Ein neuer Wirkmechanismus der Omega-3 Fettsäure EPA gegen Krebs ist aufgedeckt worden. Vieles deutet darauf hin dass die in Fischöl vorhandene Omega-3 Fettsäure Eicosapentaensäure EPA das Wachstum von Krebszellen hemmen kann.Eine der am häufigsten auftretenden Krebsarten sind Plattenepithelkarzinome. Beim Epithel handelt es sich um die äußere Gewebeschicht der Haut und der Schleimhäute in der sich auch Drüsen befinden können.
Plattenepithelkarzinome gelten als die mit am häufigsten vorkommende Art von Krebs, die durch die Sonnenstrahlung ausgelöst wird. Die orale Varianten oder Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle sind die sechsthäufigste Krebsart überhaupt und im Gegensatz zum Hautkrebs nur sehr schwierig und kostenaufwändig zu behandeln. Ebenfalls Gebärmutterhalskrebs und Speiseröhrenkrebs sind zu etwa 90 Prozent Formen des Plattenepithelkarzinoms, das auch am zweithäufigsten für Lungentumore verantwortlich ist.
In-Vitro-Studie mit verschiedenen Zelllinien
Wissenschaftler der Eliteuniversität Queen Mary, University of London, Vereinigtes Königreich, haben nun herausgefunden, dass mehrfach ungesättigte Omega-3 Fettsäuren insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) das Wachstum dieser gefährlichen Tumor-Zellen blockiert.1
Dazu legten sie im Labor Zellkulturen aus verschiedenen Zelllinien an. Diese Zelllinien enthielten sowohl bösartige Plattenepithelkarzinom-Zellen der Haut, der Mundhöhle als auch Zellen, die noch nicht bösartig waren und vollständig gesunde Zellen der Haut und der Mundhöhle.
Überraschende Wachstums-Überstimulierung lässt Krebszellen absterben
Sowohl bei Zugabe der Omega-3 Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) als auch bei EPA konnte beobachtet werden, dass das Wachstum der Plattenepithelkarzinom-Zelllinien verringert wurde. EPA alleine, und das schon in einer sehr geringen Konzentration, war in der Lage, das Wachstum der Krebszellen zu stoppen, indem es einerseits blockierend in den Zellzyklus eingriff und andererseits eine Apoptose initiierte. Damit wird ein Zellprogramm bezeichnet, durch das die Zellen ihr eignes Absterben in Gang setzen.
Dies wurde zur Überraschung der londoner Wissenschaftler durch eine Überstimulierung des zentralen oder epidermalen Wachstumsfaktors ausgelöst. Indem sie diesen Zusammenhang aufgedeckt haben, ist es den Forschern gelungen, einen bis dahin unbekannten Wirkmechanismus von Omega-3 Fettzellen zu beschreiben. Gesunde Zellen wurden übrigens weder durch EPA noch DHA in Mitleidenschaft gezogen.
Studie:
- Nikolakopoulou, Z., et al., “Omega-3 polyunsaturated fatty acids selectively inhibit growth in neoplastic oral keratinocytes by differentially activating ERK1/2”, Carcinogenesis, Epub published ahead of print. ↩