Ein neu eingeführtes Fruchtextrakt kann Ansteigen des Blutzuckergehalts nach Genuss von kohlenhydratreichen Lebensmitteln hemmen.
Baobab ist nicht der Name einer lustigen Zeichentrick-Figur. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Baum mit einem mächtigen Stamm, der bei einer Höhe von knapp 20 Metern bis zu etwa elf Meter Umfang erreichen kann. Er gedeiht vornehmlich in Ländern des südlichen Afrikas, also Namibia, Botswana, Simbabwe, Mosambik und Südafrika, weswegen er auch Afrikanischer Affenbrotbaum oder botanisch Adansonia digitata genannt wird.
Begehrt sind vor allem die grünen bis bräunlichen Früchte des Affenbrotbaums. Die schmecken nicht nur sehr gut, sondern sind auch reich an Vitamin C, Riboflavin (Vitamin B2), Niacin (Vitamin B3), Kalzium, Zitronensäure, Äpfelsäure und Bernsteinsäure. Seine sehr fetthaltigen Samen haben einen hohen Anteil an den Vitaminen A, D und E. Darüber hinaus enthalten die Früchte viele Ballaststoffe wie Pektin und sind eine hervorragende Quelle für Polyphenole oder sekundäre Pflanzenstoffe, die als aromatische Verbindungen Farbe, Geschmack beziehungsweise Tannine verleihen.
Die antioxidative Aktivität des Baobab-Fruchtfleischs, das auch als präbiotische und die Darmflora stimulierend gilt, wird mit einem vierfachen derjenigen von Kiwis oder Äpfeln angegeben. Menschen sowie anderen Säugetieren und Vögeln dient der Baobab daher als willkommene Nahrungsquelle. Zudem spielt er traditionell in der lokalen Naturheilkunde und Volksmedizin eine große Rolle.
Baobab als sinnvoller Zusatzstoff in funktionellen Lebensmitteln
Es ist durchaus verwunderlich, dass ein so hochwertiges Lebensmittel sich nicht schon längst auch in den westlichen Industrienationen hoher Beliebtheit erfreut. An einem Mangel an Verfügbarkeit kann es kaum liegen, gehört der anspruchslose Baobab doch zu den am weitesten verbreiteten Bäumen im Süden Afrikas und kann auch zur landwirtschaftlichen Nutzung angebaut werden.
Dennoch haben die Früchte des Afrikanischen Affenbrotbaums, die übrigens meist fair und nachhaltig produziert sowie vertrieben werden, erst seit 2008 beziehungsweise mit eingrenzenden Bestimmungen seit 2009 eine sogenannte Novel-Food-Zulassung, die für bisher unbekannte und neuartige Lebensmittel auf dem europäischen Markt notwendig ist.
Eine Studie der Oxford Brookes Universität, Vereinigtes Königreich, und der Monash Universität, Australien, zeigt nun auf, dass es dieser Newcomer im heimischen Nahrungsmittelangebot auch noch in ganz anderer Hinsicht in sich hat.1 Aus dem Baobab wird nämlich ein Fruchtextrakt gewonnen, das als Zusatzstoff in Getränken, Milchprodukten, Backwaren sowie Schokolade zugesetzt werden kann. Funktionelle Lebensmittel heißen diese Produkte, die mit den Zusätzen ein besseres Nährwertprofil aufweisen als im Originalzustand.
In kleinen wie großen Dosen wirksam
Die britisch-australischen Forscher haben in diesem Zusammenhang herausgefunden, dass funktionelle Getränke mit Baobab signifikant eine unerwünschte Eigenschaft beim Konsum von Weißbrot abmildern können.
Der Verzehr von Backwaren auf Weissmehlbasis bringt es mit sich, dass der Blutzuckerspiegel rasch ansteigt. Dies wird eine glykämische Reaktion genannt, die mit dem Affenbrotbaum-Zusatz reduziert werden konnte. Verantwortlich dafür sind die Ballaststoffe und Polyphenole im Fruchtkonzentrat. In einer niedrigen Dosierung von 18,5 Gramm Boabab auf 250 Milliliter reduzierte das Getränk die glykämische Reaktion auf Weißbrot über einen Zeitraum von 180 Minuten am effektivsten. Bei einer höheren Konzentration von 37 Gramm in der gleichen Getränkemenge traten die meisten positiven Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel schon nach 60 Minuten auf.
Polyphenole und Tannine gegen Stärkeabbau und Zuckerfreisetzung
In einem zweiten Schritt mischten die Forscher Boabab Auszugsmehl bei, aus dem Weißbrot gebacken wurde. Hier stellten sie fest, dass das Fruchtpulver zu einer Verringerung der Aufschlüsselung leicht verdaulicher Stärke und die damit verbundenen Freisetzung von Zucker minderte.
Dafür machten die Wissenschaftler einerseits Inhaltsstoffe wie Tannine mit einem hohen Molekulargewicht verantwortlich und andererseits die im Extrakt enthaltenen Polyphenole, die Verdauungsenzyme wie alpha-Amylase und alpha-Glucosidase hemmen. Beides greift reduzierend in den Abbau von Stärke ein.
Allerdings gestehen die Forscher zu, dass die genaue Zusammensetzung der Polyphenole im Baobab noch unbekannt ist, was weitere Untersuchungen erforderlich macht, um die im Reagenzglas wie an Probanden beobachtete Wirkung der Abnahme glykämischer Reaktionen auf kohlenhydratreiche Nahrung zu präzisieren.
Studie:
- Ryan, L., et al., „The polyphenol-rich baobab fruit (Adansonia digitata L.) reduces starch digestion and glycemic response in humans“, Nutrition Research, Epub published ahead of print. ↩
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