Immer mehr Studien zeigen: Blutdruck-, Cholesterin-, und Blutfett-Werte verbessern sich durch die Einnahme sekundärer Pflanzenstoffe wie OPC-haltigen Traubenkernextrakten oder Pinienrindenextrakt, Citrus Flavonoiden oder auch Knoblauch. Den Effekt hat jetzt eine zusammenfassende Untersuchung zum Stand der Forschung, eine Meta-Analyse, nachgewiesen.
In der Volksheilkunde hat der Knoblauch (Allium sativum) seit Menschengedenken seinen festen Platz als stärkendes und antibakterielles Mittel. In der Antike wurde das Lauchgewächs gar auf Läuse angesetzt. Eine Wirkung gegen Schädlinge ist dabei nicht von der Hand zu weisen. Viele Hobbygärtner schwören bis heute darauf, zwischen anderen Nutzpflanzen Knoblauch gedeihen zu lassen. Dies solle Wühlmäuse und anderes Getier fernhalten.
Meta-Studie zum Einfluss von Knoblauch auf den Blutdruck
Allerdings stehen in neuerer Zeit vor allem die positiven Einflüsse des Knoblauchs auf den Kreislauf im Vordergrund. Namentlich seine regulierende Wirkung auf den Blutdruck weckt immer wieder auch das Interesse der Forschung. Auf diese Weise ist ein erheblicher Fundus an Studien zusammengekommen.
Mediziner aus der Kardiologie des Klinikums der traditionsreichen Soochow Universität in der 10-Millionen-Metropole Suzhou, China, haben nun daraus 17 kontrollierte, randomisierte Untersuchungen ausgewählt und in einer Meta-Analyse überprüft. In den untersuchten Studien wurde Knoblauch als Pulver, Extrakt oder Öl eingenommen.
Am häufigsten war die Verwendung als Knoblauch-Pulver in einer Tagesdosierung von 300 bis 900 Milligramm. So wurde eine Menge von 1,8 bis 5,4 Milligramm Allicin täglich aufgenommen. Allicin wird als der Stoff identifiziert, der unter anderem für die positiven Eigenschaften auf den Blutdruck verantwortlich zeichnet. Dabei ist dieser Stoff in frischem Knoblauch gar nicht vorhanden. Allicin bildet sich nämlich erst, wenn beispielsweise durch Pressen die Zellstruktur des Knoblauchs zerstört und eine Substanz namens Diallyldisulfid aufgespalten wird.
Besonders deutliche Effekte bei Bluthochdruck-Patienten
Für die Teilnehmer der analysierten Studien hatte dies den Vorteil einer Absenkung ihres systolischen Blutdruckwertes um durchschnittlich 3,75 mmHg und ihres diastolischen um 3,39 mmHg. Aufgrund dessen, dass die Knoblauch-Präparate über unterschiedlich lange Zeiträume vergeben wurden, konnte der Einfluss der Dosierung auf die Resultate nicht näher untersucht werden.
Bei einer intensiveren Analyse der Daten hat sich allerdings gezeigt, dass die Blutdruck senkenden Eigenschaften des Knoblauchs nur bei Personen mit erhöhtem Blutdruck also einer Hypertonie signifikant wirksam waren (1).
Knoblauch für bessere Cholesterin- und Blutfett-Werte
Dies braucht jedoch auch Menschen mit normalem Blutdruck nicht davon abzuhalten, ein Knoblauch-Präparat zu sich zu nehmen. Eine weitere Meta-Analyse, die an der ebenso traditionsreichen Shandong Universität in Jinan, China, durchgeführt wurde, hat nämlich zudem positive Effekte auf den Cholesterin-Spiegel sowie die Blutfett-Werte bestätigt. Hier standen insgesamt 26 Studien auf dem Prüfstand. Die Teilnehmer nahmen entweder 600 bis 900 Milligramm Knoblauch-Pulver, 8,2 bis 15 Milligramm Knoblauch-Öl oder 1,8 bis 7,2 Milligramm Knoblauch-Extrakte täglich zu sich.
Im Mittel wurde der Cholesterin-Spiegel um 5,4 Prozent gesenkt und die Triglycerid-Werte sanken um 6,5 Prozent. Dabei merkten die Wissenschaftler an, dass die Pulverform sich am positivsten auf den Cholesterin-Spiegel auswirkte und Knoblauch-Öl die Triglycerid-Werte am deutlichsten reduzierte (2).
Antioxidative und Enzym hemmende Effekte stehen in der Diskussion
Über dahinterstehende Wirkmechanismen können jedoch die Forscher aus beiden Meta-Analysen nur Vermutungen anstellen. So nehmen die Soochow-Mediziner an, dass Allicin antioxidativ wirkt und damit die negativen Effekte eines oxidativen Stresses abmildert. Dies würde auch erklären, warum Bluthochdruck-Patienten am meisten vom Knoblauch profitierten.
Alternativ oder ergänzend könnte durch Allicin eine hemmende Wirkung auf das Angiotensin-konvertierende Enzym (ACE) stattfinden. Ein erhöhter Spiegel dieses Enzyms steht häufig im Zusammenhang mit einer Hypertonie, weswegen sogenannte ACE-Hemmer hier zur weit verbreiteten Therapie gehören. Auch im Falle einer Absenkung des Cholesterin-Spiegels sowie Verbesserung der Triglycerid-Werte nehmen die Wissenschaftler der Shandong Universität Enzym hemmende Wirkungen an. Betroffen hier sind allerdings Enzyme, die bei der Produktion von Cholesterin und der Aufnahme von Fetten eine Rolle spielen. In beiden Fällen bleibt es jedoch Aufgabe zukünftiger Studien Klarheit zu schaffen.
Quellen:
(1) Wang, H. P., et al., Effect of garlic on blood pressure: a meta-analysis, J Clin Hypertens (Greenwich). 2015 Mar;17(3), S. 223 – 31.
(2) Zeng, T., et al., A meta-analysis of randomized, double-blind, placebo-controlled trials for the effects of garlic on serum lipid profiles, J Sci Food Agric. 2012 Jul;92(9), S. 1892 – 902.
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