Capsaicin ist ein Extrakt von Chilli-Schoten bzw. Paprika. Vermehrt werden Studien veröffentlicht, die eine deutliche Hilfe beim Abnehmen nachweisen. Deutliche Hinweise auf den Einfluss von Capsaicin auf das Stoffwechselprofil hat jetzt auch eine amerikanische Studie geliefert.
Capsaicin, das ist der Stoff, aus dem die Schärfe ist. Die zu den Alkaloiden gehörende Verbindung ist nämlich in unterschiedlichen Konzentrationen in den meisten Paprika-Arten enthalten und dafür verantwortlich, dass der angenehme bis schmerzhafte Schärfereiz auf unseren Zungen entsteht. US-amerikanische Wissenschaftler von Südstaaten-Universitäten in Texas sowie Alabama und Forscher der privaten Innovations-Einrichtung Increnovo LLC in Milwaukee, Wisconsin, haben nun herausgefunden, dass Capsaicin noch ganz andere Wirkungen auf den Organismus haben kann. So ergab ihre randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppel-Blind-Studie, dass der Scharfstoff dabei helfen kann, eine schlanke Linie zu erreichen.
Studie mit unterschiedlichen Capsaicin-Dosierungen und Placebo
An der Untersuchung nahmen 77 Personen im Durchschnittsalter von rund 30 Jahren und mit einem Body Mass Index (BMI) von 27,4 im Mittel teil. Abgesehen vom Übergewicht wiesen die Männer und Frauen keine weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen auf. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen eingeteilt und bekamen entweder eine Capsaicin-Kapsel der Marke Capsimax® mit zwei Milligramm des Paprika-Alkaloids, zwei dieser Kapseln, die dann vier Milligramm Capsaicin enthielten oder ein Placebo.
Die Einnahme fand allmorgendlich nach dem Frühstück statt und erfolgte mit jeweils knapp 240 Milliliter Wasser. Außerdem wurden die Teilnehmer aufgefordert, körperlichen Aktivitäten ohne Änderungen wie gewohnt nachzugehen. Zudem erhielten sie Anweisungen zum Verzehr besonders gewürzter Nahrung sowie zur Aufrechterhaltung der aktuellen Kalorienzufuhr.
Regelmäßige Erfassung von Körperdaten und Appetitintensität
Während der dreimonatigen Einnahmephase fanden zu Beginn, nach sechs und nach 12 Wochen Messungen des Körpergewichts, des Taillenumfangs, des Hüftumfangs sowie des Taille-Hüft-Verhältnisses statt. Das subjektive Appetitempfinden wurde in einem Fragebogen erfasst. Darüber hinaus wurden am Anfang und am Ende der Studie ein vollständiges Blutbild sowie ein Stoffwechselprofil erstellt.
Capsaicin-Effekt beim Abnehmen nachweisbar
BezĂĽglich des Taille-HĂĽft-Verhältnisses wurden die besten Resultate bei einer Zwei-Milligramm-Dosierung nach den ersten sechs Wochen festgestellt. Ăśber den gesamten Einnahmezeitraum kam es zu einer Verringerung des Appetitempfindens bei Einnahme von Capsaicin unabhängig von der Dosierung. Eine Auswertung der Gesamtkalorienaufnahme zeigte – allerdings nur bei den weiblichen Teilnehmern – eine signifikante Verringerung nach 12 Wochen sowie bei einer Aufnahme von vier Milligramm Capsaicin täglich.
Dass Capsaicin eine Unterstützung beim Abnehmen darstellen kann, sehen die Wissenschaftler durch die positiven Auswirkungen auf das Taille-Hüft-Verhältnis, die Appetit-Reduzierung und die Verminderung der Gesamtkalorienaufnahme als bestätigt an. Daher halten sie es auch für gerechtfertigt, groß angelegte Langzeitstudien anzustellen, die sich mit komplexen Einflüssen von Capsaicin auf das Stoffwechselprofil beschäftigen.
Quelle: Urbina, Stacie L., et al., Capsaicinoids Supplementation Reduces Appetite and Body Circumferences in Healthy Men and Women A Placebo Controlled Randomized Double Blind Study, The FASEB Journal, April 2016, vol. 30 no. 1 Supplement lb356, Epub published ahead of print.