Neue Hinweise zur Chlorogensäure in Kaffee legen verringerte Glukose-Aufnahme nach Mahlzeiten nahe.
Seit vielen Jahren steht Kaffee unverrückbar auf dem ersten Platz unter den Lieblingsgetränken der Deutschen. Mit einem Konsum von durchschnittlich fast 170 Litern pro Kopf und Jahr liegt er noch vor Wasser (ca. 140 Liter) und Bier (ca. 110 Liter). Knapp 600.000 Tonnen Rohkaffee sind jedes Jahr nötig, um die Deutschen mit ihrem geliebten, schwarzen Heißgetränk zu versorgen.
Dabei werden die Eigenschaften der Extrakte aus der Kaffeebohne häufig auch durchaus kritisch betrachtet. Wesentlicher Grund dafür ist ihr auch im Vergleich zu Tee relativ hoher Gehalt an Koffein. Koffein ist ein Stoff der nicht wach macht sondern Warnsignale des Gehirns zu Erschöpfungs– und Ermüdungszuständen unterdrückt. Das ist bei einem sehr moderaten Konsum in der Regel völlig unbedenklich, aber schon eine regelmäßige Tagesdosis von 100 Milligramm Koffein, die in etwas mehr als einer gewöhnlichen Tasse Filterkaffee enthalten ist, kann zu einer Abhängigkeit führen.
Kaffee ist eine reiche Quelle von Polyphenolen
Abgesehen davon rückt immer mehr in den Fokus, dass im Kaffee auch Inhaltsstoffe mit sehr positiven Eigenschaften sind. In einer Arbeit von Prof. Dr. Mario G. Ferruzzi, der an der angesehenen Purdue Universität in West Lafayette, Indianapolis, USA, tätig ist, wird sogar hervorgehoben, dass die meisten aufgenommenen Polyphenole bei Menschen, die einen westlichen Lebensstil bevorzugen, aus dem Kaffee stammen (1). Polyphenole sind eine sehr große Stoffgruppe unter den sekundären Pflanzenstoffen. In einer Tasse Filterkaffee sind davon etwa 350 Milligramm enthalten.
Problematisch bei magenempfindlichen Personen: Die antioxidative Chlorogensäure
Das wichtigste Polyphenol im Kaffee ist die Chlorogensäure. Übrigens bei magenschonendem Kaffee oder den sogenannten milden Sorten liegt ein bei Weitem geringerer Gehalt an Chlorogensäure vor. Hier wurde der Stoff entfernt, da er bei empfindlichen Personen leider auch für die typischen Magenbeschwerden beim Kaffeegenuss mitverantwortlich ist. Auf der anderen Seite hat Chlorogensäure wie die meisten Polyphenole unter anderem stark antioxidative und zellschützende Eigenschaften.
Kleine Studie zur Wirkung von Chlorogensäure
Eine Forschergruppe aus den zum japanischen Kao-Konzern gehörenden Biological Science Laboratories hat nun eine speziell auf Chlorogensäure ausgerichtete kleinere Untersuchung durchgeführt. An der randomisierten, Placebo-kontrollierten Interventionsstudie nach dem Crossover-Design nahmen 19 gesunde männliche Testpersonen teil. Sie bekamen als Begleitung zu einer Mahlzeit entweder ein Getränk mit oder ohne 355 Milligramm Chlorogensäure. In jedem Fall aber war ein Gehalt von 54,9 Milligramm Koffein enthalten. Drei Stunden nach der Einnahme der Mahlzeit inklusive des Getränks wurde eine Blutuntersuchung durchgeführt.
Mit Chlorogensäure bessere Gefäßfunktionen und verminderter Blutzuckerspiegel-Anstieg nach Nahrungsaufnahme
Das Ergebnis zeigte, dass der nach Aufnahme einer Mahlzeit übliche Anstieg des Blutzuckerspiegels bei den Teilnehmern, die das Getränk mit Chlorogensäure zu sich nahmen, deutlich geringer ausfiel als in der Placebo-Gruppe. Gleichzeitig war bei ihnen ein höherer FMD-Wert (flussmediierte Dilatation) feststellbar, was auf eine verbesserte Aktivität der Endothel– oder Gefäß-Innenwand-Zellen und eine Erweiterung der Gefäße deutet.
Zudem konnten die Wissenschaftler einen allerdings nicht signifikanten Anstieg der Konzentration an Glucagon-like-peptide 1 (GLP-1) in der Chlorogensäure– aber nicht in der Placebo-Gruppe nachweisen. GLP-1 ist ein Mini-Protein oder Peptidhormon das die Produktion von Glucagon, einem Blutzuckerspiegel erhöhendem Stoff, reduziert und die von Insulin anregt. Zudem verlangsamt es die Abgabe des Mageninhalts an den Darm und fördert ein Sättigungsgefühl.
Größere Studie erforderlich, damit auch GLP-Anstieg besser belegt werden kann
Natürlich, so bemerken auch die beteiligten Forscher, war die Anzahl der an der vorliegenden Studie beteiligten Testpersonen deutlich zu niedrig, um belastbare Ergebnisse hervorbringen zu können. Die Richtung, in der Chlorogensäure in Bezug auf einen verminderten Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer Nahrungsaufnahme wirkt, wurde hier jedoch erstmalig dargelegt. Weitere sowie erheblich umfangreichere Studien werden klarere Erkenntnisse und möglicherweise auch signifikantere Ergebnisse zum GLP-1-Anstieg bringen müssen (2).
Quellen:
(1) Mario G. Ferruzzi, The influence of beverage composition on delivery of phenolic compounds from coffee and tea, Physiology & Behavior, Volume 100, Issue 1, 26 April 2010, Pages 33 – 41.
(2) Jokura, Hiroko, et al., Coffee polyphenol consumption improves postprandial hyperglycemia associated with impaired vascular endothelial function in healthy male adults, Nutrition Research, Volume 35, Issue 10, October 2015, Pages 873 – 881.
www.aminosaeuren.org
So helfen Aminosäuren. Wichtig fürMuskeln und für Gelenke!
www.amitamin.com/arthro360
Mehr als Glucosamin & Chondroitin.15 Nährstoffe für Ihre Gelenke!