Der Wirkstoff in Chilischoten kann die Fettverbrennung ankurbeln. Das hat eine weitere Studie aus den USA nachgewiesen.
Aus der pikanten Küche ist sie nicht mehr wegzudenken: Die Chilischote. Auch wenn sie erst mit Christoph Kolumbus Ende des 16. Jahrhunderts aus Mittel- und Südamerika zunächst Spanien erreichte, bildet sie doch Grundlage zahlreicher europäischer Speisen und auch Nationalgerichte. So wird beispielsweise die Balkanküche weithin mit den aromatischen bis feurigen und übrigens ausgesprochen vitaminreichen Paprikas assoziiert.
In ihrer Heimat werden die Chilis gerne in besonders heißen Gebieten angebaut. Dabei gilt: je mehr Sonne, desto schärfer werden die Schoten. Auf der Halbinsel Yucatán, die sich die Staaten Mexiko, Guatemala und Belize teilen, wachsen Chilis, die so scharf sind, dass sie nicht einmal mehr mit bloßen Händen geerntet werden können. Berüchtigt ist hier die Sorte Habanero, die ihre größte Schärfe heute unter dem Namen Capsicum chinense in Südostasien, Mittelamerika sowie den USA erreicht.
An der Spitze der Schärfe stehen hier die indische Bhut-Jolokia, die karibische Trinidad moruga scorpion sowie die US-amerikanische Carolina Reaper mit Spitzenwerten von über einer Million, knapp zwei Millionen beziehungsweise bis zu sagenhaften 2,2 Millionen Scoville Einheiten (SCU). Im Vergleich dazu bringt es die klassische Tabascosauce nur auf „laffe“ 5.000 SCU.
Capsaicin fördert die Verbrennung von Energie
Verantwortlich für die Schärfe und Grundlage der Scoville Einheiten ist der Paprika-typische Stoff Capsaicin. Nun könnte es einige Gründe mehr geben, öfter einmal die scharfen Schoten in den Speiseplan aufzunehmen. Ein Forscherteam der Universität von Wyoming hat nämlich herausgefunden, dass das darin enthaltene Capsaicin dabei helfen könnte, überflüssige Pfunde abschmelzen beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen.1
Gelungen ist ihnen dieser Nachweis durch eine Studie an Mäusen. Dabei haben die Wissenschaftler herausgefunden, das Capsaicin die Entstehung von Wärme im Stoffwechselprozess fördern und Rezeptoren in weißen Speicher-Fettzellen sowie braunen Wärme-Fettzellen aktivieren kann, die die Verbrennung von Energie in Gang setzen.
Mit Capsaicin Gewichtszunahme vermieden
Warum sind sich die Forscher nun aber so sicher, dass das Capsaicin für diese Anregung der Stoffwechselaktivität verantwortlich war? Die Antwort hierauf ist ganz einfach. Für ihre Studie verwendeten sie zwei verschiedene Typen von Mäusen. Es wurden nämlich ganz gewöhnliche Wildmäuse sowie sogenannte TRPV-1-Mäuse mit einer sehr fettreichen Diät gefüttert.
TRPV-1 ist ein Rezeptor, der unter anderem auf Capsaicin reagiert, weswegen er auch Capsaicin-Rezeptor heißt. Bei TRPV-1-Mäusen wurde genau dieser Rezeptor genetisch entfernt. Folge war, dass bei diesen Mäusen das ebenfalls verabreichte Capsaicin keine Beschleunigung der Energieverbrennung zur Folge hatte. Bei den Wildmäusen hat sich jedoch gezeigt, dass die fettreiche Ernährung keine Gewichtszunahme zur Folge hatte, wenn sie einen Anteil von 0,01 Prozent Capsaicin aufwies.
Möglichkeiten zur Entwicklung eines Nahrungsergänzungsmittels gegen Übergewicht
Das US-amerikanische Forscherteam unter der Leitung von Vivek Krishnan nahm dieses Ergebnis zum Anlass, die Entwicklung eines Ergänzungsmittels mit Capsaicin anzuregen. Zur Realisierung eines entsprechendes Präparates schlagen die Wissenschaftler eine Form von Capsaicin vor, die auf Nanopartikel basiert und deren Wirkung mit einer Verzögerung freigesetzt wird. Dieser Stoff befindet sich an der Universität von Wyoming bereits in der Entwicklung.
Am Ende könnte ein Nahrungsergänzungsmittel stehen, dass sich hervorragend zur Vorbeugung und möglicherweise sogar auch zur Behandlung von Adipositas oder Fettleibigkeit sowie ihren Folgeerkrankungen einsetzen ließe, so Krishnan.
Quelle:
- Krishnan, Vivek, et al., Dietary Capsaicin and Exercise: Analysis of a Two-Pronged Approach to Counteract Obesity, Biophysical Journal, Volume 108, 2015, Issue 2, Supplement 1, S. 124a ↩
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