktoren, die fĂĽr die Entstehung von Herz-Kreislaufkrankheiten verantwortlich gemacht werden, weswegen es häufig auch das “tödliche Quartett” genannt wird. Wissenschaftler der Universität von Chieti und Pescara in Italien haben nun eine Möglichkeit aufgezeigt, wie den Symptomen des Met S entgegengewirkt werden kann.
Am wirksamsten in Kombination mit Ernährungsumstellung und moderatem Bewegungsprogramm
Hierbei spielt das Extrakt der Mittelmeerkiefer (Pinus pinaster), dem unter anderem schon gegen Allergien, Gelenkkrankheiten, Symptomen des prämenstruellen Syndroms und Beschwerden, die mit der Menopause einhergehen, positive Wirkungen bescheinigt wurden, die entscheidende Rolle.
Die Forscher haben sich für ein Pinienrindenextrakt entschieden, das unter dem Namen Pycnogenol® bekannt ist und auch Flavanole und Flavonoide enthält. Über einen Zeitraum von sechs Monaten wurde 130 Probanden im Alter von 45 bis 55 Jahren in einer offenen, kontrollierten Studie täglich dreimal entweder ein Pinienrindenextrakt-Präparat mit jeweils 50 Milligramm Pycnogenol® oder ein Placebo verabreicht.
Die tägliche Dosierung betrug also 150 mg und entspricht damit dem üblichen Dosierungsbereich von 50mg bis 200mg täglich. Dieser Dosierungsbereich ist gut erforscht, in über 300 Studien wurden im Prinzip keine Nebenwirkungen festgestellt.
Bessere Cholesterinwerte, Blutzucker und Blutdruck gesenkt
Bereits nach drei Monaten zeigte sich in der Pinienrindenextrakt-Gruppe eine signifikante Reduktion aller gesundheitlichen Risikofaktoren, die mit dem metabolischen Syndrom in Zusammenhang gebracht werden.
Tryglycerid- und Blutdruckwerte sanken, der Spiegel an HDL-Cholesterin, dem “guten” Cholesterin, stieg und der Blutzuckerspiegel regulierte sich. AuĂźerdem war bei den Teilnehmern eine schlankere Taille festzustellen. Nach sechs Monaten waren die positiven Resultate noch deutlicher, insbesondere bei denen, die die Einnahme von Pinienrindenextrakt mit einer Ernährungsumstellung und einem moderaten Bewegungsprogram ergänzten.
Für Dr. Gianni Belcaro, dem Leiter der Studie, steht daher fest, dass Pinienrindenextrakt einen Beitrag leisten kann, das Risiko eines Typ-2-Diabetes und von Herz-Kreislauferkrankungen zu mindern. Zudem sind der Wissenschaftler und sein Team davon überzeugt, dass das Extrakt im Zusammenhang mit einer Diät die Gewichtsabnahme zum Erreichen eines in etwa normalen Body-Maß-Index (BMI) unterstützen kann.
Gegen metabolisches Syndrom und Fettleibigkeit die natürliche und gut verträgliche Alternative
Pinienrindenextrakt konnte dabei in Untersuchungen während der letzten 30 Jahre nicht nur seine positiven Eigenschaften zur Erhaltung der Herzgesundheit unter Beweis stellen. Auch gilt es als ausgesprochen sicher und hervorragend verträglich, womit es eine natürliche Alternative zu pharmazeutischen Präparaten darstellt, die gegen Met-S-Symptome und zur Unterstützung der Gewichtsreduktion eingesetzt werden, aber reich an Nebenwirkungen sind.2
Studien:
- Neuhauser, Hannelore, “Prävalenz des metabolischen Syndroms in Deutschland: eine Sensitivitätsanalyse”, german medical science, Epub published ahead of print. ↩
- Belcaro, G., et al., “Pycnogenol Supplementation Improves Health Risk Factors in Subjects with Metabolic Syndrome”, Phytotherapy Research, Epub published ahead of print. ↩