Pinienrindenextrakt kann die Wirkung von Medikamenten gegen die stabile koronare Arterienkrankheit unterstützen. Eine weitere Studie erhärtet den Nachweis, dass sich Pinienrindenextrakt positiv auf die Durchblutung auswirkt.
Die Steigerung des Blutflusses ist ein wichtiges Merkmal, das auf gesündere Gefäße schließen lässt. Als Maß dafür wird unter anderem die flussvermittelte Dilatation (FMD) herangezogen. Dabei handelt es sich um den Grad der Entspannung und Erweiterung der Gefäße. Eine Studie am Universitätsspital Zürich, Schweiz, konnte hier bahnbrechende Erkenntnisse zur Wirkung von Pinienrindenextrakt bei Menschen mit einer stabilen koronaren Arterienkrankheit (CAD) auf den Weg bringen.1 Die tägliche Einnahme des Extraktes konnte die Kreislauf-Gesundheit der Patienten tatsächlich signifikant verbessern.
Zuverlässiges Studiendesign mit Crossover oder Wechsel von Placebo und Wirkstoff
Die Untersuchung wurde nach dem sogenannten Goldstandard durchgeführt. Das heißt, die Daten wurden in einer randomisierten, Placebo-kontrollierten, doppel-blinden Crossover-Studie erhoben. Diese Methode gewährleistet nach anerkannten Standards Ergebnisse, die ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit aufweisen.
Die Schweizer Wissenschaftler konnten Patienten mit koronarer Arteriosklerose für Ihre Studie gewinnen. Die Dauer der Untersuchung wurde auf achtzehn Wochen festgelegt. In der ersten Gruppe wurden über acht Wochen täglich und pro Person 200 Milligramm Pinienrindenextrakt eingenommen, während die Teilnehmer der zweiten Gruppe ein äußerlich nicht unterscheidbares Placebo erhielten. Nach dieser Periode wurden zur Auswaschung über zwei Wochen keine Präparate eingenommen. In der nächsten, wiederum achtwöchigen Phase nahmen die Probanden der ersten Gruppe ein Placebo ein und die Teilnehmer der zweiten Gruppe bekamen das Pinienrindenextrakt. Darüber hinaus wurden die CAD-Patienten selbstverständlich mit ihren notwendigen Medikamenten, Statine, Antihypertensiva und Blutverdünner, versorgt.
Eindeutig identifizierbare Effekte von Pinienrindenextrakt
Die Ergebnisse der Studie konnten belegen, dass sich die arterielle Erweiterung in der jeweiligen Pinienrindenextrakt-Gruppe nach acht Wochen um 32 Prozent erhöhte, während in der ersten Phase in der Placebo-Gruppe kein Effekt feststellbar war. Darüber hinaus konnten während der achtwöchigen Einnahme von Pinienrindenextrakt bestimmte, Plasma-8-Isoprostane genannte Marker für oxidativen Stress signifikant reduziert werden.
Die Funktion der Zellen an den Gefäßinnenwänden oder Endothelzellen wurde deutlich gesteigert, was den FMD-Wert in dieser Gruppe von 5,3 auf 7,0 steigen ließ. Aufgrund dieser Resultate stellte der Studienleiter Dr. Frank Enseleit fest, dass trotz der Medikation mit Statinen, Antihypertensiva und Blutverdünnern der positive Einfluss von Pinienrindenextrakt eindeutig identifizierbar war.
Daraus lässt sich schließen, dass das Extrakt der Mittelmeerkiefer begleitend eingenommen, einen zusätzlichen Gesundheitseffekt bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit haben kann, wobei aufgrund der Schwere dieser Erkrankung immer auch ein Arzt zu Rate gezogen werden sollte.
Übrigens: Erektionsstörungen des Mannes haben zumeist ihre Ursache in eingeschränkter Funktion feiner Gefäße. Auch in diesem Zusammenhang konnte ein signifikanter Effekt von Pinienextrakt gemeinsam mit L-Arginin nachgewiesen werden (mehr hier zur Wirkung als “natürliches Potenzmittel”).
Quelle:
- Enseleit, F., et al., “Effects of Pycnogenol on endothelial function in patients with stable coronary artery disease: a double-blind, randomized, placebo-controlled, cross-over study”, European Heart Journal, Epub published ahead of print. ↩