Magnesium kann scheinbar das Risiko für einen plötzlichen Herztod bei Frauen mindern. Der Zusammenhang erscheint angesichts der hohen Zahl der untersuchten Personen gesichert, an Ursache und Wirkung wird weiter geforscht.
Die Nurses‘ Health Study gilt als eine der umfangreichsten und aussagekräftigsten Studien im Gesundheitsbereich, die je angestellt wurden. Das hat nicht nur mit der hohen Anzahl von insgesamt knapp 250.000 Teilnehmerinnen zu tun, sondern auch damit, dass die beiden Kohorten seit 1976 beziehungsweise 1989 laufen. Die Daten der vorliegenden Studie stammen aus der ersten Kohorte und wurden ab 1980 erhoben. Informationen von insgesamt 88.375 Frauen, die zu Untersuchungsbeginn keine gesundheitlichen Beschwerden hatten, wurden berücksichtigt.
Dabei standen die Einnahme von Magnesium, anderer Nährstoffe sowie Angaben zum Lebensstil im Vordergrund. Alle zwei bis vier Jahre wurde die Fragebogenerhebung wiederholt, um die Daten zu aktualisieren. Diese Follow-Up-Phase dauerte 26 Jahre. In diesem Zeitraum waren 505 Fälle eines plötzlichen Herztodes oder einer Arrhythmie mit tödlichen Folgen zu beklagen.
Dem Zusammenhang zwischen Magnesiumeinnahme und -konzentrationen im Plasma sowie dem plötzlichen Herztod auf der Spur
Den Wissenschaftlern unter anderem von der Harvard Medical School in Boston, USA, kam es nun darauf an, einen möglichen Zusammenhang zwischen der Versorgung mit Magnesium, dem Magnesiumgehalt im Plasma und dem plötzlichen Herztod aufzudecken.
Dazu wurden 99 entsprechende Todesfälle für eine Fall-Kontrollstudie isoliert und anhand von 291 weiteren Personendatensätzen kontrolliert. Faktoren wie Alter, ethnische Zugehörigkeit, Tabakkonsum und Prävalenz sowie Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse wurden ebenso berücksichtigt wie die allgemeine Ernährungssituation, Medikamenteneinnahme und Lebensstil.
Signifikante Risikominderung bei Einnahme im oberen Bereich als auch bei hohen Plasmawerten
Das Resultat zeigte, dass diejenigen Frauen, die sich im oberen Fünftel bei der Zufuhr von Magnesium sowie den Konzentrationen im Plasma befanden, das geringste Risiko hatten einen plötzlichen Herztod zu erleiden. Im Vergleich zu den Probandinnen aus dem untersten Fünftel, die lediglich unter 261 Milligramm Magnesium täglich zu sich nahmen, betrug dieses relativ 0,63 bei hoher Einnahme von 345 Milligramm und mehr am Tag. Die empfohlene Tagesdosis wird übrigens zwischen 300 und 600 Milligramm angegeben.
Bei den Plasmawerten stellten die Forscher im Vergleich zum unteren Fünftel ein relatives Risiko von 0,23 für die Frauen fest, die sich am besten mit Magnesium versorgten. Pro 0,25 Milligramm im Deziliter Plasma sank die relative Wahrscheinlichkeit für einen plötzlichen Herztod um 41 Prozent.
Studie: