Die Folgen einer hastig eingenommenen Fast-Food-Mahlzeit sind recht schnell zu spüren. Schon nach einigen Minuten kann sich ein unangenehmes Völlegefühl und Sodbrennen einstellen. Dabei zeigt sich eine weitere Eigenschaft der Kalorienbomben. Eine fette Currywurst oder Sahnetorten halten, obwohl sie reich an Energie sind, nicht lange vor. Schnell kommt der Appetit wieder. Der dauerhafte Genuss im Schnellimbiss führt zwangsläufig zu Mangelerscheinungen, einer Verschlechterung der Blutwerte, Gewichtszunahme sowie zu einem erhöhten Risiko für zahlreiche Erkrankungen. Das ist alles bekannt.
Dennoch greifen viele Menschen und zwar nicht nur aus Zeitmangel gerne auf Fast-Food-Gerichte zurück. Das hat sicher weniger mit ernährungsphysiologischen Erwägungen zu tun als mit dem Appetit auf wertlose Kohlenhydrate in raffiniertem Zucker und geschmackstragenden Eigenschaften gesättigter Fettsäuren. Eine Analyse von 185 wissenschaftlichen Arbeiten, die von einem Forscherteam der Universität von Liverpool, Großbritannien, durchgeführt wurde, hat dabei die Erkenntnis zu Tage gebracht, dass eine unausgewogene Ernährung vor allem, wenn sie reich an gesättigten Fettsäuren ist, Prozesse der Neurogenese, also der Neubildung von Nervenzellen, stören können.1
Wenn das Gehirn die Fähigkeit „Nein!“ zu sagen verliert, kommt es zur Gewichtszunahme
Damit besteht die Möglichkeit, dass Fettleibigkeit auch mit neurodegenerativen Erkrankungen verbunden ist. Die Art und Menge der Nährstoffe, die zugeführt werden, hat also einen Einfluss darauf, wie das Gehirn Stoffwechselvorgänge steuert. Fette im Fast-Food können hier zu Störungen führen sowie die psychische Verarbeitung beeinträchtigen. Beides kann eine Gewichtszunahme zur Folge haben. Das Gehirn verliert die Fähigkeit, die Nahrungsaufnahme zu kontrollieren und die Aufnahme von Nährstoffen zu begrenzen.
Ziel der britischen Wissenschaftler war es nun durch die Analyse der Forschungen aus den vergangenen zehn Jahren, die Frage zu beantworten, ob genügend Daten vorliegen, die nahelegen, dass Omega-3-Fettsäuren diesen Störungen entgegenwirken und eine Unterstützung bei der Gewichtsabnahme bieten können. Zwar konnte das Forscherteam um Dr. Lucy Pickavance nicht nachweisen, dass Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl direkt in den Bereichen des Gehirns, die für die Neurogenese verantwortlich sind, Einfluss ausüben. Sie sind also nicht unmittelbar am Prozess der Gewichtsreduktion beteiligt.
Allerdings ist davon auszugehen, dass sie eine signifikante Rolle dabei spielen, raffiniertem Zucker und gesättigten Fettsäuren die Fähigkeit zu nehmen, Sperren des Gehirns zur Nahrungsaufnahme zu überwinden.
Omega-3-Fettsäuren fördern also die Gewichtsabnahme dadurch, dass sie negative Auswirkungen durch Fast-Food ausgleichen, indem sie Bereiche des Gehirns stimulieren, in denen die Kontrolle über die Ernährung stattfindet sowie Lern- und Merkprozesse zur Nahrungsaufnahme ablaufen.
Omega-3-Fettsäuren wirken als Ess-Bremse
Aus dem hektischen Alltag wird Fast-Food nicht zu verdrängen sein. Nach Dr. Pickavance kann Omega-3-Fettsäuren aus fetten Fisch oder Fischöl hier jedoch die wichtige Rolle zukommen, als Bremse zu wirken, die das sich selber steigernde, ungezügelte Verlangen nach Fast-Food stoppt. Sie regulieren den Appetit, unterstützen auf diese Weise eine kalorienreduzierte Ernährung und stellen so einen positiven Schritt in Richtung gesunder Ernährung dar.
Studie:
- Pickavance, Lucy, et al., „Relationships between dietary macronutrients and adult neurogenesis in the regulation of energy metabolism“, British Journal of Nutrition, 2013; 109 (09): 1573, Epub published ahead of print. ↩