Die Unterversorgung mit Vitamin D begünstigt Atemwegserkrankungen und -infektionen. Vitamin D Mangel ist nicht selten: Zwischen 80% bis über 90% in Deutschland haben einen zu geringen Vitamin-D-Spiegel im Blut.
Bei Menschen, die an einer Atemwegserkrankung leiden, kann Vitamin D Mangel die Ursache sein. Dies legt eine Studie des University College London, Vereinigtes Königreich, nahe. Bekannt in der Forschung und der Medizin ist bereits, dass bei zu geringer Zufuhr des Sonnenvitamins Krankheiten wie zum Beispiel Osteoporose und Osteomalazie, eine, mit der frühkindlichen Rachitis vergleichbare Krankheit, die bei Erwachsenen auftritt, begünstigt werden können.
Seit einigen Jahren wird verstärkt auch auf einen Zusammenhang von Vitamin D und Atemwegsinfektionen hingewiesen. Unter anderem im Jahre 2010 konnte eine Studie der Yale Universität belegen, dass Werte von 38 Nanogramm pro Milliliter Serum oder mehr das Risiko von akuten Infektionen im Bereich der Atemwege signifikant verringern kann.
Unterversorgung mit Vitamin D kann Risiko von Atemwegserkrankungen verdoppeln
Die aktuelle Londoner Untersuchung hat sich auf ältere Menschen konzentriert und basiert auf Daten, die 2005 in einer englandweiten Gesundheitserhebung zusammengetragen wurden.1 Der Autor, Dr. Vasant Hirani, analysierte dabei die Daten von insgesamt 2.070 Personen im Alter von 65 Jahren oder mehr.
Dabei stellte sich heraus, dass weniger als 35 Nanomol 25(OH)Vitamin D3 pro Liter Serum mit einem verdoppelten Risiko für Atemwegserkrankung im Vergleich zu Personen, bei denen mehr als 64 Nanomol pro Liter nachweisbar waren, in Verbindung gebracht werden können. Das entspricht 14 im unteren beziehungsweise 25,6 Nanogramm pro Milliliter im oberen Bereich.
Studie zeigt, dass die meisten Engländer einen Vitamin-D-Mangel haben
Beim ersten Wert ist ein Vitamin-D-Mangel gegeben, der bereits zu einer Osteomalazie führen kann und selbst der Grenzwert für die höchsten Konzentrationen, die beim oberen Viertel der Teilnehmer gemessen wurde, deutet immer noch auf einen relativen Mangel hin, der als Insuffizienz bezeichnet wird. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist erst ab 30 bis 60 Nanogramm pro Milliliter Serum gegeben.
Auch in diesen Bereichen scheinen positive Wirkungen einer besseren Versorgung mit Vitamin D zu bestehen, da im zweiten Viertel bei Werten von unter 64 Nanomol/25,6 Nanogramm Atemwegserkrankung immer noch 1,75 mal weniger auftraten als im untersten Viertel.
Um die Mindestversorgung an Vitamin D von 30 Nanogramm pro Milliliter Blut zu erreichen, wird übrigens eine Aufnahme von 20 Mikrogramm oder 800 IE Vitamin D3 empfohlen.
Zumindest in nördlichen Breitengraden ist eine optimale Versorgung nur durch die Umwandlung von UV-Strahlen oder Sonnenlicht auf der Haut nicht zu gewährleisten und auch in Nahrungsmitteln ist das Vitamin nur in geringem Umfang enthalten. Aus diesen Gründen raten viele Experten, zumindest für die Winterzeit und bei erhöhtem Bedarf beispielsweise währen der Schwangerschaft, zur Einnahme eines entsprechenden Nahrungsergänzungsmittels.
Quelle:
- Hirani, Vasant, „Associations Between Vitamin D and Self-Reported Respiratory Disease in Older People from a Nationally Representative Population Survey“, Journal of the American Geriatrics Society, Epub published ahead of print. ↩