Omega-3-Fettsäuren können Folgen einer “Leichten Kognitiven Beeinträchtigung” abmildern, so die Ergebnisse einer Studie aus Malaysia.
Leichte Gedächtnisstörungen sind bei steigendem Alter normal. Nehmen die Leistungen des Gehirns aber weiter ab, dann spricht man von eine “Leichten Kognitiven Beeinträchtigung” (LKB). Gelegentlich wird hier auch der englische Terminus “Mild Cognitive Impairment” (MCI) gebraucht. Die Fehlfunktionen sind nun deutlich wahrnehmbar. Die Vergesslichkeit nimmt zu, Fähigkeiten, beispielsweise vollständige Sätze zu bilden oder ein Vorhaben zu planen, nehmen ab und es kann auch zu sensorischen Störungen, insbesondere den Geruchssinn betreffend, kommen. Im fortgeschrittenen Stadium spricht man von “Demenz”, deren bekanntester Auslöser die Krankheit “Alzheimer Syndrom” ist.
Die Beeinträchtigungen einer leichten kognitiven Beeinträchtigung stellen jedoch kein wesentliches Hindernis im Alltag dar. Am gravierendsten sind noch depressive Zustände, von denen eine LKB häufig begleitet wird, und die Tatsache, dass die Erkrankung oft zu einer Demenz führt. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass die Entstehung einer LKB bei fortgeschrittenem Alter mit oxidativem Stress in Verbindung gebracht werden kann.
Dieser oxidative Stress ist auch daran beteiligt, dass die Symptome der LKB sich verstärken, um schließlich das Risiko einer Demenz-Erkrankung zu erhöhen. Wissenschaftler der Nationalen Universität von Malaysia haben nun herausgefunden, dass eine regelmäßige Einnahme der Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) genau dem entgegenwirken kann.1
EPA und DHA reduzieren oxidativen Stress
In ihrer Studie erfassten die Forscher die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren anhand eines Fragebogens, den sie 67 älteren Personen mit LKB und 134 Senioren ohne Symptome einer kognitiven Beeinträchtigung vorlegten. Darüber hinaus wurde den Probanden jeweils eine Blutprobe entnommen, die auf Lipid Hydroperoxide im Plasma (LPO), einem Marker für oxidativen Stress, untersucht wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass bei denjenigen Personen, bei denen eine LKB vorlag, auch eine im Vergleich zu gesunden Studienteilnehmern erhöhte Konzentration an LPO anzutreffen war.
Als das bedeutendste Untersuchungsergebnis stellen die südostasiatischen Wissenschaftler heraus, dass sie innerhalb der LKB-Gruppe die niedrigsten LPO-Werte bei Teilnehmern feststellen konnten, die die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA zu sich nahmen. Als möglichen Mechanismus, der dahinter steht, nehmen die Forscher an, dass insbesondere DHA die Produktion von antioxidativen Enzymen beschleunigt, die anschließend das antioxidative Abwehrsystem aktivieren.
Forschungslücke geschlossen
Bereits vorangegangene Studien konnten darlegen, dass Omega-3-Fettsäuren einen positiven Einfluss auf kognitive Funktionen, Fähigkeiten zur Aufmerksamkeit, das Kurzzeitgedächtnis und Lern- sowie Erinnerungskapazitäten haben. Mit ihrer Untersuchung, so die Wissenschaftler, die eine Beziehung von LPO-Werten bei älteren LKB-Patienten und ihrer Omega-3-Versorgung aufdeckt, konnte eine Lücke geschlossen werden, die bisher in der Forschungsliteratur bestand.
Gemeinsam mit dem unbestrittenen Vorteil für die Gesundheit der Gefäße und den positiven Wirkungen auf die Blutfettwerte sind Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl (nur die sind reich an EPA und DHA) damit ein Kernbaustein effektiven Anti-Ageings.
Studie:
- Lee, L. K., et al., “The role of long chain omega-3 polyunsaturated fatty acids in reducing lipid peroxidation among elderly patients with mild cognitive impairment: a case-control study”, Journal of Nutritional Biochemistry, Mai 2013, Band 24, Nummer 5, Seiten 803 – 808. ↩