Die Polyphenole in GrĂ¼ntee können Schwangerschaftsdiabetes abmildern. Dies hat eine Studie jetzt nachgewiesen. Diese reiht sich in eine Vielzahl anderer Studien ein, die die positiven Effekte von Polyphenolen, insbesondere OPC (Pinienrindenextrakt, Traubenkernextrakt) und ECGC (GrĂ¼ntee-Extrakt) beschreiben.
GrĂ¼ntee gilt als eines der gesĂ¼ndesten Getränke Ă¼berhaupt. Grund dafĂ¼r ist vor allem der Hauptinhaltsstoff Epigallocatechingallat (EGCG). Rund ein Drittel seiner Trockenmasse entfallen auf das wirksame Antioxidants. In schwarzem Tee ist es Ă¼brigens nur in sehr geringen Mengen enthalten, das EGCG bei der Fermentation zu Theaflavin umgewandelt wird.
Dass das GrĂ¼ntee-Polyphenol auch gegen einen Schwangerschaftsdiabetes wirksam sein kann, legt jetzt eine chinesische Studie nahe.
Schwangerschaftsdiabetes auf dem Vormarsch
Eine wichtige Erkenntnis, kommt es in Deutschland doch mit steigender Tendenz bei Ă¼ber 13 Prozent der Schwangerschaften zu einem solchen Typ-4-Diabetes. Er ist gekennzeichnet durch ähnliche Symptome wie ein Typ-2-Diabetes, tritt aber vornehmlich, ohne vorher in Erscheinung getreten zu sein, ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel auf. Obwohl die Erkrankung nach der Geburt in den meisten Fällen wieder abklingt, bleibt doch eine höhere Anfälligkeit in späteren Lebensphasen einen Typ-2-Diabetes auszubilden – und zwar bei Mutter und Kind. AuĂŸerdem ist der Schwangerschaftsdiabetes mit erhöhten Schwangerschaftsrisiken sowie Gesundheits- und Entwicklungsbeeinträchtigungen beim Kind verbunden.
Kann EGCG bei Diabetes helfen?
Die chinesischen Wissenschaftler der aktuellen randomisierten und kontrollierten Doppelblind-Studie konnten 472 schwangere Frauen zur Teilnahme bewegen. Alle befanden sich mit diagnostiziertem Typ-4-Diabetes im letzten Schwangerschaftsdrittel. Nach der ĂœberprĂ¼fung von Ausschlusskriterien, konnten allerdings nur 404 Patientinnen einbezogen werden. Sie bekamen bis zur Entbindung entweder eine Tagesdosis von 500 Milligramm EGCG oder ein Placebo verabreicht. In der EGCG-Gruppe waren 176 Teilnehmerinnen Ă¼ber den gesamten Untersuchungszeitraum mit dabei und in der Placebogruppe waren es 150.
Umfangreiche Untersuchungen bei MĂ¼ttern und Neugeborenen mit Schwangerschaftsdiabetes
Positiv auf das Design der Untersuchung wirkte sich dabei gewiss aus, dass die beteiligten Forscher aufgrund ihrer Tätigkeit im Zentralkrankenhaus von Zibo in der Provinz Shandong viel Praxiserfahrung mitbrachten. Diese setzten sie ein, um zu Studienbeginn sowie zum planmĂ¤ĂŸigen Geburtstermin alle diabetischen Daten von den Glukose– bis zu den Insulinstoffwechsel-Werten aufzunehmen.
AuĂŸerdem wurde die tägliche Nahrungsaufnahme aller Teilnehmerinnen dokumentiert. Beim Neugeborenen wurde das Geburtsgewicht und dabei das eventuelle Vorliegen einer Makrosomie also eines stark erhöhten Geburtsgewichtes festgestellt. DarĂ¼ber hinaus wurden Atemnot- und Hypoglykämie– beziehungsweise Unterzuckerungssymptome sowie der gesundheitliche Gesamtzustand des Neugeborenen nach dem Apgar-Score analysiert.
Vorteile von EGCG vom GrĂ¼ntee bei Schwangerschaftsdiabetes bestätigt
Dabei konnte bei einer Einnahme von EGCG eine deutliche Verbesserung der Werte fĂ¼r zirkulierende Glukose sowie fĂ¼r den Insulin-Stoffwechsel festgestellt werden. AuĂŸerdem wiesen ein höherer quantitativer Insulin Sensitivitäts-Check Index (QUICKI) sowie verringerte HOMA-IR und HOMA-? Werte auf eine verbesserte Insulinreaktion unter den von einem Schwangerschaftsdiabetes betroffenen Frauen hin.
DarĂ¼ber hinaus kam es in der EGCG-Gruppe zu deutlich weniger Fällen von niedrigem Geburtsgewicht oder Hypoglykämie als in der Placebo-Gruppe. Zudem wurden bei mĂ¼tterlicher Einnahme von GrĂ¼ntee-Polyphenolen unter den Neugeborenen Atemnotanfälle sowie Makrosomie in etwas geringerem Umfang festgestellt.
Quelle: Zhang, H., et al., Dietary epigallocatechin 3-gallate supplement improves maternal and neonatal treatment outcome of gestational diabetes mellitus: a double-blind randomised controlled trial, J Hum Nutr Diet. 2017 Mar 6, Epub published ahead of print.