Sind in Beikost für Babys genügend Mineralstoffe vorhanden? – Nein, sagt eine neue Studie aus England. Mit erschreckenden Ergebnissen.
Für die Entwicklung des Menschen sind die ersten beiden Lebensjahre von zentraler Bedeutung. Hier werden die physiologischen und psychologischen Grundlagen für ein ganzes Leben gelegt. Was noch viel schwerer wiegt, ist, dass hinter diesem Entwicklungsprozess ein biologisches Programm steht, welches nach der der Säuglings- und frühkindlichen Zeit abgeschlossen ist.
Versäumnisse und Mangelversorgungen in Schwangerschaft, Stillzeit und frühen Kindheit können sich auf Krankheitsrisiken, Intelligenz sowie körperliche und geistige Leistungsfähigkeit auswirken – unwiderruflich und lebenslang!
Daher ist es gerade in der Baby- und Kleinkind-Phase besonders wichtig, auf eine optimale Versorgung des sich entwickelnden Lebens mit Nährstoffen und Mikronährstoffen zu achten. Gleichzeitig verlassen sich viele Eltern gerade in dieser entscheidenden Zeit auf Fertignahrung als Beikost, die von der Industrie mit viel Aufwand beworben wird. Allerdings ist hier ein besonderer Anlass gegeben, genauer auf Inhaltsstoffe zu achten und diese mit empfohlenen Tagesdosierungen zu vergleichen.
Für den britischen Markt hat dies unlängst ein Forscherteam der Universität von Greenwich, Vereinigtes Königreich, unter der Leitung der Ernährungswissenschaftlerin Dr. Nazanin Zand unternommen.1 Die Ergebnisse dieser Studie lassen erhebliche Zweifel zu, ob kommerziell hergestellte Babynahrung in Punkto Mikronährstoffe den Bedarf von Säuglingen bei der Entwöhnung auch nur im Entferntesten decken kann. Eine erschreckende Aussage, die Zand und ihre Kollegen jedoch mit Fakten belegen können.
Babys Bedarf an Mineralstoffen kann mit getesteten Gläschen nicht einmal zu 20 Prozent gedeckt werden
Dazu standen acht verbreitete Produkte von vier Unternehmen, die in Großbritannien herstellen, auf dem Prüfstand. Jedes dieser Marken-Babynahrungsmittel war für die Altersgruppe von sechs bis zwölf Monate vorgesehen. Bei den Gläschen mit der vorpürierten Nahrung wurde zwischen fleischlicher und pflanzlicher Basis unterschieden. Die Ermittlung der Inhaltsstoffe erfolgte ohne eine Kenntlichmachung der einzelnen Hersteller.
Die Unteruchung ergab, dass die Vergabe jeweils eines Gläschens Babynahrung mit und ohne Fleisch sowie 600 Milliliter Folgemilch pro Tag, den Bedarf eines Säuglings im Alter von sechs bis neun Monaten an verschiedenen Mineralstoffen nach dem Recommended Nutrient Intake (RNI) bei weitem unterschreitet.
Der RNI, der in etwa der empfohlenen Tagesdosis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) entspricht, sieht in diesem Alter eine tägliche Kalziumzufuhr von 270 Milligramm (DGE: 330) vor. Bei Magnesium sind es 75 Milligramm (DGE: 60), bei Kupfer 0,22 Milligramm (DGE: 0,6 bis 0,7) und bei Selen 15 Mikrogramm (DGE: 7 bis 30).
Die oben erwähnte Kombination aus zwei Gläschen und der Folgemilch erreichte bei allen Produkten weniger als 20 Prozent also unter einem Fünftel der RNI-Werte. Lediglich bei Kalium wurden gerade so eben 20 Prozent der empfohlenen 700 Milligramm (DGE: 650) erreicht.
Bei Fertignahrung auf Inhaltsstoffe achten oder Beikost selber zubereiten
Die britischen Forscher merkten zu diesem erschütternden Ergebnis an, dass in der Tatsache, dass bei allen getesteten Gläschen die Mindestanforderungen für Beikost auch nach der EU-Richtlinie 2006/125/EG zur Kennzeichnung von Mineralstoffen eklatant unterschritten werden, der Grund zu suchen ist, warum diese Inhaltsstoffe oft überhaupt gar nicht deklariert sind.
Ratschlag für Stillende und junge Mütter
Als Ratschlag für junge Eltern fügte Dr. Zand hinzu, dass während der Phase der Entwöhnung ab dem sechsten Monat die Säuglingsernährung in einer gesunden Balance zwischen Beikost und Muttermilch beziehungsweise Folgemilch bestehen sollte.
Freilich empfiehlt es sich auch, beim Einkauf von Beikost-Gläschen darauf zu achten, Produkte zu bevorzugen, bei denen alle Inhaltsstoffe mit Angabe des Anteils an der empfohlenen Tageszufuhr aufgeführt sind. Fehlen beispielsweise wichtige Mineralien in der Liste, kann davon ausgegangen werden, dass sie, wenn überhaupt, in einer deutlich unzulänglichen Konzentration vorhanden sind.
Eine weitere, jedoch etwas mühevolle und Sorgfalt verlangende Alternative besteht darin, die Beikost aus ausgewählten, frischen Lebensmitteln schonend selber herzustellen. Zuverlässiger lässt sich nicht garantieren, dass das Kind alles bekommt, was es braucht. So haben auch Geschmacksverstärker sowie ein überhöhter Anteil an Zucker und Salz keine Chance in Babys Bauch zu gelangen.
Studie:
- Zand, N., et al., „Essential and trace elements content of commercial infant foods in the UK“, Food Chemistry, Volume 128, Issue 1 , Pages 123-128 ↩
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