Vitamin E schützt die Leber und kann zur Regeneration des Organs beitragen. Die Kombination aus Vitaminen der E-Gruppe ist wirksamer gegen Fettlebererkrankung als die Einnahme einzelner E-Vitamine.
Der Ausdruck Vitamin E umfasst insgesamt vier Stoffe, die in unterschiedlichen Formen vorkommen können. Am besten dokumentiert sind dabei das Alpha-Tocopherol und die vier Tocotrienole, unterteilt nach den griechischen Buchstaben Alpha, Beta, Gamma und Delta. Darüber hinaus zählen noch die Tocomonoenole und Marine Derived Tocopherole (MDT) zur Vitamin-E-Gruppe.
Wissenschaftler des Kanagawa Institute of Technology, der University of Tokio und der Forschungsabteilung der Eisai Food & Chemical Co, alle Japan, berichten nun, dass eine Kombination aus den E-Vitaminen alpha-Tocopherol sowie den Tocotrienolen sich in der Verbesserung des Lebergesundheit gegenseitig unterstützt.1
Vitamin-E-Kombination beeinflusst Marker für eine intakte Leberfunktion
In ihrer Studie verabreichten die Wissenschaftler dabei die E-Vitamine drei getrennten Gruppen von Ratten. Eine Gruppe erhielt lediglich Alpha-Tocopherol, eine zweite Tocotrienole und die dritte Alpha-Tocopherol und alle Tocotrienole. Nur in der letzten Gruppe stellten die japanischen Forscher einen erhöhten Einfluss auf Marker zur gesunden Funktion der Leber fest.
Genau dieser Effekt konnte dabei in Zusammenhang gebracht werden mit einer Wirkung von E-Vitaminen gegen die nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH), der schwersten Form einer Fettlebererkrankung, die nicht auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen ist (NAFLD).
Amerikanische Studie bestätigt Wirkung von E-Vitaminen – aber nur bei schwereren Leberleiden
Eine signifikante Wirkung bei eher schweren, nicht jedoch bei leichten Formen nicht-alkoholischer Lebererkrankungen stellt eine weitere randomisierte, Placebo-kontrollierte, klinische Doppel-Blind-Studie der Columbia Universität in New York, USA, fest.2 Hier wurden aus 173 übergewichtigen bis fettleibigen Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis 17 Jahren drei Gruppen gebildet. Einer Gruppe wurde ein Placebo verabreicht, einer weiteren täglich 1.000 Milligramm Metformin, ein Medikament, das zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, Übergewicht und Fettleibigkeit eingesetzt wird, und die Teilnehmer der dritten Gruppe erhielten 800 IE Vitamin E pro Tag.
Zunächst fiel in der Vitamin-E-Gruppe ein signifikanter Rückgang des Alaninaminotransferase-Spiegels (ALT-Spiegel) auf. Alaninaminotransferase ist ein Marker, der schon bei leichten Formen eine Lebererkrankung anzeigt. Nach 96 Wochen und dem Abschluss der Untersuchung konnten die Wissenschaftler jedoch keinen signifikanten Unterschied beim ALT-Spiegel in den drei Gruppen mehr erkennen. Unter denjenigen Teilnehmern jedoch, die schon in jugendlichen Jahren eine schwerwiegende NASH entwickelt hatten und damit in die Untersuchung einstiegen, konnte Vitamin E eine deutliche Wirkung erzielen.
Bei 58 Prozent dieser Probanden, die Vitamin E eingenommen hatten, wurde ein Rückgang der Krankheit festgestellt. Bei der Metformin-Gruppe waren es nur 41 Prozent und der Placebo-Gruppe 28 Prozent, was bei letzterer wohl eher auf andere Behandlungs- und/oder Diätmaßnahmen im Laufe des Untersuchungszeitraumes zurückzuführen ist.
Studien:
- Rieko, Yachi, et al., “Effects of tocotrienol on tumor necrosis factor-alpha/D-galactosamine-induced steatohepatitis in rats”, Journal of Clinical Biochemistry and Nutrition, Volume 52, Number 2, Pages 146-153. ↩
- Lavine, J. E., et al.: “Effect of vitamin E or metformin for treatment of nonalcoholic fatty liver disease in children and adolescents. The TONIC randomized controlled trial.” JAMA, 305: 1659-1668 (2011) ↩