Wenn die werdende Mutter während der Schwangerschaft einen ausreichend hohen Vitamind-D-Spiegel aufweist, steigen die Chancen für ein normales Geburtsgewicht des Kindes.
In einer der umfangreichsten Untersuchungen, die je zum Thema Vitamin D während der Schwangerschaft in Beziehung auf das Gewicht der Neugeborenen angestellt wurden, konnten Forscher der Universität Pittsburgh, USA, recht eindeutige Ergebnisse ermitteln.1 Es scheint nun klar, dass ein geringes Vitamin D Niveau im Blut der Mutter die Wahrscheinlichkeit eines unterdurchschnittlichen Geburtsgewichtes steigen lässt.
Untergewicht bei der Geburt mit Risiken verbunden
Besonders auffällig ist dieser Zusammenhang in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft. Liegt in dieser Zeit ein Vitamin D Mangel vor, besteht ein doppelt so hohes Risiko ein Baby mit Untergewicht zur Welt zu bringen als bei normaler Versorgung. Aber auch nach dem sechsten Monat konnte das Team unter der Leitung von Dr. Gernand Einflüsse auf das Geburtsgewicht feststellen. Waren bis zu diesem Zeitpunkt weniger als 37,5 nmol/L Vitamin D im Blutserum der Mutter nachweisbar, kamen die Babys mit durchschnittlich 46 Gramm weniger Gewicht zur Welt.
Es handelt sich hierbei um eine Folge, die durchaus ernst genommen werden muss. Neugeborene mit Untergewicht haben ein fünf- bis zehnfach höheres Risiko, in den ersten Lebensmonaten zu sterben. Auch kommen hier im Laufe ihres Lebens chronische Erkrankungen, wie Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes Typ II, häufiger vor als bei Babys, die mit normalem Gewicht geboren werden.
Neue Studien sollen Befund erhärten
Die Untersuchung selber basierte auf hervorragend erhaltene Blutproben, die insgesamt 2.146 schwangeren Frauen im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes von 12 US-amerikanischen medizinischen Zentren in den Jahren von 1959 bis 1965 entnommen wurden. Analysiert wurden lediglich die Proben von Frauen mit normalem Schwangerschaftsverlauf und einer Entbindung nach 37 bis 42 Schwangerschaftswochen. Die Ergebnisse der Studie sind evident. Dennoch sieht Dr. Gernand Anlass für eine neue Untersuchung mit ähnlichem Umfang.
Schließlich haben sich Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten in den letzten 50 Jahren deutlich geändert. “Heutige Frauen rauchen weniger, wiegen mehr, gehen seltener in die Sonne und bilden somit weniger Vitamin D in der Haut. Sie nehmen aber etwas mehr Vitamin D mit der Nahrung auf.”
Vitamin D Empfehlungen
Nichtsdestotrotz hat Dr. Gernand die eindeutige Empfehlung parat. Zur Minderung des Risikos eines Untergewichts beim Neugeborenen sollten Schwangere auf eine Vitamin D Versorgung auf hohem Niveau, auch durch Nahrungsergänzungsmittel, achten. Gerade während der Wintertage kann die Haut bei weitem nicht ausreichend Vitamin D bilden.
Vitamin D ist auch bekannt dafür, das Immunsystem zu stärken, ist essentiell für den Kalzium-Stoffwechsel (und damit insbesondere die Knochenbildung und -erhaltung) und fördert die Fruchtbarkeit beim Mann.
Quelle:
- Gernand, Alison D. et al., “Maternal Serum 25-Hydroxyvitamin D and Measures of Newborn and Placental Weight in a U.S. Multicenter Cohort Study“, Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Epub published ahead of print. ↩