Heidelbeeren sind nicht nur lecker, sie senken auch den Cholesterinspiegel. Die Polyphenole haben so direkt und indirekt einen Einfluss auf die gesunde Durchblutung. Auch der Blutzucker konnte gesenkt werden. Ähnliche Ergebnisse auf den Cholesterinspiegel wurde bereits mit den Poryphenolen aus Traubenkernextrakt nachgewiesen. Die Ergebnisse überraschen daher nicht.
Wer regelmäßig Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) zu sich nimmt, kann sich nicht nur über einen stets wiederkehrenden Wohlgenuss freuen. Auch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die polyphenolreiche Gaumenfreude den LDL-Cholesterinspiegel im Sinne des Wortes saftig nach unten drückt, während der günstige HDL-Wert angehoben wird. Die Polyphenole, die in Heidellbeeren ihren guten Dienst für die Gesudheit tun, sind sogenannte OPC, oligomere Procyanidine. Sie sind auch bekannt als wirksamer Bestandteil von Traubenkernextrakt und Pinienrindenextrakt.
Einfuss von dreimal wöchentlich 150 Gramm Heidelbeeren auf Blutfettwerte
So berichtet eine aktuelle Studie, die von einem Forscherteam verschiedener Universitäten in Portugal, Polen und der Slowakei durchgeführt wurde. Dabei kamen 36 gesunde Teilnehmer, 11 Männer und 25 Frauen, in den Genuss, über sechs Wochen dreimal wöchentlich ein Schälchen mit 150 Gramm Heidelbeeren verspeisen zu dürfen. Die Früchte waren nur leicht verarbeitet. Das heißt, sie stammten aus tiefgekühlter Aufbewahrung.
Leider, so merken die Wissenschaftler auch zu ihrem eigenen Bedauern an, gab es keine Kontrollgruppe, in der den Teilnehmern die Heidelbeer-Mahlzeit vorenthalten wurde. Daher müssen die Resultate mangels Vergleichsmöglichkeiten für sich sprechen.
Einfluss auf Gesamtcholesterin-, LDL-, HDL– und Blutzuckerwerte
Doch auch dabei können die blauen Früchtchen Beeindruckendes bieten. So lag der Gesamtcholesterinspiegel am Ende des Einnahmezeitraums durchschnittlich um sechs Prozent unter den Ausgangswerten, wobei der “schlechte” LDL-Wert um sieben Prozent im Mittel fiel, während der “gute” HDL-Wert um sechs Prozent anstieg. Auch der Risikofaktor Triglyceridspiegel wurde deutlich um 27 Prozent abgesenkt.
Zusätzlich zur Verbesserung der Blutfettwerte sank der Blutzuckerspiegel um neun Prozent. Außerdem wurden die insbesondere für die Leber wichtigen Werte des Proteins Albumin und des Enzyms Glutamyltransferase um fünf beziehungsweise neun Prozent verbessert.
Bei Männern noch wirksamer – mit einer Ausnahme
Bei der Betrachtung der Ergebnisse unterschieden nach Geschlecht bemerkten die Forscher, dass die Effekte der Heidelbeer-Einnahme bei den männlichen Teilnehmern in allen Bereichen ausgeprägter waren. Lediglich den LDL-Cholesterinspiegel vermochten die Beeren bei ihnen nicht zu senken. Nichtsdestotrotz bleibt, dass Heidelbeeren zumindest frisch oder ganzjährig verfügbar aus der Tiefkühl-Theke einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, Risiken für die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu senken.
Quelle: Habanova, Marta, Intake of bilberries (Vaccinium myrtillus L.) reduced risk factors for cardiovascular disease by inducing favorable changes in lipoprotein profiles, Nutrition Research, Volume 36, Issue 12, December 2016, S. 1415 – 1422.