Bei einem hoch-normalen Blutdruck kann Traubenkernextrakt zu einer Reduktion und damit erheblichen Verminderung von Krankheitsrisiken führen. Dies hat eine US-amerikanische Studie bestätigt.
Neueste Untersuchungen bestätigen, dass auch schon bei einem hoch-normalen Blutdruck bereits ein stark erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfall und andere Krankheiten vorliegt. Werte zwischen 130 und 139 mmHg systolisch und 85 bis 89 mmHg diastolisch sind also schon ein Alarmzeichen, zumal, wenn sie in jüngeren Jahren auftreten.
Mit steigendem Alter erhöhen sich nämlich auch in der Regel die Blutdruckwerte. So kann aus einem hoch-normalen Blutdruck eine noch gefährlichere Hypertonie werden.
Sekundäre Pflanzenstoffe insbesondere OPC können den Blutdruck regulieren
Immer mehr wird dabei erkannt und bestätigt, dass sekundäre Pflanzenstoffe helfen können, den Blutdruck auf ganz natürliche Weise zu regulieren. Da sie allerdings leider keine Knopfdruck-Wirkung haben, lösen ihre Fähigkeiten immer noch häufig Skepsis aus.
Tatsächlich zeigen sich Effekte erst nach einer gewissen Zeit der regelmäßigen Einnahme, die dann auch fortgesetzt werden muss, um die Vorteile beizubehalten. Sehr deutliche Wirkungen werden in einschlägigen Untersuchungen häufig bei sogenannten oligomeren Proanthocyanidinen (OPC) festgestellt. Diese Polyphenole sind unter anderem in Traubenkernen in sehr hohen Konzentrationen zu finden. Die Zuverlässigkeit ihres Einflusses auf den menschlichen Organismus kann auch daran abgelesen werden, dass sie selbst in kleineren Studien signifikante, reproduzierbare Resultate hervorbringen.
12-Wochen-Studie mit sechswöchiger Einnahme von Traubenkernextrakt
Dies ist auch bei der vorliegenden Untersuchung der Fall. Sie wurde von Wissenschaftlern des Institutes für Ernährungssicherheit und Gesundheit, Chicago, sowie der Universität von Kalifornien, beide USA, durchgeführt. Die randomisierte, monozentrische und Placebo-kontrollierte Doppel-Blind-Studie im Parallel-Design fand in einem Zeitraum von 12 Wochen und mit zunächst 36 Teilnehmern statt. Alle Personen waren im mittleren Lebensalter und hatten einen hoch-normalen Blutdruck. Sie wurden gleichmäßig in zwei Gruppen eingeteilt.
Die beiden ersten Wochen wurden als Vorlaufphase genutzt. Hier bekamen die Testpersonen zweimal täglich ein Placebo in einem leichten Saftgetränk aufgelöst verabreicht. Danach folgte eine sechswöchige Einnahmeperiode, in der die Teilnehmer einer Gruppe die Zufuhr des Placebos fortführten. In der anderen Gruppe aber waren je Verabreichung 150 Milligramm Traubenkernextrakt in dem Getränk enthalten. Das entspricht einer Tagesdosis von 300 Milligramm. Daraufhin fand eine Follow-Up-Phase von vier Wochen ohne Ergänzung oder Placebo statt.
Am Ende blieben jedoch nur 29 Teilnehmer übrig, die an allen vorgesehenen Maßnahmen vollständig und protokolliert teilgenommen hatten. Davon befanden sich 17 in der Placebo- und 12 in der Traubenkernextrakt-Gruppe.
Systolischer Blutdruck durch Traubenkernextrakt um 5,6 Prozent gesenkt
Zu Beginn der Untersuchung, nach dem Ende der sechswöchigen Einnahmephase sowie nach dem Follow-Up wurden die Blutdruckwerte der Teilnehmer ermittelt sowie Blutproben entnommen. Dabei stellten die US-amerikanischen Forscher bei den Personen, die Traubenkernextrakt zu sich genommen hatten, eine signifikante Senkung des systolischen Blutdruck-Wertes fest. Im Vergleich zum Studienbeginn war es nach der letzten Einnahme eine Reduktion um 5,6 Prozent.
Auch der diastolische Blutdruck konnte durch den Traubenkenrextrakt gesenkt werden. Hier führte aber die geringe Teilnehmerzahl dazu, dass keine statistische Signifikanz vorlag. Man hätte also noch mehr Teilnehmer rekrutieren müssen, um auch dies eindeutig nachweisen zu können. Nach vier Wochen ohne weitere Einnahme von Traubenkernextrakt wurden wieder die Ausgangswerte erreicht.
Quelle: Park, E., Effects of grape seed extract beverage on blood pressure and metabolic indices in individuals with pre-hypertension: a randomised, double-blinded, two-arm, parallel, placebo-controlled trial, Br J Nutr. 2016 Jan;115(2), S. 226 – 38.