Beeren-Polyphenole ändern die Biologie des Gehirns und fördern Lernen und Gedächtnis. Damit sind sie nicht nur für Herz-Kreislauf und Immunsystem wichtig, sondern vermutlich auch für die geistige Gesundheit förderlich.
Zu den Beeren zählen bei weitem mehr Vertreter, als die meisten Menschen annehmen. Auch beispielsweise Tomaten, Paprika, Bananen, Orangen und Aubergine müssen dazu gezählt werden. Die vorliegende Studie beschäftigt sich allerdings mit den Arten, die auch im Alltag als Beerenobst bekannt sind. Konkret führten die Wissenschaftler der französischen Université de Bordeaux und des innovativen Herstellers von Naturextrakt-Ergänzungen Activ’Inside, ebenfalls Frankreich, eine Untersuchung mit Weintrauben (Vitis vinifera L.) und Blaubeeren (Vaccinium angustifolium) durch.
Wie reagieren Mäuse mittleren Alters auf polyphenolreiche Beerenextrakte?
Dazu ordnete das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Julien Bensalem erwachsene Mäuse mittleren Alters zwei verschiedenen Gruppen zu. In der einen erhielten die Nager ihre gewöhnliche Nahrung ohne weitere Zusätze. Sie diente als Kontrollgruppe. Das Futter in der anderen Gruppe hingegen wurde über einen Zeitraum von acht Wochen durch polyphenolreiche Beerenextrakte, die aus Trauben und Blaubeeren gewonnen wurden, ergänzt. Ziel war, den Einfluss einer Polyphenol-Ergänzung auf die Fähigkeiten zur räumlichen Wahrnehmung festzustellen. Zu diesem Zweck mussten die Tiere beider Gruppen regelmäßige Tests zum räumlichen Lernen und Gedächtnis in einem Wasserlabyrinth absolvieren.
Ohne Polyphenole Zunahme von Lern-Defiziten
Die Ergebnisse zeigten, dass die Tiere in der Kontrollgruppe nach zwei Monaten tatsächlich Anzeichen von Defiziten beim räumlichen Lernen zeigten. Der Beweis für eine altersbedingte Abnahme kognitiver Fähigkeiten war also erbracht. Bei Tieren der gleichen Altersgruppe, deren Nahrung jedoch mit Beerenextrakten ergänzt wurde, konnten vergleichbare Effekte hingegen nicht festgestellt werden. Die Polyphenole scheinen also der altersbedingten Abnahme kognitiver Fähigkeiten entgegenzuwirken.
Synthese bestimmter Protein-Enzym-Komplexe bleibt mit Polyphenolen erhalten
In weiteren Untersuchungen fanden die französischen Wissenschaftler heraus, dass die Gehirn-Biologie der Tiere aus der Beerenextrakt-Gruppe sich von der in der Kontrollgruppe in einem wesentlichen Punkt unterschied. Sie zeigte nämlich keine Verringerung bei der Expression oder genetisch gesteuerten Proteinsynthese eines spezifischen Protein-Enzym-Komplexes.
Bei diesem Komplex handelte es sich um Ca2+/Calmodulin abhängige Kinase (CaMKII). CaMKII ist ein wichtiger Faktor für die neuronale Gesundheit und beteiligt an den Funktionen des Langzeitgedächtnisses sowie der synaptischen Plastizität. Letztere gehört zur beeindruckenden Fähigkeit des Gehirns, durch eine kurzfristige oder auch langfristige Aktivierung von Synapsen genannten neuronalen Verknüpfungen Lernprozesse sowie das Gedächtnis zu beeinflussen. Eine Verringerung der CaMKII-Synthese wie in der Kontrollgruppe geht also mit einer Abnahme von Lern– und Gedächtnisfähigkeiten einher. Findet diese Verringerung wie in der Beerenextrakt-Gruppe nicht statt, können die Fähigkeiten erhalten bleiben.
Übertragbarkeit der Studienergebnisse auf Menschen möglich
Diese aus dem Mäusemodell hervorgegangenen Daten legen daher nahe, dass eine Ergänzung mit Polyphenolen aus Beerenfrüchten ein effizienter Weg sein könnte, der altersbedingten Abnahme kognitiver Fähigkeiten auch beim Menschen entgegenzuwirken (1).
Andere Studien bestätigen die vorliegenden Resultate
Parallel zu ihrer eigenen Forschung veröffentlichten die gleichen Autoren eine Studienübersicht, in der sie feststellen, dass auch andere Untersuchungen zu dem Schluss kommen, dass Beeren-Polyphenole positive Effekte auf verschiedene Bereiche des Gedächtnisses sowie der synaptischen Plastizität haben können. In ihrer Darstellung heben Bensalem und seine Mitarbeiter als mögliche Ursache die antioxidative Kraft von Polyphenolen, insbesondere Flavanolen, Anthocyanen und Resveratrol hervor. Sie könnten darüber hinaus eine Wirkung auf neuronale Signalwege und Entzündungsmarker haben.
Hoher Obstkonsum wichtig auch für die Gesundheit des Gehirns
Die immer noch steigende Lebenserwartung ist mit einer Häufung von altersbedingten Abnahme der Gedächtnis- und Lernfähigkeiten bis hin zu demeziellen Erkrankungen verbunden. Angesichts dessen weisen die Wissenschaftler auf die Bedeutung eines reichhaltigen Obstkonsums insbesondere von Beerenfrüchten hin. Dies könne ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der Hirngesundheit sowie Vorbeugung gegen altersbedingte Erkrankungen in diesem Bereich sein (2).
Quellen:
(1) Bensalem, J., et al., Dietary Polyphenol Supplementation Prevents Alterations of Spatial Navigation in Middle-Aged Mice, Front Behav Neurosci. 2016 Feb 9;10:9, Epub published ahead of print.
(2) Bensalem, J., et al., Protective effects of berry polyphenols against age-related cognitive impairment, Nutrition and Aging, 2016 vol. 3, no. 2-4, S. 89 – 106.
www.aminoexpert.com/Arthro-Pro
Mit Hyaluronsäure und Aminosäuren.Jetzt versandkostenfrei!
www.aminosaeuren.org
So helfen Aminosäuren. Wichtig fürMuskeln und für Gelenke!