Baumrinden im Einsatz gegen Entzündungen und Schmerzen – Was schon im Altertum bekannt war, wird beim Pinienrindenextrakt durch eine aktuelle Studie bestätigt. Dabei sind die Ergebnisse garnicht so überraschend, denn Rindenextrakte werden seit vielen Tausend Jahren zur Schmerzlinderung genutzt.
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts greifen Menschen beispielsweise bei Kopfschmerzen gerne zu einem Produkt, das unter dem Namen Aspirin weltweit bekannt wurde. Entwickelt wurde der analgetische oder schmerzstillende Stoff in Aspirin®, Acetylsalicylsäure (Abkürzung: ASS), im Jahre 1897 wohl hauptsächlich vom Chemiker Arthur Eichengrün, der für die Bayer AG arbeitete.
Kurioserweise sollte ASS zunächst gar nicht auf den Markt gebracht werden, da zur gleichen Zeit in einem anderen Bayer-Forschungslabor ein bei weitem wirksamerer Stoff entstand, der zudem deutlich weniger Nebenwirkungen aufweisen sollte. Der Name dieses Mittels ist Heroin, welches tatsächlich – mit fatalen Folgen – anstatt ASS vermarktet wurde. Schon bald wurde der Fehler erkannt und so kam Aspirin in unsere Hausapotheken.
Viele Naturvölker verwenden Baumrinden zur Behandlung von Entzündungen und Schmerzen
Genau genommen wird dieses Schmerzmittel schon seit Jahrtausenden verwendet. Im Ausdruck Acetylsalicylsäure verbirgt sich nämlich das Wort Salicin oder Salix, was die botanische Bezeichnung für den Weidenbaum ist. Der Grundstoff für ASS befindet sich hier in den Rinden des Baumes und seine Nutzung ist seit mindestens 4.000 Jahren in allen Großreichen der Antike belegt. Ein weiterer Baum, dessen Rinde wohl schon seit Urzeiten zu Heilzwecken und zur Behandlung von Schmerzen genutzt wird, ist die Kiefer oder Pinie.
Nach den Aussagen einer Gruppe französischer Entdecker aus dem Jahre 1535 wurde ihnen auf dem Gebiet des heutigen Kanadas von den dortigen Ureinwohnern ein Tee aus Pinienrinden zur Behandlung von Skorbut gereicht. Nun, Skorbut entsteht bekanntlich durch einen mehrmonatigen starken Vitamin-C-Mangel und der Erkrankung wird auch mit der Vergabe genau dieses Vitamins begegnet.
Pinienrinde gilt nicht als sehr Vitamin-C-reich. Wenn der Pinienrinden-Tee dennoch angeschlagen hat, dürfte dies wohl eher an seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkung gelegen haben. Pinienrinden wirken direkt auf die Gefäßgesundheit, die gerade bei einem Vitamin-C-Mangel in Mitleidenschaft gezogen wird. Das Mittel kann hier durch eine Erweiterung der Arterien den Blutfluss verbessern (bekannteste Anwendung in Kombination mit L-Arginin ist die Verbesserung von Erektionsstörungen), was zu einer allgemeinen Leistungssteigerung aber auch einer verbesserten Versorgung der Organe mit Mikronährstoffen wie Vitamin C führt.
Die schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkungen konnten auch in verschiedenen Studien bei Arthrose nachgewiesen werden.
Bekannt ist auch, dass Baumrinden und Wurzeln bereits in Frühstadien der Menschheitsgeschichte zerstampft und lokal mittels eines Wickels gegen die Entstehung von Entzündungen sowie zur Schmerzlinderung bei Verletzungen oder rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden. Im Senegal ist der Moringabaum ein Beispiel dafür und in heimischen Gefilden wurden die entzündungshemmenden Eigenschaften der Eichenrinde schon zu germanischen Zeiten geschätzt.
Italienische Studie zeigt Wirkungsmechanismus von Pinienrindenextrakt
Kehren wir zurück zur Pinienrinde. In neuerer Zeit wird aus dieser Rinde ein Extrakt gewonnen. In der natürlichen Variante dieses Extrakts dient hier als Quelle die Rinde der französischen See-Kiefer (Pinus pinaster), die besonders reich an den Flavonoiden Catechin, Epitechin und Taxifolin ist. Pinienrindenextrakt wird teils unter dem Namen Pycnogenol® vermarktet.
Seit einigen Jahrzehnten werden Pinienrindenextrakt in hunderten von Studien vielfältige positive Wirkungen auf den Organismus bestätigt. Sehr gut erforscht sind dabei die antioxidativen und anti-inflammatorischen „Kernkompetenzen“ des Pinienrindenextraktes und seine stimulierende Wirkung auf die Gefäßinnenwände (Endothel), was zur bereits erwähnten Gefäßerweiterung und Verbesserung des Blutflusses führt.
Eine neue Studie, die vom National Research Institute for Food and Nutrition in Rom, Italien, durchgeführt wurde stellt nun auch die schmerzlindernden Eigenschaften von Pinienrindenextrakt in den Vordergrund.1
Untersuchungsdesign
Da es sich bei dieser Untersuchung nicht um eine Beobachtungsstudie handelte, sondern es darum ging, einen Wirkungsmechanismus aufzudecken, kamen die Wissenschaftler mit einer geringen Anzahl an Probanden aus. Auch die Notwendigkeit einer Kontrollgruppe entfiel.
Sechs gesunden Teilnehmern im Alter von 35 bis 50 Jahren wurde also über fünf Tage jeweils 150 Milligramm Pinienrindenextrakt täglich verabreicht. Zu Studienbeginn und an deren Ende wurden Blutproben entnommen und die Granulozyten, auch polymorphkernige Leukozyten genannt, isoliert. Es handelt sich hierbei um eine bestimmte den „Fresszellen“ zugeordnete Klasse der weißen Blutkörperchen.
Hier erkannten die Forscher, dass nach der Einnahme von Pinienrindenextrakt die Ausschüttung von zwei Enzymen der Cyclooxygenasen (COX) und Lipoxygenasen (LOX), nämlich COX-2 und 5-LOX, in die Leukozyten verhindert wurde. Insbesondere COX-2 spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Schmerzen. Zudem sorgt COX-2 in den Leukozyten für eine Umwandlung von Arachidonsäure in Prostaglandin E2. Prostaglandin E2 wiederum leitet Entzündungsprozesse ein und verstärkt das Schmerzempfinden, welches durch Entzündungsmediatoren ausgelöst wird.
Pinienrindenextrakt wirkt an der Wurzel der Schmerzentstehung
Um hier wieder zum Anfang des Artikels und altbewährten ASS zurückzukehren, muss angemerkt werden, dass Aspirin wie auch andere Nichtopioid-Analgetika Schmerzen dadurch bekämpfen, dass sie die Synthese zu Prostaglandin E2 durch eine Blockade der Cyclooxygenasen stoppen. Indem Pinienrindenextrakt schon die Ausschüttung dieser Enzyme verhindert, greift es, im Gegensatz zu beispielsweise ASS, bei der Entstehung von Schmerzen an der Wurzel des Problems ein.
Studie:
- Canali, R., et al., „The anti-inflammatory pharmacology of Pycnogenol in humans involves COX-2 and 5-LOX mRNA expression in leukocytes“, International Immunopharmacology, Epub published ahead of print. ↩
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