Paradoxe Ergebnisse hat eine kanadischer Tierversuch ergeben: Hochdosierte Folsäure während der Schwangerschaft kann Neigung zur Fettleibigkeit beim Baby steigern und senken
Unbestritten ist, dass Folsäure oder das Vitamin B9 die Entstehung von Neuralrohrdefekten beim Fötus während der Schwangerschaft verhindern kann. Um bis zu 60 Prozent kann diese Wahrscheinlichkeit reduziert werden, wenn täglich 400 Mikrogramm Folsäure mindestens vier Wochen vor der Empfängnis und in den ersten 12 Schwangerschaftswochen eingenommen werden, berichtet auch das Bundesinstitut für Risikobewertung. Die Einnahme von Folsäure wird daher allen Frauen im gebärfähigen Alter empfohlen.
Einen kleinen Wermutstropfen hat jedoch nun eine von Professor Dr. G. Harvey Anderson geleitete Studie an der Universität in Toronto ans Tageslicht gebracht.1 Anderson und sein Team haben nämlich herausgefunden, dass eine hohe Einnahme von Folsäure, die oberhalb der Empfehlungen liegt, während der Schwangerschaft das Risiko des Kindes, später eine Fettleibigkeit zu entwickeln, erhöht. Diese Hinweise sollten jedoch nicht dazu führen, auf Folsäure zu verzichten. Zum einen wiegt das Risiko eines Neuralrohrdefektes schwerer und zum anderen halten die Kanadier auch gleich eine äußerst einfache Gegenstrategie bereit.
Hohe Folsäure-Versorgung des Muttertieres nur positiv für eine gesündere Entwicklung des Körpergewichtes beim Jungtier, wenn es weiter reich mit Folsäure gefüttert wird
Den Resultaten der nordamerikanischen Wissenschaftler liegt eine Tierstudie mit Ratten zugrunde. Jeweils zehn trächtigen Muttertieren wurden dazu entweder Vitamine zugefüttert, die im Rahmen der empfohlenen Tagesdosis lagen oder sie erhielten Supplemente, die eine zehnfach höhere Konzentration an Folsäure beinhalteten. Nach dem Wurf wurden die männlichen Jungtiere von Muttertieren aus der Folsäure-Gruppe wiederum unterteilt. Ein Teil erhielt nach dem Abstillen Vitamine in einer angeratenen Menge und die anderen jungen Männchen bekamen wie ihre Mütter die zehnfache Dosis. Die Daten dieser beiden Gruppen wurden mit denen, der Jungtiere von Müttern, die mit normal dosierten Vitaminen gefüttert wurden, verglichen.
Dabei stellte sich heraus, dass die Nachkommen aus der Folsäure-Gruppe, die im Empfehlungsrahmen mit Folsäure versorgt wurden, mehr Nahrung zu sich nahmen und ein signifikant höheres Körpergewicht aufwiesen. Diejenigen Jungtiere jedoch, die weiterhin mit hohen Dosen an Folsäure versorgt wurden, kamen mit den geringsten Nahrungsmengen auf und hatten demzufolge auch ein geringeres Körpergewicht. Zudem zeigten sie eine verbesserte Glucose-Insulin-Reaktion. Das heißt in der Schlussfolgerung durch die Wissenschaftler aus Toronto, dass eine durch erhöhte mütterliche Folsäure-Einnahme bedingte Neigung zur Fettleibigkeit des Nachkommens, durch die Fortführung der Vergabe von Folsäure in ähnlicher Dosis nach der Geburt korrigiert werden kann.
Epigenetische Veränderungen auch nach dem Abstillen
Nach Aussagen der Forscher ist dies die erste Studie, die aufzeigt, dass auch nach dem Abstillen noch eine epigenetische oder in der ersten, in der Regel vorgeburtlichen Lebensphase ausdifferenzierende Veränderung des Hypothalamus also der Kommandozentrale des vegetativen Nervensystems stattfindet. Das heißt, der zur Fettleibigkeit neigende Phänotyp von Nachkommen, die in der Gebärmutter reichhaltig mit Folsäure versorgt wurden, kann diese Tendenz umkehren, indem die erste Beifütterung zunächst auch hoch folsäurehaltig ist. Die Wissenschaftler vermuten hier Veränderungen in der DNA-Methylierung, eine chemische Modifikation der zellularen Erbsubstanz, die typisch für die Entstehung des komplexen Organismus ist.
Quelle:
- Anderson, G. Harvey, et al., „High folate gestational and post-weaning diets alter hypothalamic feeding pathways by DNA methylation in Wistar rat offspring“, Epigenetics 8:7, July 2013, S. 710-719. ↩
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