Myo-Inositol und Antioxidantien können die Qualität der Eizellen bei PCOS-Patientinnen verbessern
An Erfolg oder Misserfolg der weiblichen Empfängnis ist das polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS) ebenso beteiligt, wie oxidativer Stress. Dieser eigentlich sehr nahe liegende Zusammenhang brachte nun italienische Wissenschaftler der Universität von Neapel und des non-profit Konsortiums CEINGE Biotecnologie Avanzate darauf, die Wirkungen der gemeinsamen Vergabe von Myo-Inositol und Antioxidantien zu überprüfen.
Dazu wurde das in Italien erhältliche kommerzielle Produkt FB 500 plus verwendet. Zu seiner Zusammensetzung gehören neben Myo-Inositol das Tripeptid Glutathion, das Carotinoid Lutein, die Mineralstoffe Selen und Zink sowie die Vitamine C, E und Folsäure.
FĂĽnfmonatige Studie mit 50 Teilnehmerinnen
Die retrospektive Beobachtungsstudie fand ĂĽber einen Zeitraum von fĂĽnf Monaten statt. Als Testpersonen dienten insgesamt 50 PCOS-Patientinnen, von denen 25 das Produkt einnahmen. Die restlichen 25 Frauen mit vergleichbaren Merkmalen wurden nicht mit der Kombination aus Myo-Inositol und Antioxidantien versorgt.
Eierstockvolumen mit Behandlung geringer als in Kontrollgruppe
Aus Untersuchungen zu Beginn der Studie ging hervor, dass es unter den Teilnehmerinnen der beiden Gruppen keine Unterschiede bezüglich ihres Eistockvolumens gab. Die Größe der Eierstöcke, die mittels gynäkologischen beziehungsweise vaginalen Ultraschalls bestimmt wird, ist ein Merkmal für das Vorliegen von PCOS. Ab einem Volumen von zehn Milliliter oder darüber kommt eine positive Diagnose in Frage.
So zeigte sich der Erfolg der Behandlung durch Myo-Inositol und Antioxidantien darin, dass in dieser Gruppe nach fünf Monaten das Eierstockvolumen mit durchschnittlich 11,1 Milliliter zwar immer noch etwas größer als normal war, aber deutlich unter dem in der Kontrollgruppe lag. Dort betrug es 13,5 Milliliter im Mittel.
Höhere Anzahl an reifen Eizellen und verbesserte Abwehr gegen oxidativen Stress
Außerdem stellten die Forscher bei den Frauen, die das Präparat einnahmen, einen signifikanten Anstieg an sogenannten MII-Oozyten fest. Bei MII-Oozyten handelt es sich um reife Eizellen, die die Metaphase Stadium II erreicht haben. In der Reproduktionsmedizin haben sie eine höhere Aussicht, die embryonale Entwicklung erfolgreich fortzusetzen. Darüber hinaus zeigte sich in der Myo-Inositol/Antioxidantien-Gruppe eine Zunahme der Aktivität von Glutathion-Peroxidasen in der Follikelflüssigkeit. Glutathion-Peroxidasen gehören zu den wirksamen Abwehrmechanismen des Organismus gegen oxidativen Stress.
Zusammenfasend kommen die italienischen Wissenschaftler also zu dem Schluss, dass myo-Inositol kombiniert mit antioxidativen Vitaminen zur Qualitätsverbesserung der Eizellen von PCOS-Patientinnen in Betracht gezogen werden sollte.
Quelle: Alviggi, Carlo, et al., The effect of FT500 Plus® on ovarian stimulation in PCOS women, Reproductive Toxicology, Volume 59, January 2016, S. 40 – 44.