Omega-3-Fettsäuren sind nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit nur für die geistige und motorische Entwicklung des Kindes extrem wichtig. Omega-3 Fettsäuren können auch beim Erwachsenen positiv für Stimmung und geistige Fitness sien. Jetzt zeigt eine Untersuchung, dass DHA und EPA dabei helfen können, den „stummen“ Schlaganfall zu vermeiden.
Zahlreiche Studien belegen den positiven Effekt von langkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-3 Fettsäuren auf das Gehirn. Docosahexaensäure (DHA), die besonders in fettem Seefisch reichhaltig vorkommt, spielt hier eine besondere Rolle, da sie unter anderem in den Membranen der Gehirnzellen den Fluss von Signalen und damit intakte kognitive Fähigkeiten gewährleistet.
DHA bildet übrigens rund 40 Prozent der im Gehirn vorhandenen Fettsäuren. Dies führt natürlich dazu, dass Untersuchung zur Entwicklung des Fötus während der Schwangerschaft, bei Kindern oder auch zu Fähigkeiten des Gehirns bei Erwachsenen regelmäßig herausstellen, dass die Einnahme von Omega-3 Fettsäuren Defizite sowie Hirnschädigungen vermeiden kann. Dies gilt selbstverständlich auch für ältere Personen, wie Wissenschaftler der Universität von Ostfinnland in einer neuen Studie unter Beweis gestellt haben.1
Diagnose subklinischer Anomalien des Gehirns mittels Magnetresonanztomographie
Ihr Hauptaugenmerk richteten die Forscher dabei auf den subklinischen oder „stummen“ Schlaganfall. Weitgehend unbekannt ist die Tatsache, dass etwa zehn Prozent aller Erwachsenen ab 50 bereits einen oder mehrere solcher kleinen Schlaganfälle erlitten haben, ohne es zu bemerken. Die Folgen sind jedoch dauerhaft in einem Rückgang kognitiver Fähigkeiten spürbar.
Als Grundlage für ihre Untersuchung standen den finnischen Forschern die Daten der US-amerikanischen Cardiovascular Health Study zur Verfügung, an der 3.660 Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber teilnahmen.
Um die stillen Hirninfarkte aber auch andere kleine Schädigungen des Gehirns festzustellen, die die Denkfähigkeiten beeinträchtigen sowie zu demenziellen Erkrankungen und auch schwerwiegenden Schlaganfällen führen können, unterzogen sich die Probanden Gehirnscans mittels einer Magnetresonanztomographie (MRT). Darüber hinaus wurden ihnen Blutproben entnommen. Mit einem Abstand von fünf Jahren wurden an 2.313 Teilnehmern erneut MRT-Scans durchgeführt.
Die MRT-Daten wurden in einem standardisierten und anonymisierten Verfahren von Neuroradiologen gelesen. Probanden, die eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hatten, das ist eine starke aber schnell zurückgehende und physisch folgenlos bleibende Durchblutungsstörung des Gehirns, wurden ebenso ausgeschlossen, wie Teilnehmer, bei denen bereits ein behandlungsrelevanter Schlaganfall aufgetreten war.
40% Risikovermeidung spricht für gute Versorgung mit Omega-3 Fettsäuren – insbesondere DHA
Zur Erhöhung der Aussagekraft ihrer Analyse und um die Relevanz des Zusammenhangs zwischen den in der Studie untersuchten Merkmalen zu stärken, wurden multivariante Anpassungen durchgeführt sowie ein Odds Ratio genanntes Quotenverhältnis berechnet.
Dabei kam heraus, dass bei den Probanden in der Gruppe mit dem höchsten Omega-3 Status die Prävalenz oder die Häufigkeit des Auftretens von subklinischen Schlaganfällen um 40 Prozent im Vergleich zu denjenigen, die am wenigsten Omega-3 Fettsäuren zu sich nahmen, vermindert war. Darüber hinaus stellten die Forscher aus dem Nordosten Europas auch eine bessere Qualität der weißen Gehirnsubstanz, die von der als „grauen Hirnmasse“ bekannten Substanz unterschieden wird, fest. Andere Effekte wie auf die Sulci genannten Begrenzungen der Hirnwindungen oder bestimmten Markern für Hirnatrophie beziehungsweise Gehirnschwund konnten nicht belegt werden.
Auf subklinische Anomalien wie dem „stummen“ Schlaganfall bezogen jedoch können die Forscher gerade älteren Menschen nur raten, präventiv darauf zu achten, sich ausreichend mit Omega-3 Fettsäuren zu versorgen. Hier gilt zudem, dass DHA aus tierischen Quellen bessere Vorbeugungseigenschaften aufweist als alpha-Linolsäure (ALA), das Omega-3 pflanzlichen Ursprungs.
Studie:
- Virtanen, Jyrki K., „Circulating Omega?3 Polyunsaturated Fatty Acids and Subclinical Brain Abnormalities on MRI in Older Adults: The Cardiovascular Health Study“, Journal of the American Heart Association, Epub published ahead of print ↩