Pinienrindenextrakt hilft den Gefäßen dabei, sich zusammen zu ziehen und zu weiten. So unterstützt der OPC-haltige Extrakt den Körper, den Blutdruck zu regulieren. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass durch Pinienrindenextrakt weniger Medikamente gegen Bluthochdruck eingenommen werden mussten.
Verschreibungspflichtige Medikamente zur Reduktion des Blutdrucks sind in vielen Fällen gewiss notwendig, haben jedoch den Nachteil, dass sie alle von recht erheblichen Nebenwirkungen begleitet werden können. Jeder Arzt, der eine Hypertonie diagnostiziert, wird seinem Patienten daher raten, das Rauchen aufzugeben, Alkoholkonsum einzuschränken, eine Ernährungsumstellung durchzuführen, Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln und ein Bewegungsprogramm einzuhalten.
Durch diese Maßnahmen kann eine geringere Dosierung blutdrucksenkender Medikamente ermöglicht und langfristig sogar eine Regulierung des Blutdrucks erreicht werden, bei der sich ein weiteres Eingreifen erübrigt.
Eine Placebo-kontrollierte, Doppel-Blind-Studie im Parallel-Design, die am Guang An Men Hospital des Chinese Medical Science Research Institute in Peking, China, durchgeführt wurde, zeigt nun, dass auch die Einnahme von Pinienrindenextrakt die Notwendigkeit einer Medikamention reduzieren kann.1
Nifedipin-Dosierung kann signifikant reduziert werden
Insgesamt 58 Personen nahmen an der Untersuchung teil. Alle Probanden waren von Bluthochdruck betroffen und nahmen Medikamente dagegen ein. Die Studiendauer betrug 12 Wochen. Eine Gruppe bekam ein Placebo, während einer weiteren Teilnehmergruppe täglich 100 Milligramm Pinienrindenextrakt der Marke Pycnogenol® verabreicht wurde.
Hier konnten die Wissenschaftler feststellen, dass bis zum Abschluss des Untersuchungszeitraums die Dosierung von Nifedipin, einem Calciumantagonisten mit stark blutdrucksenkender Wirkung, signifikant um bis zur Hälfte zurückgenommen werden konnte. Unerwünschte Begleiterscheinungen waren Hypertonie typische leichte Margen- und Darmbeschwerden, Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit. Diese Beschwerden traten jedoch in beiden Gruppen gleichermaßen auf und waren von geringer Intensität.
Das Forscherteam kam daher abschließend zu der Bewertung, dass die Einnahme von Pinienrindenextrakt einen leichten Bluthochdruck deutlich korrigieren kann und daher empfehlenswert ist.
Zudem hat sich die antioxidative Wirkung des Pinienrindenextraktes bereits in früheren Studien bestätigt. Das Extrakt kann entzündliche Prozesse stoppen, die Thrombozytenaggregation hemmen und einen Beitrag im Kampf gegen freie Radikale leisten. Dies alles sind Einflüsse, die sich auf die Herzgesundheit sowie den Blutdruck auswirken.
Die Deutschen tun zu wenig gegen Bluthochdruck
Deutschland hält übrigens weltweit eine Spitzenposition im Auftreten eines erhöhten Blutdrucks. Etwa 55 Prozent der Bundesbürger sind davon betroffen. Im europäischen Durchschnitt sind dies nur 44 Prozent und in den USA, deren Einwohner häufig mit einer besonders ungesunden Lebensweise mit Fastfood, Bewegungsmangel und Fettleibigkeit in Zusammenhang gebracht werden, sind nur 28 Prozent an Bluthochdruck erkrankt.
Tatsache ist, dass US-Bürger nicht nur deutlich häufiger Nahrungsergänzungsmittel wie Pinienrindenextrakt aber auch Vitamin-, Mineralstoff- und Omega-3-Präparate zu sich nehmen. Auch die Rate der Amerikaner, die an einer antihypertensiven Therapie, also einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen gegen den Hypertonie, teilnehmen, liegt um 100 Prozent höher als in Deutschland. Diese Zahlen beweisen es: In Deutschland gibt es in Punkto Bluthochdruck-Vorsorge sowie -Behandlung noch einigen Nachholbedarf.
Arginin und Pinienrindenextrakt
Eine weitere, in Deutschland bisher kaum bekannte Maßnahme zur Unterstützung der Regulierung des Blutdruckes ist die Einnahme von L-Arginin. Diese Aminosäure versorgt die Gefäße mit den Botenstoff (Stickoxid), der die Gefäßweitung reguliert. L-Arginin sorgt so bei Hypertonikern für eine Verbesserung des Blutdrucks um ca. 10mm Hg.
Ein angenehmer Nebeneffekt für Männer: Auch die Gefäße des männlichen Geschlechtsorgans werden verbessert und so findet Arginin auch seinen Einsatz als Potenzmittel. Die Kombination mit Pinienrindenextrakt ist dabei erheblich effektiver als die Einnahme der einzelnen Stoffe.
Hier mehr zu Pinienrindenextrakt und seinen Wirkungen.
Hier mehr zu L-Arginin und seinen Wirkungen.
Studie:
- Liu, X., et al., “Pycnogenol, French maritime pine bark extract, improves endothelial function of hypertensive patients.”, Life Sciences, 74(7):855-62. ↩