Traubenkernextrakt schützt Gefäße und senkt Cholesterinspiegel

Traubenkernextrakt – Neue Studien legen Einfluss auf Blutdruck, antoxidativen Status und Glukose-Gehalt im Blutplasma nahe

Oligomere Proanthocyanidine, kurz: OPC, gehören unter den sekundären Pflanzenstoffen zu den Polyphenolen. Sie zeichnen sich unter anderem durch eine sehr hohe antioxidative Wirkung aus. Das heißt, sie sind in der Lage, freie Elektronen bei äußerst reaktionsfreudigen Sauerstoffverbindungen zu “fangen” und damit unschädlich zu machen. Diese freien Radikale gehen sonst andere Verbindungen vor allem mit Proteinen ein und führen hier zu Schädigungen. Daher werden OPC auch Radikalfänger genannt.

Den höchsten Gehalt an OPC weisen Traubenkerne und Pinienrindenextrakt auf. Ihre Extrakte enthalten bis zu 80 Prozent dieser Radikalfänger. Dies ist, wie zahlreiche Untersuchungen belegen, mit vielfältigen positiven Eigenschaften für den Organismus verbunden. Zwei aktuelle Studien der Universität von Kalifornien, Davis, USA, führen hier weitere Fakten an, die den günstigen Einfluss von Traubenkernextrakt bestätigen.

OPC für Cholesterin und Blutdruck

300 Milligramm Traubenkernextrakt mit deutlichen Vorteilen für den Blutdruck

Für die erste Studie stellten sich 66 erwachsene Teilnehmer im Alter von 25 bis 80 Jahren zur Verfügung. Bei allen wurde ein normaler bis leicht überhöhter Blutdruck festgestellt. Er lag also systolisch zwischen 120 und 139 sowie diastolisch zwischen 80 und 89. Neben verschiedenen anderen Ausschlusskriterien galt, dass Raucher beziehungsweise Personen, die vor weniger als einem Jahr das Rauchen aufgegeben haben, nicht teilnehmen konnten. Nach einer eingehenden Untersuchung erhielten alle Personen über zwei Wochen ein Placebo. Während dieser Zeit wurde ihr Blutdruck ständig überprüft.

Am Ende dieser Phase wurde bei 32 Personen deutlich, dass sie an einer Vorstufe eines Bluthochdrucks litten. Mit diesen Teilnehmern wurde die Studie fortgeführt. Sie bekamen über acht Wochen entweder eine Tagesdosis von 300 Milligramm Traubenkernextrakt oder ein Placebo. Nach zwei Monaten lag in der Traubenkernextrakt-Gruppe der systolische Blutdruck-Wert um 8 mmHg niedriger als zu Anfang der Einnahme und der diastolische um fünf mmHg. In der Placebo-Gruppe waren keine Veränderungen feststellbar.¹

Traubenkernextrakt ist sinnvoll für Menschen mit metabolischem Syndrom

Ein zweites Team der Universität von Kalifornien vergab das Traubenkernextrakt an Personen, die vom metabolischen Syndrom betroffen waren. Als metabolisches Syndrom wird ein Zusammenkommen von vier Merkmalen – Fettleibigkeit, überhöhte Blutdruckwerte, Fettstoffwechselstörung bei geringen HDL-Cholesterin-Werten und erhöhter Blutzuckerspiegel beziehungsweise Insulinresistenz – bezeichnet.

Es ist offensichtlich, dass hinter dem metabolischen Syndrom oder auch dem tödlichen Quartett ein Lebensstil steckt, der von Bewegungsarmut sowie ungünstigen Ernährungsgewohnheiten gekennzeichnet ist. Genau hier entdeckten die kalifornischen Wissenschaftler, dass sich eine einzelne Vergabe von Traubenkernextrakt positiv auf den antioxidativen Status sowie den Blutzuckerspiegel auswirken kann.

Am besten eine Stunde vor den Essenszeiten

Die nüchternen Teilnehmer, fünf Männer und sieben Frauen, bekamen eine Stunde vor der Einnahme eines fett- und kohlenhydratreichen Frühstücks ein Präparat mit 300 Milligramm Traubenkernextrakt oder ein Placebo. Danach wurden über einen Zeitraum von sechs Stunden alle 60 Minuten Veränderungen des Plasmainsulins, des Glukose-Gehalts im Blutplasma, des oxidativen Stresses und der Konzentration an Entzündungsmarkern gemessen.

Dabei wurde festgestellt, dass in der Traubenkernextrakt-Gruppe die Fähigkeit wasserlösliche Sauerstoffradikale abzufangen also der antioxidative Status, bei jeder Messung deutlich höher war als in der Placebo-Gruppe. Mit dem Traubenkernextrakt hingegen kam es zu einem verminderten Anstieg an oxidiertem LDL-Cholesterin durch die Nahrungsaufnahme.

Auch der durch ein fett- und kohlenhydratreiches Gericht übliche Anstieg der Plasmaglukosekonzentration konnte durch das Traubenkernextrakt signifikant verringert werden. Die Wissenschaftler schlagen daher Menschen mit metabolischem Syndrom vor, jeweils eine Stunde vor einer Mahlzeit ein Präparat mit Traubenkernextrakt einzunehmen.²

Quellen: