Zahlreiche Studie sagen: Vitamin D macht fruchtbar, ein Vitamin D Mangel schränkt die Fruchtbarkeit erheblich ein. Das ist besonders dramatisch, da Vitamin D Mangel teils über 80% der Bevölkerung betrifft.
Ein Blick auf die Zeugungsraten in Deutschland verrät, dass der Oktober der Monat ist, in dem die meisten Schwangerschaften beginnen. November und Dezember sind auch noch überdurchschnittlich. Im Januar jedoch knickt die Zeugungskurve abrupt ab, um sich dann ab Mai langsam wieder zu erholen. Dafür gibt es sicher viele Gründe. Einer davon erregt seit Neuerem die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern: das Sonnenvitamin D.
Wie eine Studie der Universität von Graz, Österreich, feststellt, scheint es einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel, der in etwa analog zur Zeugungsstatistik verläuft, und der Fruchtbarkeit von Frauen sowie Zeugungsfähigkeit von Männern zu geben.
Das Steroidhormon Vitamin D wirkt unter anderem positiv auf männliche und weibliche Sexualhormone
In diesem Zusammenhang berichten die Forscher aus der Alpenrepublik, dass Vitamin D bei Frauen einen positiven Einfluss auf den Erfolg der In-Vitro-Fertilisation oder künstlichen Befruchtung hat. Zudem wirkt es der Endometriose, einer Wanderung der Gebärmutterschleimhaut, entgegen und kann das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), eine Stoffwechselerkrankung, die die häufigste Ursache für weibliche Unfruchtbarkeit darstellt, verhindern. Schließlich steigert das Sonnenvitamin die Hormonaktivität.
Das bezieht sich besonders auf die Sexualhormone Progesteron und Östrogen, welche den Menstruationszyklus regeln und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Empfängnis erhöhen. Bei Männern sorgt das Vitamin D für eine gesunde Entwicklung des Samenzellkerns. Darüber hinaus erhöht es den Testosteron-Spiegel und kann die Libido steigern.
Die österreichischen Forscher stellen hier fest, dass Unfruchtbarkeit gemeinsam mit einem Vitamin-D-Mangel sehr häufig vorkommt. Da dies insbesondere ansonsten gesunde, junge Frauen und Männer betrifft, ist die Forschung hier aufgerufen, mögliche Wirkungen, die das Vitamin D bei der menschlichen Fortpflanzung entfaltet, genauer zu untersuchen, um therapeutische Ansätze zu entwickeln, die bei Fruchtbarkeits- oder Zeugungsstörungen, eine Einnahme von Vitamin-D-Präparaten einbeziehen. 1
Studie: Umstellung des Lebensstils und Vitamin-Einnahme macht elf Prozent der unfruchtbaren Männer zeugungsfähig
Diese aktuelle Studie ist nicht die erste, die sich mit dem Zusammenhang von Vitamin-D-Mangel und der Unfruchtbarkeit beschäftigt. Als Ergebnis eines Doktoranden-Projektes der Universität von Sydney, Australien, präsentierte im Jahre 2008 die Fruchtbarkeits-Spezialistin Dr. Anne Clark auf der Fertility Society of Australia Konferenz in Brisbane Daten, nach denen bei einem Drittel der männlichen Studienteilnehmer die Unfruchtbarkeit zusammenging mit einer unterdurchschnittlichen Vitamin-D-Versorgung.
In ihrem Projekt wurden davon 100 Männer ausgewählt, mit denen drei Monate vor einer geplanten künstlichen Befruchtung eine Vereinbarung über die Veränderung ihres Lebensstils getroffen wurde. Das Rauchen sollte aufgegeben, Alkohol- und Coffeinkonsum minimiert und das Körpergewicht reduziert werden.
Außerdem wurde die Einnahme von Vitaminen und Antioxidantien in den Ernährungsplan aufgenommen. Nach dem vereinbarten Zeitraum kam für elf Prozent der Männer eine künstliche Befruchtung nicht mehr infrage. Sie konnten bereits vorher auf natürlichem Weg ein Kind zeugen. Dieser Erfolg war freilich nicht nur, aber auch auf die Verbesserung der Vitamin-D-Versorgung zurückzuführen.2
Vitamin-D-Mangel vermindert Fruchtbarkeit im Tierversuch um 75 Prozent
Vollständig auf den Einfluss eines Vitamin-D-Mangels bezogen, ist eine weitere Studie der Universität von Wisconsin-Madison, USA. Hier stellten Wissenschaftler bei einer Untersuchung von weiblichen Ratten fest, dass sie trotz eines Mangels an Vitamin D fortpflanzungsfähig blieben, die Fruchtbarkeit jedoch um 75 Prozent nachließ, sich die Zahl der Jungen um 30 Prozent verringerte und das Wachstum der Neugeborenen beeinträchtigt wurde.3
Italienische Wissenschaftler der Universität von Kalabrien fanden zudem heraus, dass auch die männlichen Spermien direkt vom Vitamin D beeinflusst werden. In ihren Analysen entdeckten die Forscher, dass das Vitamin tatsächlich auch lokal in der Samenflüssigkeit synthetisiert wird. Erstaunt stellten die süditalienischen Wissenschaftler daher eine hohe Signifikanz dafür fest, dass das Vitamin D als Hormon in eine Vielzahl von Signalwegen eingebunden ist, die die Zeugungsfähigkeit fördern.4
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Studien:
- Lerchbaum, Elisabeth, et al., “Vitamin D and fertility-a systematic review”, European Journal of Endocrinology January 24, 2012 ↩
- Fertility Society of Australia, Konferenz 2008 in Brisbane, Präsentation von Dr. Anne Clark ↩
- Halloran, Bernard P., et al., “Effect of Vitamin D Deficiency on Fertility and Reproductive Capacity in the Female Rat”, The Journal of Nutrition 110: 1573-1580, 1980. ↩
- Aquila, Saveria, et al., “Human male gamete endocrinology: 1alpha, 25-dihydroxyvitamin D3 (1,25(OH)2D3) regulates different aspects of human sperm biology and metabolism”, Reprod Biol Endocrinol. 2009; 7: 140, Epub published ahead of print. ↩