Brustkrebs gehört zu den am häufigsten auftretenden Krebsarten bei Frauen. Bekannt und unbestritten ist, dass eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse das Risiko zu erkranken deutlich mindern kann.
Einiges spricht dafür, dass die Wirksamkeit gerade verschiedener Früchte, Gemüsesorten aber auch Meeresfrüchte mit bloßem Auge, nämlich anhand der Farbe, einschätzbar ist. Dies legen zumindest die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie nahe, welche den Schutz gegen Brustkrebs durch Carotinoide untersucht hat. Carotinoide sind eine Gruppe von natürlichen Farbstoffen, die im menschlichen Körper die Vorstufe von Vitamin A bilden und antioxidativ wirken. In Fauna und Flora geben sie ihren Trägern Färbungen, die von Gelb über Orange bis Rot reichen.
[box type=“tick“ style=“rounded“ border=“full“]beta-Carotin ist eine Vorstufe von Vitamin A. Im Gegenteil zu Vitamin A ist bei beta-Carotin KEINE Überdosierung möglich. Bei Bedarf wandelt der Körper beta-Carotin in Vitamin A um, überschüssige Mengen an Carotinoiden werden einfach wieder ausgeschieden.[/box]
80 Prozent der weltweit verfügbaren Daten ausgewertet
Grundlage für diese Aussage bildet die Analyse der Daten aus einem Pool von acht prospektiven oder überprüfenden Studien, die zu dem Zweck angestellt wurden, den Zusammenhang von Carotinoiden und einem Brustkrebsrisiko aufzudecken. Rund 7.000 Einzelfälle wurden berücksichtigt. Dies entspricht etwa 80 Prozent aller weltweit verfügbaren Daten zu diesem Thema auf Basis von Plasma- oder Serumuntersuchungen.
3055 Frauen nahmen Nahrungsergänzungen mit Carotinoiden ein, während 3956 Frauen in passende Kontrollgruppen zusammengefasst wurden.
Ergebnis der systematischen Übersichtsarbeit (Meta-Studie) ist, dass insbesondere Östrogenrezeptor-negativer (ER-) Brustkrebs bei Frauen mit einem hohen Anteil an Carotinoiden im Blutspiegel deutlich seltener vorkommt als bei Frauen, mit einer geringeren Konzentration an Carotinoiden.
Wirksamkeit von Carotinoiden bei übergewichtigen Frauen auffällig
Obwohl die Analyse der medizinischen Fakultät der Harvard Universität erstmals einen Großteil der dokumentierten Blutproben nach einheitlichen Standards verglichen hat und daher zu aussagekräftigeren Ergebnissen als Vorgängeruntersuchungen kommt, ist Dr. Heather Eliassen, die Leiterin des Forscherteams, doch von der Notwendigkeit weiterer Studien überzeugt.
Dies zielt insbesondere auf die beobachteten Senkung des Brustkrebsrisikos gerade bei übergewichtigen und adipösen Frauen, die im Detail genauer untersucht werden müssen.
Zudem ist es möglich, dass über die dokumentierte Hemmung von ER- Brustkrebs auch eine, in einigen Studien bereits bestätigte, Wirkung gegen Östrogenrezeptor-positivem (ER+) Brustkrebs besteht, die jedoch von hormonellen, andere Risikofaktoren übertrumpfenden Faktoren verdeckt wird.
Ernährungsmediziner empfehlen die Einnahme von beta-Carotin, insbesondere bei Frauen vor und während der Schwangerschaft und für Diabetiker.
Quelle: Eliassen, A. Heather, et al., „Circulating Carotenoids and Risk of Breast Cancer: Pooled Analysis of Eight Prospective Studies“, Journal of the National Cancer Institute, Epub published ahead of print.