Im Säuglingsalter eingenommene Omega-3-Fettsäuren können kognitive Fähigkeiten, also Intelligenz und Auffassungsvermögen, mit mehrjähriger Zeitverzögerung steigern. Das ist das Ergebnis einer amerikanischen Studie.
Häufig unterliegen Menschen in schnelllebigen Zeiten dem Irrtum einer Schalterwirkung von Medikamenten oder dem, was sie täglich an Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen. Dieser Trugschluss kommt gerade im Vergleich zu Arzneimitteln auf, da in der Medizin viele tatsächlich Symptome in sehr kurzer Zeit ausschalten, aber oft nicht die Ursachen bekämpfen.
In Wirklichkeit stecken hinter den positiven Eigenschaften gerade bei Nahrungsmittelergänzungen beziehungsweise ihren Inhaltsstoffen, die auch mit einer gesunden Ernährung eingenommen werden, eher langfristige Vorgänge. Am Beispiel der mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) konnten Forscher der Universität von Kansas, USA, aufzeigen, dass bestimmte Effekte erst nach Jahren auftreten können.1
Omega-3 in den ersten zwölf Lebensmonaten verabreicht – Wirkungen bis zum sechsten Lebensjahr belegbar
Angesetzt haben die US-amerikanischen Wissenschaftler ihre kleine, randomisierte Kohortenstudie bei Probanden im allerfrühesten Lebensalter direkt nach der Geburt.
Insgesamt 81 Säuglinge wurden ausgewählt. Davon erhielten 19 ein Placebo und 62 bekamen zusätzlich zu ihrer normalen Säuglingsnahrung eine DHA-Ergänzung sowie die ebenfalls mehrfachungesättigte Omega-6-Arachidonsäure (ARA). Während letztere jedoch stabil 0,64 Prozent der Gesamt-Fettaufnahme betrug, wurde DHA in unterschiedlichen Dosen – 0,32 Prozent, 0,64 Prozent und 0,96 Prozent Anteil der Fette in der Nahrung – verabreicht.
Die Ergänzung der Säuglingsnahrung wurde in den ersten zwölf Lebensmonaten durchgeführt. Dem schloss sich eine fünfjährige Beobachtungsphase an. Am Ende der Untersuchung waren die Kinder also sechs Jahre alt. Im 18ten Monat wurden die Daten der Kinder erneut aufgenommen und altersgerechte standardisierte sowie spezifische kognitive Tests alle sechs Monate bis zum sechsten Lebensjahr durchgeführt.
Dabei hat sich gezeigt, dass die Kinder der DHA-Gruppe mit anderthalb Jahren oder sechs Monaten nach dem Ende der Supplementierung keine nennenswerten Unterschiede in ihren sprachlichen und anderen kognitiven Fähigkeiten aufwiesen.
Im Alter von drei bis sechs Jahren allerdings konnten signifikante Effekte beim Lernen von Regeln, bei Aufgaben, die eine Hemmungsfähigkeit voraussetzen, sowie im Wortschatz und IQ festgestellt werden. Hier waren die Kinder aus der DHA-Gruppe den Kindern aus der Placebo-Gruppe signifikant voraus.
Nahrungsergänzungsmittel wirken langfristig – Kurzzeitstudien werden ihnen oft nicht gerecht
Erstaunlicherweise erzielten die Kinder die besten Ergebnisse, die in ihrer Säuglingsphase mit geringer dosiertem DHA (0,32% und 0,64%) versorgt wurden. Lediglich bei der kognitiven Leistungsfähigkeit aus einem der standardisierten Tests erzielten die Kinder, die in ihren ersten 12 Lebensmonaten 0,64% oder 0,96% DHA im Verhältnis zu ihrer Gesamt-Fettaufnahme zu sich nahmen, bessere Ergebnisse.
In den Bereichen räumliches Denken und erweiterte Problemlösungen waren keinerlei Unterschiede zwischen den Gruppen erkennbar. Die Studie aus Kansas zeigt abermals, dass Untersuchungen zur Wirksamkeit von Ergänzungen langfristig angelegt werden müssen. Da dies jedoch sehr aufwändig und kostenintensiv ist, finden viele Forschungen oft nur in einem begrenzten Zeitrahmen statt.
Häufig können dabei Wirkungen nicht identifiziert werden, woraus fataler Weise geschlossen wird, dass eine Supplementierung keine gesundheitlichen Vorteile bringt. Langzeitstudien wie die vorliegende zu DHA im Säuglingsalter zeigen in der Regel andere Resultate. Die eingangs erwähnte Schalterwirkung, also ein „Soforteffekt“, kann jedoch bei Nahrungsergänzungsmitteln nicht erwartet werden.
Quelle:
- Colombo, J., et al., „Long-term effects of LCPUFA supplementation on childhood cognitive outcomes“, American Journal of Clinical Nutrition, Epub published ahead of print. ↩
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