Schwere Nierenschädigungen sind eine typische Folgeerkrankung von hohem Blutzuckerspiegel und Diabetes. Sowohl Aminosäuren als auch Spurenelemente und Vitamine wirken sich dabei günstig auf Folgeerkrankungen und zum Teil auch die Insulinsensitivität aus. Eine Meta-Analyse hat jetzt deutliche Hinweise auf Wirkung von Antioxidantien bei diabetischer Nierenerkrankung herausgerbeitet.
Die diabetische Nephropathie ist eine Nierenerkrankung, die häufig im Zusammenhang mit einem Diabetes auftritt. Sie schreitet sehr langsam aber unbehandelt unaufhaltsam voran, bis nach rund 25 Jahren das Endstadium des Nierenversagens eintritt und eine Dialyse erforderlich wird. Weit vorher jedoch, etwa zehn Jahre nach dem Beginn der Erkrankung noch in einer Frühphase, kann bei gut einem Viertel der Patienten eine sogenannte Mikroalbuminurie festgestellt werden.
Damit ist die Ausscheidung minimaler Mengen des Proteins Albumin gemeint. Dies wird als ein unabhängiger Risikofaktor für die fortschreitende Degeneration der Nieren angesehen. Deswegen besteht ein Therapieansatz gegen die diabetische Nephropathie darin, die Albuminwerte im Urin zu senken.
Italienische Metaanalyse untersucht 14 Studien zu Diabetes und Antioxidantien
Italienische Wissenschaftler unter anderem der Universität von Messina haben nun 14 Studien zum Einsatz von Antioxidantien einer Metaanalyse unterzogen. An ihnen nahmen insgesamt 4.345 Diabetiker mit der typischen Nierenerkrankung teil. Die Metaanalyse sollte zunächst einmal offenlegen, ob die Einnahme von Antioxidantien dazu geeignet ist, das Erreichen des Endstadiums der diabetischen Nephropathie zu vermeiden oder zumindest signifikant hinauszuzögern.
Das zweite Forschungsziel bestand darin, Veränderungenen bei der Ausscheidung von Albumin und der Nierenfunktion durch die Vergabe von Antioxidantien festzustellen.
Uneinheitlicher Studienaufbau
Allerdings wurde für die zugrunde liegenden Studien Vitamin C ebenso eingesetzt wie Vitamin E. Es kam eine separate sowie kombinierte Vergabe der antioxidativen Vitamine vor. Mit dabei waren bei einigen Untersuchungen darüber hinaus Vitamin B6, Zink, alpha-Liponsäure, Glutathion und Silymarin, der Hauptwirkstoff der Mariendistel aus verschiedenen Flavonolignanen. Zudem gab es teilweise erhebliche Unterschiede beim Design der einzelnen Studien sowie der Wahl von Dosierungen. Dies führte in der Metaanalyse zu Schwierigkeiten ebenso belastbare wie vergleichbare Schlussfolgerungen zu treffen.
Rückgang der Ausscheidung von Albumin trotzdem nachweisbar
Infolgedessen konnte weder eine Verbesserung der Nierenfunktion noch eine Verringerung des Anteils an Patienten, die auf eine Dialyse angewiesen waren, hinreichend belegt werden. Dennoch gelang es den italienischen Forschern nachzuweisen, dass die Eiweißausscheidungen unter den Teilnehmern durch den Einfluss von Antioxidantien signifikant abnahmen.
Den besten Effekt zeigte dabei die Einnahme von Vitamin E. Als Grundlage für Therapieempfehlungen reichen aber auch diese Ergebnisse nicht. Sie bleiben immer noch zu unklar, auch weil bei einer kombinierten Vergabe mehrerer Wirkstoffe der individuelle Beitrag einzelner Bestandteile nicht identifizierbar war.