Wer in seiner Ernährung einen hohen Omega-3-Fettsäuren Anteil hat, lebt länger und gesünder, so eine Langzeitstudie der Harvard Universität (Boston, USA) Leben verlängern.
Omega-3-Fettsäuren erweisen sich mehr und mehr, gerade in reiferen Jahren, als Lebenselixier. Das konnte die Auswertung einer Langzeitstudie durch Wissenschaftler der Hochschule für das Gesundheitswesen an der Harvard Universität in Boston, USA, erneut aufzeigen.
Aus den über 16 Jahren gesammelten Daten von rund 2.700 US-Bürgern im Alter von 65 Jahren oder darüber fanden die Wissenschaftler heraus, dass diejenigen in deren Blut die höchsten Konzentrationen an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren vorhanden waren, eine um durchschnittlich 2,2 Jahre höhere Lebenserwartung hatten als Teilnehmer, die sich im unteren Bereich der Omega-3-Versorgung befanden. Als besonders förderlich erwiesen sich dabei drei Omega-3-Fettsäuren, die auch in fettem Seefisch in hohem Maße vorkommen.
Verringerung des Sterblichkeitsrisikos bei schweren Erkrankungen durch DHA, EPA und DPA
Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) haben dadurch, dass sie häufiger mit Fischölkapseln assoziiert werden, eine gewisse Bekanntheit erlangt.
Aufgefallen ist den Harvard-Forschern aber auch noch eine dritte Omega-3-Fettsäure aus Neptuns Reich, die Docosapentaensäure (DPA). Aus den Blutproben der Teilnehmer konnten das Forscherteam ermitteln, dass die Konzentration der Omega-3-Fettsäuren, unabhängig davon, ob sie einzeln oder in Kombination vorhanden waren, mit einer geringeren Sterblichkeitsrate einhergeht.
Insgesamt stellten die Wissenschaftler einer Risiko-Verminderung von bis zu 27 Prozent fest. Das Risiko, an einer Herzkrankheit zu versterben, sank sogar um bis zu 35 Prozent.
Der Verzehr von Omega-3-Fettsäuren kann also einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit älterer Menschen leisten, in dem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und entzündliche Erkrankungen wie Arthritis vermindert werden. Aber auch für den Fall, dass eine schwere Erkrankung auftritt, können Omega-3-Fettsäuren den Verlauf verbessern.
Zweimal wöchentlich fetter Seefisch erfreut den Gaumen und das Herz
Neben allgemeinen Erkenntnissen konnten die US-Amerikaner auch differenzierte Ergebnisse bezüglich der Wirkung auf spezifische Sterblichkeitsraten vorweisen. So fanden sie heraus, dass DHA die Mortalitätsrate bei koronaren Herzerkrankungen um bis zu 40 Prozent senken kann. Dies gilt insbesondere bei Herzrhythmusstörungen. Hier sank bei hohen DHA-Vorkommen das Sterberisiko sogar um bis zu 45 Prozent.
DPA konnten die Wissenschaftler mit einer geringeren Sterblichkeit in Folge von Schlaganfällen in Verbindung bringen und EPA mit einem geringeren Risiko, einen tödlichen Herzinfarkt zu erleiden.
Nach Aussagen des Forscherteams sind dies gute Gründe, etwa zweimal wöchentlich fetten Seefisch auf dem Speiseplan zu haben oder alternativ die Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzung zu bereichern. Bei Arthrose empfiehlt sich beispielsweise die Kombination aus Omega-3-Fettsäuren und Chondroitin und Glucosamin.
Studie: Mozaffarian, Dariush, et al., “Plasma Phospholipid Long-Chain Omega-3 Fatty Acids and Total and Cause-Specific Mortality in Older Adults,”, Annals of Internal Medicine, Epub published ahead of print.