Vor und in der Frühphase der Schwangerschaft eingenommene Folsäure kann frühkindlichen Autismus vorbeugen. Folsäure ist besonders wichtig für die Entwicklung der Nervenstrukturen ab dem frühen Beginn der Schwangerschaft, und an ausreichend Folsäure mangelt es laut Nationaler Verzehrsstudie 2008 rund 87% der Schwangeren.[ 1. Nationale Verzehrsstudie II (2008), Ergebnisse, Soll Folsäure Einnahme für Schwangere: 600µg täglich]
Zur Vorbeugung gegen einen gefürchteten Neuralrohrdefekt beim Fötus wird Frauen empfohlen, auf jeden Fall bereits vor dem möglichen Eintritt der Schwangerschaft Folsäure oder Vitamin B9 zu sich zu nehmen.
Die Ergänzung sollte mindestens für das erste Drittel der Schwangerschaft fortgeführt werden. Unter anderem aus diesem Grunde wird Folsäure in mittlerweile rund 50 Ländern, darunter den USA und Australien, obligatorisch einigen Grundnahrungsmitteln zugesetzt, mit dem Erfolg, dass Neuralrohrdefekte in diesen Ländern signifikant zurückgegangen sind. In Deutschland wurde dieser Lebensmittelzusatz bisher noch nicht eingeführt.
Daher liegt es hierzulande in der Verantwortung jeder einzelnen werdenden Mutter, durch die Einnahme von Folsäure Neuralrohrdefekte, die zu schweren Behinderungen oder gar zum Tod des Babys führen, zu vermeiden. Die Einnahme von Folsäure kann auch noch aus einem anderen Grunde sinnvoll sein, wie eine neue Studie aus Oslo, die im Rahmen der „Norwegischen Mutter und Kind Kohortenstudie“ (MoBa) durchgeführt wurde, nahe legt.1
Mehrere Varianten des Autismus bekannt
Hier analysieren Wissenschaftler die Daten von 85.176 Kindern die zwischen 2002 und 2008 in Norwegen geboren wurden. Am Ende des Follow-Up, Ende März 2012 waren die Kinder zwischen 3,3 und 10,2 Jahren beziehungsweise durchschnittlich 6,4 Jahre alt. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand ebenfalls die mütterliche Einnahme von Folsäure vier Wochen vor der Empfängnis und in den ersten, in diesem Falle acht Wochen der Schwangerschaft.
Allerdings hatten es die norwegischen Forscher nicht auf Neuralrohrdefekte abgesehen. Sie interessierten sich vielmehr für den Einfluss von Folsäure gegen die Entstehung autistischer Spektrumstörungen (ASD). Mit diesem Ausdruck werden eine ganze Reihe von Krankheitsbildern beschrieben, die umgangssprachlich alle als Autismus bezeichnet werden. Der frühkindliche Autismus ist hier zu unterscheiden vom Asperger-Syndrom, das meist erst nach dem dritten Lebensjahr in Erscheinung tritt.
In den ersten Lebensjahren oder auch später kann zudem ein atypischer Autismus auftreten, dessen Symptome sich nicht eindeutig anderen Varianten der Erkrankung zuordnen lassen. Hier wird analog zur englischen Bezeichnung eine „tiefgreifende Entwicklungsstörung – nicht anders bezeichnet“ (PDD-NOS) diagnostiziert. Alle drei Varianten des Autismus wurden in der vorliegenden Studie beobachtet.
Beobachtungsstudie nährt die Vermutung auf Wirkung von Folsäure gegen Autismus – Weitere Studien müssen die Kausalität bestätigen
Insgesamt trat bei 270 Kindern eine ASD auf. Das entspricht 0,32 Prozent. Von frühkindlichem Autismus waren 114, vom Asperger-Syndrom 56 und von einer PDD-NOS 100 Kinder betroffen. Während beim Asperger-Syndrom und bei der PDD-NOS allerdings keine Auswirkungen einer mütterlichen Folsäure-Einnahme festgemacht werden konnten, hielten die Daten zum frühkindlichen Autismus eine Überraschung bereit.
Die Kinder der Mütter, die in den Wochen vor und nach Eintritt der Schwangerschaft Folsäure zu sich nahmen, erkrankten zu 0,10 Prozent. Ohne mütterliche Folsäure-Ergänzung waren es 0,21 Prozent. Daraus ergibt sich, dass eine Versorgung mit Folsäure in den entscheidenden Wochen dieses Autismus-Risiko um 39 Prozent senken kann.
In der Bewertung der Ergebnisse wiesen die Forscher des federführenden Norwegian Institute of Public Health darauf hin, dass es sich hier um reine Beobachtungsdaten handelt, die keine Rückschlüsse auf eine kausale Beziehung von Folsäure gegen Autismus zulassen. Um hier Aufschlüsse zu erhalten sei es notwendig, weitere Studien anzustellen, die die Resultate bestätigen und genetische Faktoren sowie andere biologische Einflüsse zu untersuchen, die die inverse Beziehung von Folsäure und Autismus erklären können.
Quellen:
- Berry, R. J., et al., „Periconceptional Folic Acid and Risk of Autism Spectrum Disorders“, JAMA, 2013, Volume 309, Number 6, Pages 611-613 ↩
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Folsäure ist nicht genug!Nur das Beste bei Schwangerschaft!