Es kann schon kurz nach der Entbindung losgehen oder auch drei Monate auf sich warten lassen. Während die Haare in der Schwangerschaft oft zu ungeahnter Pracht erblühen, kommt es nach der Geburt recht häufig zu beträchtlichem Haarausfall. Doch keine Sorge, der Haarausfall nach der Schwangerschaft ist in der Regel weder gefährlich noch von sehr langer Dauer.
Vitamine und Mineralstoffe gegen Haarausfall nach der Schwangerschaft
Dennoch muss man sich nicht mit den Haarbüscheln am Boden, auf der Kleidung, im Bett oder im Essen abfinden. Die richtige Kombination aus Vitaminen und Mineralstoffen kann, vorbeugend eingenommen, den Haarausfall nach der Schwangerschaft verhindern oder zumindest deutlich abmildern.
Auch wenn schon die ersten Symptome aufgetreten sind, ist es dennoch nicht zu spät. In diesem Falle können die Nahrungsergänzungsmittel schonend dafür sorgen, dass der unangenehme Haarausfall reduziert und frühzeitiger zum Stillstand gebracht wird.1
In jedem Fall sollte eine Kur mit Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen über die gesamte Schwangerschaft und Stillzeit andauern und mindestens drei Monate darüber hinaus. Zum einen leeren sich die körpereigenen Speicher von Spurenelementen wie Eisen und Zink oder Vitaminen sehr schnell. Zum anderen ist der Bedarf bei einer Schwangerschaft deutlich erhöht. Und viele Frauen erreichen nicht einmal die empfohlene tägliche Mindestmenge (NRV) aller Vitamine und Spurenelemente mit ihrer normalen Ernährung (zum wissenschaftlichen Nachweis siehe Nationale Verzehrsstudie).
Hormonschwankungen nach der Schwangerschaft können zu Haarausfall führen
Verantwortlich für das Phänomen des Haarausfalls nach der Schwangerschaft ist der auch Östrogenhaushalt. Im Laufe der Schwangerschaft sorgt das nun überreichlich vorhandene Hormon dafür, dass die Haare unausgesetzt und kräftig wachsen. Auch wird während dieser Zeit der normale Haarverlust von täglich 50 bis 100 Haaren vermindert oder gar ganz zum Stehen gebracht.
Ist das Baby jedoch zur Welt gebracht, fällt der Östrogenspiegel schlagartig auf Normalniveau zurück. Folge ist, dass der üppige Haarreichtum weniger versorgt wird und der Körper entscheidet, sich nach und nach von dieser Last zu trennen. Aufgrund dessen, dass Haare, die nicht mehr versorgt werden, erst nach einer Zeitverzögerung ausfallen, können die Symptome bis zu drei Monate ab der Entbindung auf sich warten lassen.
Ist nur der Östrogenspiegel die Ursache für den Haarausfall, so ist nach etwa sechs Monaten meist ein Haarvolumen erreicht, wie es vor der Schwangerschaft bestand und der übermäßige Haarausfall hört dann von alleine auf.
Insbesondere B-Vitamine schaffen Abhilfe
Ein weiterer häufiger Grund für Haarausfall während oder nach der Schwangerschft ist aber Nährstoffmangel, der während der Schwangerschaft entsteht und sich mit dem Wachstum des Kindes verschärft.
Frauen, die erst gar nicht mit dem Problem ausfallender, dünner werdender Haare konfrontiert werden möchten, wird empfohlen, ein Präparat mit den Vitaminen B6, Biotin (Vitamin B7), C und E sowie dem Mineralstoff Zink einzunehmen. In der Literatur, wie beispielsweise im Standardwerk “Praxis der Orthomolekularen Medizin”, wird zudem Acetylcystein (ACC, vor allem bekannt als schleimlösendes Medikament) in geringer Dosierung bzw. die Aminosäure L-Cystein sowie der gesamte Vitamin-B-Komplex empfohlen. Auch Hirsesamenextrakt und Traubenkernextrakte haben sich als sehr wirksam gegen Haarausfall erwiesen.
Eisenmangel als Ursache für Haarausfall
Während der Schwangerschaft werden ebenfalls viele Spurenelemente verbraucht. Auf Eisenmangel reagieren Haare besonders sensibel. Spurenelemente und insbesondere Eisen und Zink sollten daher schon mit Beginn der Schwangerschaft bis nach dem Ende der Stillzeit eingenommen werden, um die für die Entwicklung des Fötus notwendigen Nährstoffe nicht aus den Speichern der Frau zu entnehmen.
Darüber hinaus wird sich eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse positiv auswirken. Ob auch Biotin-haltige Shampoos helfen können, ist fraglich. Denn das Biotin muss von Innen an die Haarwurzeln gelangen.
Vermieden werden sollten auch besondere Belastungen des Haares. Das schließt heißes Föhnen, kräftiges Ausbürsten sowie das Flechten von Zöpfen und ähnlichem ein.
Quelle:
-  Quelle: Niestroj, Irmgard, “Praxis der Orthomolekularen Medizin: Physiologische Grundlagen. Therapie mit Mikro-Nährstoffen”, Stuttgart, 2000, S. 216 ↩