Die ebenso preiswerte wie sichere Vitamin-C-Einnahme kann vermutlich das Risiko von Vorhofflimmern nach Herzoperationen drastisch senken. So das Ergebnis der Analyse von 15 Studien mit über 2.000 Patienten.
Das Auftreten von Komplikationen bei oder nach einer Herzoperation nimmt stetig ab. Damit werden auch solche schwerwiegenden Eingriffe immer sicherer. Einen weiteren Schritt in diese Richtung könnte eine ganz einfache Maßnahme ebnen. Forscher der Universität von Helsinki, Finnland, sowie des daran angeschlossenen Notfallkrankenhauses haben nämlich herausgefunden, dass die Vergabe von Vitamin C das Auftreten von Vorhofflimmern vermindern kann.
Dies ist das Ergebnis einer Überprüfung von 15 randomisierten Studien an der mehr als 2.000 Patienten teilnahmen, die sich einer Herzoperation unterziehen mussten beziehungsweise in der Vergangenheit bereits ein Vorhofflimmern als Operationsfolge erlitten hatten.
Bis zu 73 Prozent weniger Vorhofflimmern mit Vitamin C
Vorhofflimmern, das zu einem Schlaganfall sowie Herzinsuffizienz führen kann, ist mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von etwa 30 Prozent eine recht häufige Komplikation nach Herzoperationen. Die Untersuchung der finnischen Wissenschaftler ergab hier, dass eine intravenöse Verabreichung von Vitamin C nach dem Eingriff einen Rückgang um 36 Prozent bringen kann.
Wird das Vitamin oral also als Tablette, Kapsel oder vergleichbares eingenommen, gehen die Fälle von gefährlichem Vorhofflimmern sogar um 73 Prozent zurück. Allerdings kamen die Forscher auch zu dem Ergebnis, dass die Vitamin-C-Spritze die Dauer des Krankenhausaufenthaltes um ganze 16 Prozent oder 1,5 Tage verkürzen kann, während dies bei der oralen Zufuhr nur 0,4 Tage beziehungsweise sieben Prozent waren.
Effekt von Vitamin C in weniger wohlhabenden Ländern stärker
Auffällig an den Resultaten der Metaanalyse war ferner, dass die günstigen Vitamin-C-Effekte im Zusammenhang mit Herzoperationen in Studien aus dem Iran und aus Griechenland besonders stark zutage traten. Untersuchungen, die in den USA angestellt wurden, ergaben hingegen keine messbaren Vorteile.
Als Schlussfolgerung daraus regten die Autoren weitere Studien in weniger wohlhabenden Ländern an, um zu bestimmen, welche Patientengruppen dort von der Vitamin-C-Verabreichung am meisten profitieren und wie die Einnahme optimiert werden kann. Für wohlhabende Länder schlagen sie dagegen vor, den Forschungsschwerpunkt auf Menschen zu konzentrieren, die vor der Herzoperation einen geringen Vitamin-C-Spiegel aufweisen.
Quelle: Hemilä, H., et al., Vitamin C for preventing atrial fibrillation in high risk patients: a systematic review and meta-analysis, BMC Cardiovasc Disord. 2017 Feb 1;17(1):49, Epub published ahead of print.